Regionales Netzwerk für guten Geschmack
Schon zu Zeiten eines mobilen Pizzawagens stammten alle Zutaten aus Leipzig. Heute pflegt das Pekar ein breites Netzwerk regionaler Erzeuger – vom Bio-Pilzhof Leipziger Land über die Diakonie in Panitzsch bis zum Biobauern Barthel. Das Mehl für die Pizzen kommt aus der nahegelegenen Rolle-Mühle und reift mindestens 72 Stunden, bevor es zu Teig verarbeitet wird – ganz im Sinne von Slow Food: Essen, das Zeit braucht und sich bewusst vom hektischen Zeitgeist abhebt.
Angefangen hat alles mit einem offenen Garten in Leipzig-Lindenau, wo wir Gemüse angebaut, verköstigt und Workshops angeboten haben.
Jakob Ottilinger
Betreiber Pekar in Leipzig
Kreativ durch Einschränkung
Die Betreiber wechseln die Speisekarte fünf- bis sechsmal im Jahr und orientieren sich dabei an saisonalen Angeboten. Das bringe Herausforderungen mit sich, eröffne aber auch kreative Spielräume: „Das ist einerseits eine Einschränkung, weil man vieles nicht darf, was einfach wäre. Aber es gibt auch einen festen Rahmen, in dem spannende Dinge entstehen, die man vorher gar nicht auf dem Schirm hatte“, sagt Ottilinger. So entstehen auch ungewöhnliche Kreationen – wie etwa eine Pizza mit Rosenkohl, die sich seit den Anfangstagen großer Beliebtheit erfreue.
Slow Food als Bewegung
Das Pekar ist Teil einer internationalen Bewegung für bewusste Ernährung. Dominik Brähler, Leipziger Gastronom und Herausgeber des Slow Food-Genussführers, bringt seit 2013 regionale Erzeuger und Restaurants zusammen: „Die Menschen erkennen, welche hochwertigen Produkte es in ihrer Region gibt und was man daraus machen kann. Genuss ist ein zentrales Mittel, um Respekt vor Lebensmitteln zu fördern – und genau das ist das Ziel von Slow Food.“