Stand: 19.09.2025 19:26 Uhr

Russische Athletinnen und Athleten werden auch bei den Olympischen Winterspielen in Cortina d’Ampezzo nur unter neutraler Flagge starten dürfen.

Der IOC-Vorstand fasste diesen Beschluss bei seiner Sitzung in Mailand am Donnerstag und Freitag, wie IOC-Präsidentin Kirsty Coventry anschließend mitteilte.

Russische Sportler werden damit nur als Einzelathleten unter neutraler Flagge und bei Erfüllung weiterer Kriterien zugelassen. „Der Vorstand wählt denselben Ansatz wie in Paris. Nichts hat sich geändert“, sagte Coventry. Mit dieser Entscheidung war im Vorfeld gerechnet worden.

Das IOC und der russische Krieg

Wenige Tage nach dem Angriff Russlands mithilfe von Belarus auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hatte das IOC allen internationalen Sportverbänden empfohlen, Athleten und Teams aus Russland und Belarus nicht zu internationalen Wettkämpfen einzuladen. Diese Empfehlung lockerte das IOC im März 2023. Unter anderem unter der Prämisse, den Krieg nicht zu unterstützen, wurden immer mehr Einzelathleten von den jeweiligen Fachverbänden wieder zugelassen.

In Paris nur 15 Sportler aus Russland dabei

Bei den Sommerspielen in Paris 2024 waren nur 15 Aktive aus Russland am Start gewesen. Derzeit bemühen sich je zwei Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer aus Russland bei einer Nach-Qualifikation in Peking um die Teilnahme für die Spiele in knapp fünf Monaten.

Vor den Sommerspielen von Paris verzichteten einige russische Verbände aber aus Protest gegen die Sanktionen auf die Entsendung formal zugelassener Athleten.

Sanktionierung Israels kein Thema

Wie zuvor angekündigt, verhängte der IOC-Vorstand keine Sanktionen gegen Israel wegen des Gazakriegs. Sport müsse für das Gute stehen, sagte Coventry. „Wir müssen unser Engagement für den Frieden bekräftigen.“ In einer gleichzeitig versendeten Mitteilung beruft sich das IOC auf Resolutionen der Vereinten Nationen, die „die Autonomie des Sports und die Neutralität des IOC bekräftigen“. Die Resolutionen seien „ein Aufruf, den heiligen Raum des Sports vor den Spaltungen der Welt zu schützen“.

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte den Ausschluss Israels aus dem organisierten Sport gefordert und einen Vergleich zu Russland gezogen. Das IOC teilte daraufhin laut der spanischen Nachrichtenagentur EFE mit: „Sowohl das Nationale Olympische Komitee Israels als auch das Palästinas werden vom IOC anerkannt und haben die gleichen Rechte. Beide halten sich an die Olympische Charta, und wir arbeiten weiterhin mit ihnen zusammen, um die Auswirkungen des aktuellen Konflikts auf die Athleten zu mildern.“