Es dürfte eine Premiere mit der wohl längsten Vorlaufzeit gewesen sein. Geschlagene sieben Jahre des Phantasierens, des Überzeugens und Planens hat es gedauert, bis das Central seine neue Bestimmung feiern konnte: als Ort des Jungen Schauspiels und des Stadt:Kollektivs mit allem Pipapo – mit zwei neuen Bühnen, Proberäumen, großzügigen Garderoben, Werkstätten. Dazu die tolle Brücke über die Worringer Straße, die den Blick aufs urbane Umfeld am Hauptbahnhof freigibt. Und mit der das Besondere des neuen Spielortes so augenfällig wird: ein Theater im Herzen der Stadt, ein Theater, das „niemandem gehört, sondern allen“, so Generalintendant Wilfried Schulz am großen Premierentag des Hauses. Und weil zwei Theater dort Platz finden, gab es auch zwei Auftaktpremieren. Dass all das überhaupt glückte, war auch der umfangreichen Sanierung des Schauspielhauses am Gründgens-Platz zu verdanken. In dieser Zeit diente das Central nämlich als Ausweichspielstätte, die sich gerade für jüngere Zuschauer zum theatralen Lieblingsort mauserte. Man war auf den Geschmack gekommen.