RB Leipzig hat sich in einer hochklassigen Partie mit einem Sieg gegen den bis dato drittplatzierten 1. FC Köln auf den zweiten Tabellenrang in der Bundesliga geschoben. Die Sachsen gewannen am Samstagabend mit 3:1 (3:1).
Assan Ouedraogo erzielte aus kurzer Distanz die Führung für Leipzig (13.), Köln antwortete sehr schnell durch Jan Thielmann zum Ausgleich (23.). Romulo gelang die Führung kurz vor der Pause (45.), vor der David Raum sogar noch per Freistoß aus 19 Metern halbrechter Position erhöhte (45.+4).
Lange verletzter Ouedraogo: „Keine einfache Vergangeheit“
„Ich hatte keine einfache Vergangenheit, vor allem im letzten Jahr“, sagte der lange verletzte Quedraogo am Sportschau-Mikrofon, „es herrscht eine gute Stimmung bei uns in der Mannschaft, jeder rennt für jeden. Deswegen ist es auch einfach geil, wieder auf dem Platz zu stehen.“
„Über 90 Minuten gesehen, haben wir schon auch verdient verloren“, sagte ein fairer Kölner Trainer Lukas Kwasniok zur ARD, „aber wir waren vor allem fußballerisch in der ersten Halbzeit für die Leipziger eine Herausforderung.“ Und er fügte hinzu: „Die zwei späten Tore in der ersten Halbzeit haben uns gekillt.“
Leipzig macht’s mit viel Willen
RB Leipzig nutzte seine erste richtige Torchance eiskalt aus. Nach einer Ecke von David Raum von der linken Seite köpfte Romulo den Ball Richtung Fünfmeterraum. Zuerst verpasste Ouedraogo den Ball, aber Köln bekam ihn nicht aus der Gefahrenzone. Der bei Schalke 04 ausgebildete Quedraogo blieb aber in der Szene präsent und stocherte den Ball unter die Latte zur Führung.
Sportschau, 20.09.2025 21:03 Uhr
Die Gäste aus dem Rheinland steckten aber keine Millisekunde auf. Nach einer Seitenverlagerung nach rechts kam der Ball zurück in die Zentrale auf Eric Martel, Thielmann starten sah. Der Steckpass in den 16er kam wohldosiert zum richtigen Zeitpunkt, Thielmann vollstreckte sehr konsequent.
Zwei Gegentore in sechs Minuten – Bittere für den FC
Der zweite RB-Treffer war wunderbar herausgespielt – und fiel zum „psychologisch“ richtigen Moment kurz vor der Pause: Mit einer feinen Einzelaktion setzte sich Johan Bakayoko stark durch und passte zum Elfmeterpunkt. Dort leitete Christoph Baumgartner geschickt mit der Hecke weiter. Marvin Schwäbe reagierte zwar stark, der Ball fiel aber vor die Füße von Romulo, der gedankenschnell verwertete.
Doch damit nicht genug: Kurz, nachdem sich Nationalspieler Raum in halbrechter Position etwa 18 Meter vor dem Tor den Ball bei einem Freistoß zurecht gelegt hatte, jubelte die Leipzig-Anhängerschaft zum dritten Mal an diesem Abend. Denn Raums Schuss passte genau zwischen den herbeifliegenden Schwäbe und den rechten Pfosten.
Sportschau, 20.09.2025 21:12 Uhr
Zweite Hälfte: Kwasniok krempelt um
Kurz nach dem Seitenwechsel hätte es um ein Haar erneut im Kölner Gehäuse eingeschlagen. Doch Willi Orban kam bei einer Schwäbe-Abwehr – Raum hatte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld vors Tor geschlagen – jener Orban kam einen halben Schritt zu spät, um abzustauben.
Nach knapp einer gespielten Stunde baute Köln-Coach Kwasniok sein Team insgesamt vierfach um, und mit Ragnar Ache kam sofort neue Power in die Mannschaft. Und fast hätte der Joker sofort gestochen. Denn nach einer Flanke von der rechten Seite tauchte der Stürmer vor Peter Gulasci auf, brachte den Ball aber nicht im Tor unter. Der Anschlusstreffer hätte der berühmte „Gamechanger“ sein können, war er aber nicht.
Der FC probierte es dennoch immer weiter. So zog der nachgerückte Rechtsverteidiger Sebastian Sebulonsen aus rechter Position ab, sein Schuss wurde aber genauso geblockt wie ein Versuch vom direkt nach der Pause eingewechselten El Mala, der nach einer zuerst entschärften Kölner Ecke volley zum Abschluss kam. Leipzig warf sich in alles, was auf sein Tor abgegeben wurde.
Leipzigs Abwehrreihe stabil
Zwar konzentrierte sich das in Führung liegende Team von Ole Werner verstärkt auf seine Verteidigung und machte das sehr diszipliniert, RB blieb aber offensiv nicht passiv. Der nach einer Stunde für den auffälligen Quedraogo ins Team gekommene Ezechiel Banzuzi verfehlte mehrfach das Kölner Tor, auch Ridle Baku traf mit einem Fernschuss nicht das Ziel.
Köln ging so langsam die Zeit aus – und während Ole Werner noch darauf verzichtete, den in den Kader gerutschten Namensvetter Timo Werner in die Partie zu bringen, konnte der unverwüstliche Kevin Kampl noch ein paar wenige Einsatzminuten sammeln und auf dem Spielfeld nach der vierminütigen Nachspielzeit mit seinen Kollegen jubeln.
Leipzig in Wolfsburg, Köln gegen Stuttgart
Leipzig ist am Samstagnachmittag beim VfL Wolfsburg zu Gast (15.30 Uhr). Köln empfängt am Sonntagabend den VfB Stuttgart (17.30 Uhr).