Das Niedersächsische Finanzministerium.

Stand: 20.09.2025 15:40 Uhr

Trotz der angespannten Haushaltslage lehnt Niedersachsens Finanzminister Gerald Heere (Grüne) einen Stellenabbau im öffentlichen Dienst ab. Im Gegenteil: Die Zahl der Stellen im Landesdienst wächst immer weiter.

Niedersachsens Finanzminister Gerald Heere hat sich dagegen ausgesprochen, Stellen im öffentlichen Dienst zu reduzieren. „Es gibt kein politisches Ziel eines Stellenabbaus“, teilte Heere mit. Das Ziel müsse sein, dass der Staat gut funktioniert. „Bevor wir über Stellenabbau sprechen, müssen wir darüber sprechen, dass wir gar nicht mehr genug Menschen für alle Aufgaben finden“, sagte der Finanzminister mit Blick auf den wachsenden Fachkräftemangel. „Es geht darum, unser vorhandenes Personal effizient einzusetzen, um die Leistungsfähigkeit der Verwaltung zu sichern“, so Heere.

Zahl der Vollzeitstellen stetig gestiegen

Euroscheine und Münzen

Laut einer Prognose sind die Einnahmen geringer als gedacht. Es braucht laut Finanzminister Heere schnelle Wachstumsimpulse.

Weil in diesem Jahr voraussichtlich weniger Steuern eingenommen werden, hatte unter anderem der Bund der Steuerzahler gefordert, die in den vergangenen Jahren stetig gewachsenen Verwaltungs- und Ministerialapparate wieder zu verkleinern. Auch die Opposition warf der rot-grünen Landesregierung vor, den Staatsapparat in Niedersachsen unnötig aufzublähen. Tatsächlich ist die Zahl der Vollzeitstellen im Landesdienst zuletzt stetig gestiegen – von 138.800 (2023) auf knapp 140.300 (2025). Für das kommende Jahr erwartet das niedersächsische Finanzministerium erneut einen Anstieg auf dann mehr als 142.700 Vollzeitstellen.

Zusätzliche Stellen für Lehrkräfte

Laut Heere geht es dabei vor allem um Lehrer und Lehrerinnen: „Wir haben zwar insgesamt einen Stellenaufwuchs. Das liegt aber weniger an den Behörden und Ministerien als an den Schulen“, erläuterte der Finanzminister. Demnach sind für das kommende Jahr insgesamt 75.600 Vollzeitstellen für Lehrkräfte an den Schulen vorgesehen. Das sind rund 2.300 mehr als noch 2023. Die rot-grüne Landesregierung wolle alle angehenden Lehrkräfte im Land halten, betonte Heere. Nur so lasse sich die Unterrichtsversorgung verbessern. Zusätzliche Vollzeitstellen sollen unter anderem auch bei der Polizei (340) und im Bereich Strafjustiz (55) geschaffen werden. „Darüber gibt es aus meiner Sicht in der öffentlichen Debatte auch wenig Streit“, so Heere.

Das Bild zeigt den Unterricht in einer Schule.

Laut Kultusministerium stehen dafür rund 98 Millionen Euro im Haushaltsplanentwurf. Auch für Digitales soll es viel Geld geben.

Polizistinnen und Polizisten des Bachelorstudienjahrgangs der Polizeiakademie Niedersachsen sitzen bei ihrer Abschlussfeier auf einem Sportplatz.

Wenig werde unter Polizisten so emotional diskutiert wie „die hohe Belastung“, so das Schreiben an Niedersachsens Innenministerin.

Eine Lehrerin schreibt eine Mathematikaufgabe auf eine digitale Schultafel.

Die Werte hätten sich stabilisiert – trotz gestiegener Schülerzahlen, so das Ministerium. Weitere Lehrkräfte werden gesucht.

Akten liegen auf einem Tisch.

Gerade die ländlichen Regionen bräuchten Personal, sagt Strafrechtsprofessor Arndt Sinn im Interview. Er hat einen Vorschlag.

Demonstrierende des öffentlichen Dienstes ziehen von der Kiellinie Richtung Rathaus.

Rund 466.000 Beschäftigte bekommen nun hierzulande mehr Geld. Die Reaktionen sind verhalten positiv.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 20.09.2025 | 11:00 Uhr