Aufsteiger Arminia Bielefeld hätte zumindest für eine Nacht Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga werden können. Dazu kam es nicht. Das lag auch an Felix Klaus von der SpVgg Greuther Fürth – er war an allen Toren seiner Mannschaft beteiligt.
Klaus, 33, hat seine Profikarriere vor vielen Jahren in Fürth begonnen, seit Anfang des Jahres ist er zurück bei der Spielvereinigung. Dort ist er seitdem ein Spieler, der den Unterschied macht – zu sehen war das auch beim Auswärtsspiel in Bielefeld.
Klaus bereitete zunächst die Tore von Noel Futkeu (25. Minute) und Marco John (81.) vor, dann erzielte er selbst den 3:1 (1:0)-Siegtreffer (90.+4). Für Bielefeld hatte zwischenzeitlich Marius Wörl ausgeglichen (50.).
Rückstand für Bielefeld zur Pause – oder: Ballbesitz ist nicht alles
„Es ist ein hochverdienter Sieg“, sagte Fürths Trainer Thomas Kleine im Sportschau-Interview. Ähnlich sah das auch Bielefelds Trainer Mitch Kniat. Er sagte der Sportschau: „Heute haben wir uns selbst geschlagen.„
Mareike Zeck, Sportschau, 19.09.2025 22:42 Uhr
Dabei war seine Mannschaft zunächst vielleicht nicht spielbestimmend, aber zumindest ein Gegner auf Augenhöhe. Als Schiedsrichter Tobias Welz die erste Halbzeit beendete, hatten Statistiker für Arminia Bielefeld sieben Torabschlüsse notiert und 65 Prozent Ballbesitz, doch die Abschlüsse waren oft ungefährlich und Ballbesitz ist nicht alles. Bis dahin war ein Tor gefallen – erzielt hatten es die Gäste aus Fürth.
Von der rechten Seite passte Klaus flach in den Strafraum. Dort stand Branimir Hrgota, der einen Schritt in Richtung Ball machte und dann doch durchließ. So kam Futkeu zum Abschluss. Für Futkeu, 22, war es im sechsten Ligaspiel dieser Saison das fünfte Tor. Keine schlechte Bilanz.
Futkeus Schuss wurde von Bielefelds Maximilian Großer unglücklich abgefälscht. Torhüter Jonas Kesken war deshalb ohne Chance.
Wörls Schuss wird abgefälscht – und Bielefeld jubelt
Ähnlich war es, als später noch ein Tor fiel, diesmal jubelten die Bielefelder: Nach Vorlage von Mael Corboz kam Wörl zum Schuss. Bielefelds Mittelfeldspieler traf den Ball nicht optimal, im Tor wäre sein Schuss nicht gelandet. Dort landete er nur, weil Fürths Brynjar Ingi Bjarnason abfälschte.
Arminias Grodowski hat die große Chance, aber scheitert
In der Schlussphase verletzte sich Wörl an der Wade. Er saß deshalb auf der Ersatzbank, als sein Mitspieler Joel Grodowski die große Chance auf ein zweites Tor für Bielefeld vergab. Nach Vorlage von Corboz tauchte Grodowski plötzlich vor dem Tor auf, scheiterte aber Fürths Torhüter Pelle Boevink (75.). „Der kann auch mal reingehen“, sagte Trainer Kniat der Sportschau.
Fürths John flankt ins Tor der Arminia
Die vergebene Chance sollte sich noch rächen. Nach einem Freistoß legte erneut Klaus für Verteidiger John ab. Dessen Hereingabe von der linke Seite war wohl als Flanke gedacht, aber führte zum Führungstreffer für die Gäste. Im Strafraum ging Fürths Abwehrchef Philipp Ziereis zum Ball, berührte ihn aber nicht. So rutschte Johns Flanke an Freund und Feind vorbei ins Tor der Arminia.
Kurz darauf jubelten die Fürther noch zweimal, zunächst allerdigs nur kurz: Der Ex-Bielefelder Jermaine Consbruch bediente Hrgota, der mit dem rechten Fuß ins lange Eck vollendete. Doch der erste Saisontreffer von Hrgota war das nicht, weil zuvor offenbar ein Mitspieler im Abseits stand – darauf jedenfalls hatte der VAR Schiedsrichter Welz aufmerksam gemacht.
Mit Vollspann in die kurze Ecke – Fürths Klaus sorgt für den Schlusspunkt
Für den Schlusspunkt des Spiels sorgte dann Fürths Klaus. Die Vorarbeit kam von Hrgota, er behauptete den Ball clever und schickte dann Klaus, der in den Strafraum sprintete und mit Vollspann die kurze Ecke traf. Für Klaus war es des fünfte Saisontor. Dann war Schluss. Diesmal jubelten die Fürther länger.
Bielefeld in Hannover, Fürth auf Schalke
Bielefeld ist am Sonntagmittag bei Hannover 96 zu Gast (13.30 Uhr), Fürth am Freitagabend beim FC Schalke 04 (18.30 Uhr).