Ein Cyberangriff hat Auswirkungen auf den Flugbetrieb in Europa und beeinträchtigt auch die Abfertigung am Berliner Flughafen BER. Ein Dienstleister für die Systeme zur Passagierabfertigung ist am Freitagabend angegriffen worden, wie der Flughafen mitteilte. Die Verbindungen zu den Systemen habe der BER daraufhin gekappt. Passagiere müssen nun mit längeren Wartezeiten beim Check-in und Boarding und mit Verspätungen rechnen.
„Der Flughafen selbst ist nicht Ziel des Cyber-Angriffs gewesen und davon nur indirekt betroffen“, teilte der Flughafen mit. Der Systembieter wird europaweit an Flughäfen eingesetzt. Am Samstagmorgen waren am BER allerdings noch keine großflächigen Auswirkungen auf den Flugbetrieb selbst erkennbar. Der weitaus überwiegende Teil der Starts und Landungen erfolgte planmäßig. Nur vereinzelt wurden auf der Website des Flughafens tatsächliche Verspätungen angezeigt, diese bewegten sich jedoch meist im Rahmen von nicht mehr als einer halben Stunde.
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Eine Delta-Maschine nach New York soll um 11.20 Uhr statt 9.20 Uhr abheben, lediglich ein Air-France-Flug um 6.20 Uhr nach Paris wurde komplett gestrichen. Dabei war jedoch unklar, ob es einen Zusammenhang mit der Cyberattacke gab. Die Flughäfen Frankfurt und Hamburg berichteten am Morgen, nicht betroffen zu sein. Der Betrieb laufe normal, es gebe keine Einschränkungen. Neben Berlin sind aber noch andere europäische Flughäfen betroffen, eine Bestätigung dafür gibt es vom Flughafen Brüssel.
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Erhebliche Auswirkungen möglich
Es sei mit erheblichen Auswirkungen auf den Flugbetrieb zu rechnen, teilte der Flughafen Brüssel auf seiner Homepage mit. Mehrere europäische Flughäfen seien betroffen. Der Flughafen London Heathrow erklärte, es könne zu Verspätungen kommen, sprach aber von einem technischen Problem. Welche weiteren Flughäfen betroffen sind, ist unklar.
Aus Brüssel hieß es, derzeit sei aufgrund der Attacke nur manuelles Einchecken und Boarding möglich. Der Dienstleister versuche so schnell wie möglich, das Problem zu beheben. Es werde zu Verspätungen und Flugausfällen kommen. Passagiere sollten ihren Flugstatus bei der Airline checken, bevor sie anreisten, und ausreichend Zeit am Flughafen einplanen, hieß es weiter.
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Heathrow teilte lediglich mit, ein Drittanbieter für Check-in- und Boarding-Systeme mehrerer Fluggesellschaften habe ein technisches Problem. Daran werde schnellstmöglich gearbeitet. (dpa, Tsp)