Flottes Coastal Race in Boka Bay und Nervenspiel in Genf. Die großen Segelevents in Europa hatten heute Kontrastprogramm zu bieten.
Während die Imocas in Montenegro ihr großes Finale des Ocean Race Europe feierten, mühten sich die F50-Katamarane beim Grand Prix von Genf, auf den Foils zu bleiben.
Feierstimmung in Montenegro gab es vor allem an Bord der Biotherm von Paul Meilhat. Der Franzose ließ auch im finalen Wertungsrennen nicht locker und sicherte sich mit dem Sieg in Boka Bay den fünften von sechs möglichen Etappenerfolgen (Scoreboard). Mit Platz zwei in Montenegro folgt Paprec Arkéa von Yoann Richomme auf dem zweiten Gesamtrang.
Paul Meilhat und Crew ließen es in Boka Bay noch einmal krachen © Lloyd Images
Der Bronzerang blieb damit für Holcim PRB von Rosalin Kuiper, die das Team auch im Coastal Race auf Rang drei skipperte. Der Hamburger Boris Herrmann konnte immerhin zum Abschluss noch an Allagrande Mapei vorbeiziehen: Rang vier in Boka Bay, Rang vier insgesamt in einem mäßigen Rennen für das Team Malizia.
Malizias Flugshow zum Abschluss
Der letzte Auftritt der Yacht unter Skipper Boris Herrmann war allerdings noch einmal sehenswert – mit ungewohnter Startperformance. Mit hohem Speed und auf den Foils schoss die Malizia zum Start als führendes Boot über die Linie.
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Kurz darauf zog aber die Paprec Arkéa im Flugmodus an die Spitze, lieferte sich im Anschluss ein enges Rennen mit Biotherm und Holcim PRB an den Tonnen. Am Ende war es aber wieder Paul Meilhat, der bei diesem Ocean Race Europe fast alles abgeräumt hat, der sich die Spitze eroberte und überschwänglich den Abschluss- und Gesamtsieg feierte.
Zeit, um den Abschluss groß zu feiern, bleibt nicht für alle Teams. Sie müssen schnell wieder auf den Transfer nach Lorient, um dort für das kommende Transat Cafe l’Or fit gemacht zu werden (Start am 26. Oktober in Le Havre).
Tolle Flugshow der Malizia zum Start des Coastal Races © Lloyd Images
Während die Imoca-Segler in Montenegro aber zum Feiern übergehen konnten, herrscht in Genf noch Anspannung – insbesondere nach einem schwierigen ersten Tag des SailGP-Events in der Schweiz. Eine schwache Grundbrise mit Löchern und Drehern machte die drei Rennen zu einem Roulette.
Abstürze von den Foils
Erfolg hatte, wer die Kugel am Rollen hielt – respektive den Kat auf den Foils. Ein Spiel, das die deutsche Mannschaft um Skipper Erik Heil nicht durchgängig beherrschte. Gute Starts konnten nicht in Top-Ergebnisse umgewandelt werden.
Gute Starts des Deutschen Teams ließen sich nicht in Top-Platzierungen ummünzen © Felix Diemer for SailGP
Zu oft stürzte das Team von den Flügeln, positionierte sich bei den Manövern nicht immer optimal und verlor so im Rennverlauf viele Plätze. Immerhin: Die Bilanz zeigte einen steten Anstieg. Am Ende standen die Plätze 9, 7, 5 in den Büchern.
Die Australier führen nach Tag eins vor den Briten und den Schweizern, die sich bei ihrem Heim-Grand-Prix mit beständigen Ergebnissen in Szene setzen konnten. Doch ihr dritter Platz ist alles andere als sicher. Die achtplatzierten Deutschen sind im eng gestaffelten Scoreboard nur sechs Punkte entfernt.
Tolle Kulisse, aber flaue Winde: der Genfer See © Ricardo Pinto for SailGP
Das Wetter in der Schweiz droht allerdings zu kippen. Um dem schlechten Wetter aus dem Weg zu gehen, wurde der Start für den zweiten Tag vorgezogen. Statt um 15.30 Uhr geht es nun um 14 Uhr auf die Bahn (Live auf Youtube). Das Zeitfenster für die Rennen bleibt eng. Eine Gewitterfront nähert sich aus Westen und könnte schon am Nachmittag über den Alpensee hereinbrechen.