Stand: 20.09.2025 19:50 Uhr

Der Padelsport kommt nach Deutschland: Im Düsseldorfer „Castello“ schlagen in den kommenden Tagen die besten Spieler und Spielerinnen der Welt auf. Infos, Zeiten, Favoriten – wdr.de gibt einen Überblick über alles Wissenswerte zum Turnier.

Wann ist das Turnier genau?

Padel Court bei den BOSS German Padel Open in Düsseldorf

Das Turnier findet vom 20. September 2025 bis zum 28. September 2025 statt. Am 20. und 21. finden die Qualifikationsspiele statt, das Hauptturnier beginnt am Montag, den 22. Am 28., Sonntag, finden die Finalspiele der Frauen und Männer statt.

Wo findet das Turnier statt?

Gespielt wird im „Castello“ in Düsseldorf, einer Mehrzweckhalle im Stadtteil Reisholz. Im Castello finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Zudem haben die Basketballer der SG ART Giants Düsseldorf hier ihre Heimspielstätte, auch Düsseldorfs Futsal-Spieler sind im Castello zuhause. Die Kapazität liegt bei knapp 5.000 Menschen bei Konzerten und etwas mehr als 3.000 bei Sportveranstaltungen.

Die Premier-Padel-Serie kommt erstmals nach Deutschland und ins Castello, allerdings wurde bereits 2023 hochklassig im Castello Padel gespielt. Damals hieß die Serie noch „World Padel Tour“, bei den „Boss German Open“ spielten bereits die besten Padelspieler der Welt in Düsseldorf.

Was ist Padel überhaupt?

Padel ist ein Rückschlagsport, der meistens im Doppel gespielt wird. Das Spiel kann als Mischung aus Tennis und Squash beschrieben werden: Der Ball wird über das Netz gespielt, es ist aber möglich, den Ball mithilfe der Wand ins gegnerische Feld zu spielen. Der Platz ist 20 mal 10 Meter groß. Padel kann sowohl indoor als auch outdoor gespielt werden.

Padelcourts mit Wänden und Gittern

Der Sport entstand 1965 in Mexiko und gewann in Südamerika, vor allem Argentinien, immer mehr Anhänger, ehe Padel auch in Europa Fuß fasste. Mittlerweile gilt Padel als Trendsportart, die immer mehr auch in Deutschland gespielt wird.

Wie verbreitet ist der Sport in Deutschland?

Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland noch weit hinterher. Laut Welt-Padel-Verband (FIP) gibt es weltweit 63.000 Courts (Stand: 2024), in Deutschland gibt es mittlerweile knapp 1.000 Plätze. In Spanien ist Padel weit verbreitet, mit 16.000 Courts ist das Land Spitzenreiter, gefolgt von Italien mit 9.050. Im Vergleich zu 2021 hat sich die Platz-Zahl weltweit um 240 % vergrößert.

Der deutsche Padelverband ist seit 2013 Deutschlands offiziell anerkanntes Mitglied des Weltverbandes. Aufgrund der schnellen Entwicklung des Sports auch in Deutschland lässt sich die Zahl der aktiven Spieler nicht genau beziffern. 2024 gab es laut FIP 350.000 Freizeit- und 2.270 Turnier-Spieler in Deutschland, die Zahlen dürften mittlerweile aber deutlich größer sein.

Wer sind die Favoriten und Favoritinnen?

Agustin Tapia (l.) und Arturo Coello nach dem Sieg beim „Major“ in Paris

Die absolute Weltelite ist beim Turnier in Düsseldorf dabei. Bei den Männern sind zu allererst die Weltranglistenersten Arturo Coello (Spanien) und Agustin Tapia (Argentinien) als Favoriten zu nennen, die sich bereits neun Premier-Padel-Titel in dieser Saison sichern konnten und die Tour seit 2023 dominieren. Auch die Weltranglisten-Zweiten, Ale Galan (Spanien) und Federico Chingotto (Argentinien), gehen als Mitfavoriten in das Turnier.

Im Aufwind: Delfi Brea (l.) und Gemma Triay

Auch das Frauen-Feld ist hochkarätig besetzt. Delfi Brea (Argentinien) und Gemma Triay (Spanien) haben Paula Josemaria (Spanien) und Ari Sanchez (Spanien) Anfang August an der Spitze der Weltrangliste abgelöst. Beide Teams sind dabei und werden wohl auf dem Weg zum Titel die Doppel sein, die es für die Konkurrenz zu schlagen gilt.

Sind deutsche Spieler und Spielerinnen dabei?

Johannes Lindmeyer (l.) und Matthias Wunner

Die Turnier-Organisatoren vergeben jeweils Wildcards an die besten Spielerinnen und Spieler aus dem austragenden Land. In einem nationalen Qualifikationsturnier haben sich Johannes Lindmeyer und Matthias Wunner (deutsche Meister 2021 bis 2023) eine Wildcard gesichert. Auch Agustin Reca ist mit seinem spanischen Partner Guillermo Figuerola im Hauptfeld dabei. Reca gewann 2024 zusammen mit Lindmeyer den DM-Titel, als Wunner verletzt ausfiel.

In der Qualifikation ist ein deutsches Wildcard-Team bereits gescheitert, ein weiteres dürfte wenig Chancen haben, das Hauptfeld zu erreichen. Der Leistungsunterschied zur Weltelite ist aus deutscher Sicht noch enorm – ein Weiterkommen eines der deutschen Teams in der ersten Runde wäre eine riesige Überraschung, selbst eine enge Partie bereits ein großer Erfolg.

Einzige Deutsche in der erweiterten Weltspitze: Victoria Kurz

Bei den Frauen ist Deutschlands Top-Spielerin Victoria Kurz über eine Wildcard mit ihrer ungarischen Partnerin Dora Andrejszki gemeldet. Kurz durfte sich jüngst über den Einzug in die Top 100 der Welt freuen und ist damit die bestplatzierte deutsche Spielerin. Die 25-jährige ist neben Reca die einzige aus dem deutschen Padelzirkus, die regelmäßig internationale Turniere spielt – auch sie ist jedoch von den besten der Welt (noch) ein gutes Stück weit weg.

Gibt es noch Karten für das Turnier?

Es gibt noch Karten, die über die Webseite des Turniers erworben werden können. Für alle Tage sind noch Tickets verfügbar, auch das Finale kann noch besucht werden. Die Preise variieren je nach Kategorie von 14,50 Euro bis 67,85 Euro.

Unsere Quellen:

  • Webseite des Weltpadelverbands (FIP)
  • Webseite des deutschen Padelverbands
  • Webseite des Turniers

Westdeutscher Rundfunk