Stand: 19.09.2025 20:32 Uhr
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat am Freitag angekündigt, bei der kommenden Landtagswahl ein drittes Mal als Spitzenkandidat anzutreten. Gedanken mache er sich vor allem wegen gesellschaftlicher Veränderungen.
Durch die vielen Krisen auf der Welt sei seine Arbeit über die Jahre herausfordernder geworden. „Auch deshalb habe ich mir die Entscheidung nicht leicht gemacht“, erklärte Günther am Freitag bei der CDU-Klausurtagung in Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Er wolle gerade in diesen stürmischen Zeiten den Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern Sicherheit, Orientierung und Optimismus geben.
Das Land zusammenhalten und die AfD aus dem Landtag heraushalten
Günthers erklärtes Ziel ist es, dass die AfD auch nach der nächsten Wahl nicht im schleswig-holsteinischen Landtag vertreten sein wird. „Ich bin wahnsinnig stolz darauf, in einem Land zu leben – und im einzigen Land, wo keine radikalen Parteien im Landtag sitzen“, sagt er im Gespräch mit NDR Schleswig-Holstein. Außerdem wolle er das Land zusammenhalten. „Wir haben in Schleswig-Holstein eine andere Art Politik zu machen“, ergänzt CDU-Generalsekretär Lukas Kilian. „Wir arbeiten auch über Parteigrenzen, auch mit politischen Mitbewerbern, anders zusammen, als es auf vielen anderen politischen Ebenen erfolgt“. Und das sei auch ein Verdienst Günthers.
Daniel Günther: Weiter gut in der Koalition zusammenarbeiten
Durch Günthers Bereitschaft zur Spitzenkandidatur sei der Wahlkampf aber nicht eröffnet, betonen Günther und Kilian. „Wir arbeiten vernünftig mit unserem Koalitionspartner zusammen“, erklärt Günther. Sein Ziel sei es, Umweltschutz und die Stärkung der Wirtschaft zusammenbringen. „Ich glaube, für Klimaschutz begeistert man Menschen insbesondere, wenn man ihnen auch wirtschaftliche Perspektiven gibt.“
Video:
CDU-Klausurtagung: Daniel Günther wird Spitzenkandidat 2027 (4 Min)
CDU-Generalsekretär: Partei ist begeistert
„Wir sind sehr dankbar, dass er wieder antreten will“, betont Generalsekretär Lukas Kilian. Nach der Verkündung seiner Entscheidung habe es auf der CDU-Klausur viel Applaus und Standing Ovations gegeben. Die Partei sei froh, stolz und dankbar. Günther will mit seiner Kandidatur auch ein Signal an die Bundes-CDU senden: „Ein Ministerpräsident, wie ich es bin, tut meiner CDU Deutschlands in diesen Zeiten ganz gut.“
So geht es in der CDU jetzt weiter
Die Entscheidung, erneut kandidieren zu wollen, fällt damit bereits rund eineinhalb Jahre vor der nächsten Landtagswahl. Er habe den Sommer genutzt, um sich auch mit seinem persönlichen Umfeld zu beraten, sagte Günther. Er wolle beim Parteitag im Herbst erneut als Landesvorsitzender kandidieren und verbinde dies mit der Bereitschaft, als Spitzenkandidat 2027 für die CDU anzutreten. Darüber muss aber noch ein gesonderter Parteitag entscheiden.
Günther ist seit 2017 Ministerpräsident
2017 wurde Günther zum ersten Mal zum Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins gewählt. Damals stand er einer Regierung aus CDU, Grünen und der FDP vor. Bei der Wahl 2022 fuhr seine Partei mit 43,4 Prozent einen haushohen Sieg ein. Seitdem regiert er gemeinsam mit den Grünen.
Eine Urwahl entscheidet, wer von den beiden die Partei in den Landtagswahlkampf führen wird. Zuvor laufen Vorstellungen, wie Dienstagabend in Kiel.
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