Bayern München hat bei der TSG Hoffenheim klar gewonnen und den vierten Sieg im vierten Spiel geholt. Im Stadion war Hoffenheims Konflikt mit einem Spielerberater präsent.
Durch das 4:1 (1:0) gegen Hoffenheim verteidigen ihre Tabellenführung unabhängig vom Ausgang der restlichen Spiele des Wochenendes. Hoffenheim fällt zunächst auf Rang sieben zurück. Die Bayern bauen früh in der Saison eine Dominanz auf: Mit zwölf Punkten und plus 15 Toren haben die Bayern einen Startrekord in der 62-jährigen Historie der Bundesliga aufgestellt.
Drei Tore für die Bayern erzielte Harry Kane (44./48., Handelfmeter/77., Foulelfmeter), der mit acht Toren nach dem vierten Spieltag in der Torschützenliste der Bundesliga klar vorne liegt. Auch Serge Gnabry erzielte ein Tor für die Bayern (90.+8). Für Hoffenheim traf Vladimír Coufal (82.).
Hoffenheim mit den Chancen, die Bayern mit der Führung
Die TSG erspielte sich zu Beginn klare Vorteile und hatte Chancen zur Führung: Fisnik Asllani profitierte von einem Fehler von Bayern-Torwart Manuel Neuer, sein Schuss prallte aber am rechten Pfosten ab (14.). Nach einer Hoffenheimer Ecke produzierte Bernardo per Kopf einen Aufsetzer, der nur knapp am linken Winkel des Bayern-Tores vorbei flog (25.). Bayerns Lennart Karl scheiterte dann an TSG-Torwart Oliver Baumann (32.), Hoffenheims Alexander Prass an Neuer (36.).
Hoffenheims Bernardo köpft knapp am Tor vorbei.
„In der ersten Halbzeit war es eine sehr starke Leistung. Da musst du das Tor machen – das hat gefehlt“, sagte Hoffenheims Trainer Christian Ilzer im ARD-Hörfunk. „Um sie wirklich ins Wanken zu bringen, musst du wirkungstreffer setzen.“
Sportschau, 20.09.2025 17:46 Uhr
Das passierte nicht und dann schlugen die Bayern zu: Nach einer Ecke von rechts, war Harry Kane am gedankenschnellsten und vollendete mit rechts (44.). Hoffenheims Muhammed Damar vergab in der Nachspielzeit die Chance zum Ausgleich (45.+3).
Nach der Pause: Bayern sorgen mit zwei Elfmetern für Klarheit
Kurz nach der Pause erhöhten die Bayern vom Elfmeterpunkt: Kane verwandelte sicher ins rechte Eck (48.), Schiedsrichter Robert Hartmann hatte auf Strafstoß entschieden, nachdem Albian Hajdari der Ball vom eigenen Oberschenkel an die Hand geprallt war. Das Spiel verflachte, ein weiterer Strafstoß brachte die endgültige Entscheidung. Bernardo grätschte Michael Olise um, den fälligen Strafstoß verwandelte wiederum Kane (77.).
Harry Kane verwandelt einen Strafstoß gegen Oliver Baumann.
Vladimír Coufal (82.) gelang für Hoffenheim nur noch das Ehrentor mit einem Freistoß aus halblinker Position ins rechte Eck. In der Nachspielzeit erzielte noch Gnabry das 4:1 (90.+8). „Erste Halbzeit schlecht, zweite Halbzeit sehr gut“, bilanzierte Bayern-Trainer Vincent Kompany in der Sportschau. „Harry wird immer besser, das ist beeindruckend.“
Sportschau, 20.09.2025 17:46 Uhr
Hoffenheim in Freiburg, Bayern gegen Bremen
Die Bayern empfangen nun am Freitagabend Werder Bremen (20.30 Uhr), Hoffenheim ist am Sonntagnachmittag beim SC Freiburg zu Gast (15.30 Uhr).
Konflikt um Spielerberater im Stadion präsent
Fans der TSG Hoffenheim hielten beim Spiel gegen die Bayern zahlreiche Blätter mit der Aufschrift „Nie wieder Wittmann in Hoffenheim!“ hoch, weitere Plakate wurden zum Thema gezeigt. Gemeint war Spielerberater Roger Wittmann, der sich derzeit eine juristische Auseinandersetzung mit der Klubführung der TSG liefert. Ein vom Klub erteiltes Verbot gegen Wittmann zum Betreten des Stadions hatte das Landgericht Heidelberg am Freitag aufgehoben. Ein Verbot für das Trainingszentrum blieb bestehen. Wittmann soll Sportdirektor Frank Kramer als „Affe“ und den Vereinsvorsitzenden Jörg Albrecht als „Wichser“ beschimpft haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Fans der TSG Hoffenheim zeigen Zettel mit der Aufschrift: „Nie wieder Wittmann in Hoffenheim!“
Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp, der Wittmann nahe steht, hatte das Verbot als „große Schweinerei“ bezeichnet und hinzugefügt, dass er mit Wittmann „eng befreundet“ sei. „Die anderen haben 51 Prozent, ich 49. Deshalb konnte ich mich nicht wehren“, sagte Hopp bei „Sport1“ und meinte damit wohl die Rückgabe der Mehrheit der Stimmrechte an den Mutterverein, die Hoffenheim inzwischen wieder zu einem Klub unter dem Dach der 50+1-Regel macht.
Hintergrund des Konflikts: Der Berater hatte den Klub lange mit Spielern versorgt. Die Klubführung betonte, dass sie Partnerschaften „auch im Hinblick auf Unabhängigkeit“ zu hinterfragen. Dabei wollte man eine offenbar langjährige Einflussnahme Wittmanns auf die Personal- und Transferentscheidungen beenden. Im Hoffenheimer Kader stehen mit Tim Lemperle, Fisnik Asllani, Umut Tohumcu und Arthur Chaves immer noch zahlreiche Klienten Wittmanns.
Hoffenheim-Gesellschafter Dietmar Hopp (links) und Spielerberater Roger Wittmann.