Bundesliga-Aufsteiger Hamburger SV hat den ersten Sieg der neuen Saison eingefahren und damit die Sorgen des 1. FC Heidenheim vergrößert.
Beim 2:1-Erfolg traf der erst 18-jährige Innenverteidiger Luka Vuskovic vor 57.000 Fans im Volksparkstadion in der 42. Minute zum 1:0, Rayan Philippe (60.) legte in der zweiten Halbzeit nach, Adam Kölles Anschlusstreffer (90.+3) fiel zu spät. Mit jetzt vier Punkten kletterte das Team von Trainer Merlin Polzin in der Tabelle auf Platz 14. Heidenheim, die Mannschaft von Frank Schmidt, bleibt Tabellen-Letzter. Für die Hamburger war es der erste Bundesligasieg seit Mai 2018.
Heidenheim mit den ersten Chancen
Früh in der Saison war es für beide schon eine richtungsweisende Partie. Der HSV war zwar von Beginn an bemüht, das Spiel an sich zu reißen, blieb gegen gut sortierte Heidenheimer aber erst ohne Durchschlagskraft. Und es waren dann die Gäste, die die ersten guten Chancen hatten, doch Luca Kerber, Jan Schöppner und dann auch Arijon Ibrahimovic scheiterten an HSV-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes.
Die „Rothosen“ taten sich weiter schwer. Das HSV-Spiel blieb statisch. Einmal lief der Ball über mehrere Minuten durch die Reihen der Hamburger, ohne dass sich eine Lücke ergeben hätte.
Die erste gute Chance ergab sich dann nach 26 Minuten nach einem Fehler der Heidenheimer im Spielaufbau. Fabio Viera eroberte im Mittelfeld den Ball gegen den schläfrigen Schöppner und spielte ihn sofort auf Raphael Königsdörffer, und der lupfte ihn frei vor dem Tor über Heidenheims Schlussmann Diant Ramaj – aber auch über dessen Kasten.
Kurz danach brachte dann Vuskovic das Kunststück fertig, nach einer Ecke völlig freistehend den Ball über das Tor zu zimmern.
Erstes Saisontor: Vuskovic erlöst den HSV
Aufregung gab es dann erst wieder in der 42. Minute – und was für eine: Sirlod Conteh hatte kurz vor der Strafraumlinie Viera von den Beinen geholt. Jean-Luc Dompe setzte den Freistoß zwar nur in die Mauer, doch die Heidenheimer bekamen den Ball nicht weg und Vuskovic traf aus sechs Metern zum vielbejubelten 1:0 – dem ersten HSV-Treffer nach der Bundesliga-Rückkehr.
Danach waren es intensive Minuten für die Gastgeber. Erst verpasste Heidenheims Ibrahimovic die Chance zum direkten Gegenschlag, dann setzte Kerber den Ball nur Zentimeter am HSV-Tor vorbei. Mit der knappen Führung für den Aufsteiger ging es in die Pause – auch weil den Heidenheimern vor dem Tor die letzte Konsequenz fehlte.
Kurz nach Wiederbeginn zeigte sich, wie fragil die HSV-Führung war. Warmed Omari leistete sich am eigenen Strafraum einen haarsträubenden Fehler und spielte den Ball auf Kaufmann. Der zog sofort ab, scheiterte aber an Heuer Fernandes. Der war wenig später im Glück, als er einen Schuss von Ibrahimovic in Richtung Conteh abprallen ließ, doch der Stürmer setzte den Ball über das Tor.
Heidenheim drückt, HSV trifft
Mitten in die Heidenheimer Drangphase traf dann der HSV. Auf der rechten Außenbahn kam der Ball über Giorgi Gocholeishvili und Vieira zu Philippe, der die Kugel mit links in Tor spitzelte.
Danach wurde es wild: Weil Heidenheim aufmachte und auf den Anschluss drängte, bekam der HSV immer wieder Umschaltmomente und beste Konterchancen. Doch Königsdorffer und Dompe scheiterten an Ramaj oder an sich selbst. Und auch Viera hätte seine gute Leistung fast mit einem Treffer gekrönt, doch sein Schuss aus 25 Metern strich nur ganz knapp am Tor vorbei. Das 3:0, es wollte nicht fallen.
Heidenheim lässt viele Chancen liegen
Was zunächst nicht sonderlich schlimm war, denn die Heidenheimer ließen viele Chancen liegen. Sie müssen sich ohnehin vorwerfen lassen, vor dem HSV-Tor zu ungenau und fahrig gewesen zu sein. So setzte Patrick Mainka einen Kopfball nur knapp neben das Tor, und Stefan Schimmer scheiterte erst an Heuer Fernandes und setzte dann den Ball per Kopf nur Zentimeter neben das Tor.
Dann wurde es aber doch noch einmal spannend. Acht Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt, Kölle traf in Minute drei der Extra-Zeit. Für den HSV begann das große Zittern, doch am Ende brachten die Hanseaten den Sieg über die Zeit.
HSV bei Union, Heidenheim gegen Augsburg
Der HSV ist am nächsten Spieltag am Sonntagabend bei Union Berlin zu Gast (19.30 Uhr). Heidenheim empfängt am Samstagnachmittag den FC Augsburg (15.30 Uhr).