Kiel – Daniel Günther will es noch mal wissen! Schleswig-Holsteins Ministerpräsident hat bekannt gegeben, für die kommende Landtagswahl (2027) als Spitzenkandidat antreten zu wollen – und im Falle des Wahlsiegs erneut die Regierung anzuführen.
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Günther gibt sich siegesgewiss. Am Freitag erklärte der CDU-Politiker in Kiel: „Selbstbewusst sage ich: Ich denke, ein Ministerpräsident wie ich es bin, tut meiner CDU Deutschlands in diesen Zeiten ganz gut.“ Leicht sei ihm die Entscheidung allerdings nicht gefallen – vor allem der vielen Krisen wegen, die „die Arbeit über die Jahre herausfordernder“ gemacht hätten.
Aber: Gerade in „diesen stürmischen Zeiten“ wolle er den Schleswig-Holsteinern „Sicherheit, Orientierung und Optimismus geben“. Den Menschen eine Perspektive aufzeigen, um sich „den Spaltern entgegenzustellen“. Günther, der Leuchtturm in Deutschlands Norden?
Sollte Günther nominiert werden und die Wahl gewinnen, wäre es bereits seine dritte Amtszeit. Seit 2017 sitzt er fest im Sattel als Ministerpräsident – mit starken Zustimmungswerten.
Dritte Amtszeit
So soll es auch nach der Landtagswahl 2027 in Schleswig-Holstein weitergehen. Günther: „Ich würde mich gerne weitere fünf Jahre mit ganzer Kraft, Energie und Entschlossenheit für unser Land und für die Menschen in unserem Land einsetzen.“ Gegenüber seiner CDU habe er Bereitschaft bekundet, erneut als Spitzenkandidat anzutreten.
Die Aussage, dass er seiner Partei „in diesen Zeiten ganz gut“ tue, dürfte als Spitze gegen die Parteiführung in Berlin verstanden werden.
▶︎ Günther war zuletzt des Öfteren als interner Kritiker der CDU-geführten Regierung aufgetreten – hatte zum Beispiel offen kritisiert, dass die Stromsteuer nicht für alle gesenkt wird und von einer „eigenartigen Prioritätensetzung“ gesprochen. Auch die gemeinsame Abstimmung im Bundestag mit der AfD über Migration im Januar hatte er scharf kritisiert.
Der 1973 in Kiel geborene Politiker gilt als bodenständig, norddeutsch klar, ohne Allüren. Studium in Kiel (Politik, VWL, Psychologie), dann rasanter Aufstieg: erst Ratsmann, dann CDU-Landeschef – heute Landesvater. Privates: Günther ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern.
Günther tritt dann 2027 gegen SPD-Bundesvize Serpil Midyatli (50) oder Kiels OB Ulf Kämpfer (53) an. Die Genossen stimmen über die Spitzenkandidatur in einer Urwahl ab. Die Abstimmung beginnt im Oktober und wird sowohl als Online- als auch als Briefwahl durchgeführt. Bei den Grünen, aktuell mit der CDU in einer Koalition, dürfte an Vize-Ministerpräsidentin Aminata Touré (32) kein Weg vorbeiführen.