Für sein Kind würde er alles tun – und muss dennoch einsehen, dass Loslassen nun das Beste ist. Hollywoodstar Colin Farrell hat seinen 21-jährigen Sohn James kürzlich in ein Pflegeheim gegeben. Die schwere Entscheidung traf der Ire im Einvernehmen mit seiner Ex-Freundin Kim Bordenave, der Mutter des jungen Mannes.
James, der nicht sprechen kann, leidet an dem sogenannten Angelman-Syndrom, einer seltenen genetischen Erkrankung, die das Nervensystem beeinträchtigt und schwere körperliche und Lernbehinderungen verursacht. Menschen mit Angelman-Syndrom haben eine nahezu normale Lebenserwartung, benötigen aber zeitlebens Unterstützung.
Colin Farrells Sohn James heute. Der 21-Jährige leidet an dem sogenannten Angelman-Syndrom, kann nicht sprechen
Foto: kimbordenave/Instagram
„Was, wenn ich morgen einen Herzinfarkt erleide?“
Im Gespräch mit dem britischen „Candis“-Magazin äußerte sich der Golden-Globe-Gewinner jetzt zu seiner Entscheidung. Farrell in dem Interview: „Manche Eltern sagen: ‚Ich möchte mich selbst um mein Kind kümmern‘, und das respektiere ich.“ Doch plagten ihn große Ängste: „Was wäre, wenn ich morgen einen Herzinfarkt erleide und, Gott bewahre, James‘ Mutter Kim einen Autounfall hat und auch sie mitgenommen wird – und James dann allein ist?“
Sein Sohn befände sich in diesem Fall in der Obhut des Staates. „Wohin geht er? Wir hätten da nichts zu sagen“, so der Schauspieler. Also beschlossen er und seine Ex-Partnerin Kim, James Mutter, nach einem Ort für ihren gemeinsamen Sohn zu suchen, an dem dieser sich sicher und geborgen fühle. Und dies, „solange wir noch leben und gesund sind“.
Voller Lebensfreude: James mit seiner Mutter, dem kanadischen Model Kim Bordenave. 2012 sagte Colin Farrell dem Magazin „InStyle“ über das gemeinsame Co-Parenting: „Wir teilen die kleinsten Erfolge: die ersten Worte mit sechs oder sieben Jahren, die Fähigkeit, mit 19 selbstständig zu essen, und die Bewältigung der Anfälle. Als James mit vier Jahren seine ersten Schritte machte, konnte ich es nicht glauben“
Foto: kimbordenave/Instagram
Colin Farrell: Als Baby konnte sein Sohn weder sitzen noch krabbeln
Als James klein war, war bei dem heute 21-Jährigen fälschlicherweise Zerebralparese (CP) diagnostiziert worden. Dabei handelt es sich um eine Behinderung, die die Muskelkontrolle sowie das Bewegungs- und Gleichgewichtsempfinden beeinträchtigt.
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In einem früheren Gespräch mit dem Magazin „People“ erinnerte sich der irische Schauspieler an die erste Zeit mit seinem Kind: „James konnte nicht sitzen. Er krabbelte nicht. Ich glaube, er war anderthalb Jahre alt, als wir ihn gründlich untersuchen ließen. Bei ihm wurde Zerebralparese diagnostiziert.“
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Laut Farrell sei dies eine häufige Fehldiagnose, da es Überschneidungen von CP und dem Angelman-Syndrom gebe. Erst im Alter von etwa zweieinhalb Jahren habe James die richtige Diagnose erhalten. Dass die Krankheit seinem Sohn keine Schmerzen verursache und seine Lebenserwartung normal sei, sei eine große Erleichterung für ihn gewesen, so der Filmstar.
„Ich möchte sein Freund und Vater sein und Zeit mit ihm verbringen“
Sein Sohn sei der Grund, warum er sich nach Jahren des Alkohol- und Drogenmissbrauchs für einen nüchternen, gesunden Lebensstil entschieden habe. Er habe nie ein langes Leben angestrebt, sagte Colin Farrell in einem früheren Interview. „Jetzt möchte ich meinen Sohn aufwachsen sehen, sein Freund und Vater sein und Zeit mit ihm verbringen. Deshalb hat er in meinem Leben oberste Priorität.“
Liebevoller Papa: Colin Farrell (damals 33) 2009 mit dem kleinen James (damals 6)
Foto: FilmMagic
2024 gründete der Schauspieler die Colin Farrell Foundation, eine Organisation, die junge Menschen mit Behinderung und ihre Familien unterstützt. Er wünsche sich, dass Betroffene den benötigten Support erhalten und Außenstehende mehr über sie und ihre Einschränkungen erfahren.
Das wünscht er sich auch für seinen Sohn James. Farrell: „Ich möchte, dass die Welt gut zu James ist. Ich möchte, dass die Welt ihn mit Freundlichkeit und Respekt behandelt.“