Raserei, Poser-Szene und Parkverstöße an der Westfalenburg: Ein Ortstermin brachte Baumscheiben als Vorschlag – doch die Umsetzung ist fraglich.
Die Straße „An der Westfalenburg“ in Dortmund-Eving bleibt ein Dauerbrenner. Nachdem Anwohner wie Hasan Demir in den vergangenen Monaten immer wieder auf Raser, Autoposer und gefährliche Verkehrssituationen hingewiesen hatten, hat die Stadt nun konkrete Maßnahmenvorschläge vorgelegt: Baumscheiben entlang der Fahrbahn sollen die Straße beruhigen und regelkonformes Parken fördern.
Bei einem Ortstermin am 6. August 2025, zu dem Bezirksbürgermeister Oliver Stens eingeladen hatte, waren Vertreter aus Verwaltung, Politik, Verkehrsüberwachung und Bürgerschaft zusammengekommen. Hintergrund war die anhaltende Kritik der Anwohnerschaft, die sich durch zu schnelles Fahren, Lärm und blockierte Gehwege gefährdet sieht. Zwar hatten Geschwindigkeitsmessungen im April, Mai, Juli sowie mit einem semistationären Enforcement Trailer (umgangssprachlich: „Panzerblitzer“) im August nur durchschnittlich 1,3 bis 1,7 Verstöße pro Stunde ergeben – also ein unauffälliges Niveau. Doch die gefühlte Belastung und die Sorge vor Unfällen bleiben groß.
Das Tiefbauamt schlug nun vier Baumscheiben vor: Zwei zwischen den Hausnummern 2 bis 16 und zwei zwischen den Hausnummern 33 bis 52. Sie sollen jeweils zwischen 2,0 und 2,5 Meter breit sowie 4,0 bis 4,5 Meter lang werden und so die Fahrbahn optisch wie baulich verengen. Damit, so die Hoffnung, werde das schnelle Durchfahren unattraktiver und gleichzeitig ordnungsgemäßes Parken am Straßenrand gefördert.
Hasan Demir hatte sich in der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung Eving über die Raser- und Poserszene an der Straße „An der Westfalenburg“ in Eving beklagt.© Andreas Schröter (A)
Doch die Pläne sind nicht ohne Hürden. Zum einen schlagen die geschätzten Kosten von rund 70.000 Euro für lediglich vier Baumscheiben schwer zu Buche. Fördermittel seien derzeit nicht vorgesehen, hieß es seitens der Verwaltung. Zum anderen sind Kampfmittelprüfungen, Abstimmungen mit der Feuerwehr und Klärungen zu unterirdischen Leitungen noch offen. Auch der Haushalt des Fachbereichs Tiefbau ist bis 2027 bereits ausgeschöpft, sodass eine Umsetzung nur bei finanzieller Beteiligung der Bezirksvertretung möglich wäre.
Hinzu kommen rechtliche Stolpersteine: Der vielfach genutzte Schotterstreifen gilt rechtlich als Gehweg. Parken ist dort ebenso wenig erlaubt wie auf abgesenkten Bordsteinen oder im Kurvenbereich. Eine Legalisierung des Parkens, wie von manchen Anwohnern erhofft, sei ausgeschlossen.
In der letzten Sitzung der alten Wahlperiode entschieden die Bezirksvertreter, dieses Thema auf eine der nächsten Sitzungen zu schieben – und es somit vor allem wegen der heiklen Finanzierungsfrage dem neu zusammengesetzten Gremium zu überlassen, das sich am 12. November konstituiert.