Die KI-Collage symbolisiert die technologische Vielfalt am Mikroelektronik-Standort Dresden. Komposition: KI ChatGPT, Dall-E, Prompt: Heiko Weckbrodt

Die KI-Collage symbolisiert die technologische Vielfalt am Mikroelektronik-Standort Dresden. Komposition: KI ChatGPT, Dall-E, Prompt: Heiko Weckbrodt

Die „Big 5“: Dresdner Chefs von Globalfoundries, TSMC, Infineon, Bosch und X-Fab geben im Technikmuseum Dresden Ein- und Ausblicke

Dresden, 20. September 2025. Die fünf größten Halbleiter-Unternehmen in Sachsen stellen demnächst öffentlich ihre Fabriken, Konzepte und Zukunftspläne vor: Am 21. Oktober 2025 kommen die Chefs beziehungsweise führende Manager der Dresdner Fabriken von Bosch, ESMC/TSMC, Globalfoundries, Infineon und X-Fab in die Technischen Sammlungen Dresden (TSD), um allgemeinverständlich zu erklären, wer welche Chips herstellt, welche Kundenkreise wer beackert und wie es mit Europas wichtigstem Mikroelektronik-Standort nun weitergeht. Darauf haben die „Mikroelektronik-Alumni“ und der Branchenverband „Silicon Saxony“ aufmerksam gemacht.

„Wir wollen ,Türen’ öffnen, die sonst verschlossen bleiben“
Mikroelektronik-Alumni

„Mit dieser Veranstaltung wollen wir ,Türen’ öffnen, die sonst verschlossen bleiben, und einen exklusiven Einblick in die technologische Vielfalt und strategische Bedeutung der Mikroelektronikunternehmen im Dresdner Norden geben“, kündigen die Alumini – ein Netzwerk von 90 Chip-Veteranen aus Sachsen – an. „Gemeinsam mit diesen fünf Unternehmen beleuchten wir, warum gerade die Kombination unterschiedlicher Technologien, Produkte und Perspektiven Dresden zur europäischen Spitzenregion für Halbleiter macht, warum diese Vielfalt der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit ist und warum diese Entwicklung alternativlos ist, wenn es das Ziel ist, in der Oberklasse präsent, möglichst autark und resilient zu sein.“

Auftragsfertiger und Chip-IDMs beackern von Dresden aus unterschiedliche Felder

Um schon mal einen Vorgeschmack zu geben: Eigentlich ergänzen sich „die großen 5“ in Sachsen eigentlich viel mehr als dass sie einander Konkurrenz machen – auch wenn es in Teilgebieten durchaus Überlappungen gibt: Bosch zum Beispiel stellt in Dresden vor allem für den Eigenbedarf Bauelemente und Chips her, die letztlich zumeist in Bosch-Elektronik-Baugruppen für Autos landen. Globalfoundries und ESMC/TSMC wiederum sind Auftragsfertiger, die für Kunden aus vielen Branchen deren Schaltkreise produzieren – wobei sie dabei unterschiedliche Technologien und Transistor-Architekturen verwenden. Auch die X-Fab ist ein Auftragsfertiger („Foundry“), ist aber vor allem auf hybride Schaltkreise spezialisiert, die analoge und digitale Teile enthalten. Und in den Dresdner Infineon-Fabriken entstehen Auto-, Sicherheits- und Industrie-Schaltkreise, die das Unternehmen selbst entworfen hat, aber dann an Kundenunternehmen weiterverkauft.

Solche Chip-Unternehmen, die eigene Chips sowohl designen wie auch herstellen, heißen in der Branche „Integrated Device Manufacturers“ (IDM) – in Abgrenzung zu den Auftragsfertigern („Foundries“). Außerdem gibt es noch „Fabless Companies“, die eigene Chips zwar entwerfen, aber keine eigenen Fabriken haben. Auch solche Unternehmen gibt es in Dresden, allerdings haben sie hier noch nicht mal annähernd die Größen erreicht wie Nvidia, AMD oder andere Fabless Companies in den USA.

Eintritt frei, aber Anmeldung notwendig

Wer mehr über dieses ganz besondere Mikroelektronik-Profil von Dresden und Sachsen erfahren will, muss sich für die „Big 5“-Veranstaltung der Mikroelektronik-Alumni über diese Seite im Netz anmelden. Die Vorstellungs- und Diskussionsrunde startet am 21. Oktober, 17 Uhr, in den Technischen Sammlungen in Dresden-Striesen, der Eingang ist an der Ecke von Schandauer und Junghansstraße. Der Eintritt ist frei, die Plätze sind allerdings begrenzt – daher die Anmeldung.

iPhone-gesteuerte Lichtinstallation am Ernemann-Turm in Dresden-Striesen am frühen Abend. Foto: Heiko Weckbrodt

Der Ernemann-Turm der Technischen Sammlungen in Dresden-Striesen. Foto: Heiko Weckbrodt

Chefs stellen zunächst kurz ihre Fabs vor, dann wird diskutiert

Zum Auftakt stellen die Veranstalter den Mikroelektronik-Standort Dresden im Ganzen vor, dann präsentieren die Manager ihre Chipfabriken in Kurzporträts. Eine Diskussionsrunde widmet sich anschließend der Frage „Warum braucht es diese Vielfalt – und was macht jede Firma unverzichtbar?“. Zum Schluss wollen die Mikroelektroniker noch einen Ausblick geben: Wie geht es weiter? Ein Blick auf zukünftige Entwicklungen. Konkret haben die Alumni als Vertreter der „Großen Fünf“ in Dresden Dirk Drescher von Bosch, Christian Koitzsch von ESMC, Manfred Horstmann von Globalfoundries, Torsten Kannegießer von Infineon und Michael Woittennek von der X-Fab eingeladen. Mit dabei sind übrigens neben den Chipfabrik-Chefs übrigens auch Geschäftsführer Frank Bösenberg vom Branchenverband „Silicon Saxony“, TSD-Direktor Roland Schwarz sowie TSD-Elektronikkurator Ralf Pulla.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Silicon Saxony, ME-Alumni, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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