Stand: 20.09.2025 20:34 Uhr

Der SC Freiburg ist mit dem zweiten Sieg in Folge in die obere Tabellenhälfte eingezogen. Die Breisgauer bezwangen am Samstag auswärts Werder Bremen einigermaßen glücklich mit 3:0 (1:0). Besonders im ersten Spielabschnitt hatten die Zuschauer im Weserstadion Glück, dass wenigstens spätsommerliche Temperaturen sie erwärmte – das Spiel tat es nicht.

Ein umstrittener, aber vertretbarer Handelfmeter brachte die Gäste aus dem Breisgau in Front, Vincenzo Grifo ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen (33.). Nach der Pause erhöhte Junior Adamu, dem nach 23 Stunden einmal wieder ein Treffer gelang (54.). Romano Schmid vergab die Chance auf den Anschlusstreffer, als Noah Atubolu im Freiburger Tor einen zu zentral geschossenen Elfmeter parierte (59.). Freiburgs Linksverteidiger Jordy Makengo hatte den Ball mit der Hand gespielt. Ein Eigentor des 18 Jahre alten Innenverteidigers Karim Coulibaly brachte die Gäste aus dem deutschen Süden endgültig auf die Siegerstraße (75.).

„Die Mannschaft hat es geschafft, sehr diszipliniert zu spielen“, lobte SCF-Trainer Julian Schuster sein Team, „die Mannschaft ist geduldig geblieben, hat gut verteidigt in unterschiedlichen Höhen.“ „Ich bin enttäuscht“, sagte sein Werder-Kollege Horst Steffen nach dem Spiel am Sportschau-Mikrofon, „die Mittel, die wir gewählt haben, waren nicht dir richtigen. Wir haben zu viel hintenherum gespielt. Ich war mit der zweiten Halbzeit überhaupt nicht zufrieden.“

Beide Seiten ungenau und ohne Ideen

Schuster verzichtete in seiner Startelf noch auf den Doppeltorschützen aus dem Spiel gegen Stuttgart, Igor Matanović, Heimcoach Horst Steffen musste den verletzten Samuel Mbangula (ein Tor, ein Assist) ersetzen. Viel zu berichten aus der ersten halben Stunde gibt es von dieser Partie nicht: Je eine halbgare Torchance ereignete sich auf beiden Seiten (Njinmah 10., Adamu 18.).

Sportschau, 20.09.2025 17:43 Uhr

Handspiel bringt Freiburg in Führung

Doch nach einer guten halben Stunde führte eine Freiburger Offensivaktion zur Führung. Philipp Lienhart machte den Ball von der rechten Seite mit einem weiten Einwurf scharf. Im Zweikampf sprang Cameron Puertas der Ball vom Fuß an die abgespreizte Hand. Und dabei brachte diese Frage die Bremer Fans zur Weißglut: Hatte Freiburgs Maxi Eggestein Puertas regelwidrig so bedrängt, dass er dieses Handspiel quasi provozierte? Schiedsrichter Timo Gerach und auch das VAR-Team meinte: eindeutig nein. Grifo ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und verwandelte unhaltbar rechts oben in den Knick. „Dieses Momentum musst du erzwingen“, so Schuster.

Bremens Kapitän Marco Friedl versuchte, sein Team mit einem Gewaltschuss aus 30 Metern aufzuwecken (37.), der Versuch ging aber deutlich über das Tor. Dafür blieb das Torglück Grifo versagt, der nach Hacken-Zuspiel von Lucas Höler den Ball an die Oberkante der Latte schoss (45.+1).

Freiburg crasht Bremens Angriffsbemühungen

Das Team von Horst Steffen versuchte nach der Pause, deutlich mehr Pep in sein Spiel zu bringen. Doch ein gelungener Umschaltmoment vergrößerte die Führung der Gäste: Eingeleitet von Jan-Niklas Beste passte Grifo rechts Adamu im Fünfmeterraum mit einem flachen Querpass. Der Stürmer lief goldrichtig ein, stahl sich im Rücken von Friedl weg und versenkte den Ball mit der Innenseite aus drei Metern im Bremer Tor.

Und dann zeichnete sich ab, dass Werder an diesem vierten Spieltag kein Spielglück hatte: Nach dem überprüften Handspiel von Mankengo ließ sich Schmid die Chance auf den Anschlusstreffer entgehen. Es war Atubolus fünfte Elfmeterparade in Folge: Bundesligarekord. Nachdem Steffen Victor Boniface ins Spiel brachte, gelang Sugawara noch ein Schuss auf den Freiburger Kasten – auch dieser Versuch ging deutlich am Tor der Freiburger vorbei.

Sportschau, 20.09.2025 17:43 Uhr

Eigentor macht für die Gäste alles klar

Dafür machte es der SCF besser: Der eingewechselte Derry Scherhant war auf der linken Seite nicht zu stoppen und spielte den Ball in den 16er. Adamu und der junge Bremer Verteidiger Karim Coulibaly liefen in den Fünfmeterraum, Keeper Backhaus parierte ins Zentrum, dann aber war es der Bremer Verteidiger, der die Kugel unfreiwillig über die eigene Torlinie bugsierte. Freiburg verwaltete den Vorsprung und brachte den Erfolg locker durch die neunminütige Nachspielzeit.

Bremen in München, Freiburg gegen Hoffenheim

Bremen ist am Freitagabend beim FC Bayern München zu Gast (20.30 Uhr). Freiburg empfängt unter der Woche in der Europa League zunächst den FC Basel, am Sonntagnachmittag dann die TSG Hoffenheim (15.30 Uhr).