Der Saisonstart des SV Darmstadt 98 ist geglückt, jetzt gilt es, die guten Ergebnisse zu bestätigen. Leicht wird das bei der hochgehandelten Fortuna aus Düsseldorf aber nicht, Florian Kohfeldt genießt die Underdog-Rolle.
Für alle Fans des SV Darmstadt 98 hätten es die Spielplan-Macher der Deutschen Fußball-Liga (DFL) wohl nicht besser einrichten können. Am womöglich letzten sommerlichen Wochenende des Jahres geht es für die Südhessen nach Düsseldorf. Eine überschaubar lange Anreise mit klarem Programm: Samstagabend an die längste Theke der Welt, Sonntagmittag (13.30 Uhr) drei Punkte bei Fortuna Düsseldorf einfahren, und das alles bei bestem Sonnenschein. Lilien-Herz, was willst du mehr?
In Düsseldorf brodelt es
Nun ist es im Fußball natürlich leider so, dass sich nicht immer alles planen lässt. Vor allem Tagesordnungspunkt zwei bedarf einer Menge Arbeit, mit der Fortuna gibt es immerhin einen nicht zu unterschätzenden potenziellen Party-Crasher. Die Düsseldorfer, die vor der Saison heiß gehandelt wurden und dann etwas schwer aus den Startlöchern kamen, sind trotz des Wackel-Starts noch immer eines der besten Teams der Liga. Die Aufgabe hat es in sich. „Das ist traditionell ein schweres Auswärtsspiel. Es wird auch jetzt sehr schwer“, warnte Lilien-Trainer Florian Kohfeldt am Freitag.
Die Mannschaft von Coach Daniel Thioune, der laut Bild-Zeitung in der vergangenen Trainingswoche richtig Dampf abließ und nach seiner persönlichen „Wut-Explosion“ nun eine Leistungs-Explosion seiner Spieler sehen will, ist in der aktuellen Situation sehr gefährlich. Großes Potenzial gepaart mit einer gehörigen Portion Aggressivität kann für die Lilien schnell zu einer problematischen Mischung werden. „Die Düsseldorfer haben gesagt, dass sie aufsteigen wollen. Das ist eine All-In-Saison für die“, so Kohfeldt. „Die Fortuna hat den Anspruch, gegen uns zu gewinnen. Die müssen, das können wir für uns zum Vorteil machen.“
Für die Lilien gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Ein entscheidender Faktor, so Kohfeldt, könnten Standard-Situationen werden.
Lilien müssen sich steigern
Gleichzeitig wird aber auch fußballerisch etwas passieren müssen. Beim 2:1-Sieg am vergangenen Wochenende gegen Eintracht Braunschweig stimmten in der Endabrechnung zwar das Ergebnis und der Siegeswille, vor allem in der Offensive muss den Südhessen gegen die Fortuna aber mehr einfallen. „Der spielerische Knoten ist noch nicht ganz geplatzt. Das wird aber bestimmt noch kommen“, hatte Mittelfeldmotor Kai Klefisch schon unter der Woche betont.
Ob sich personell etwas ändert, um diesen Knoten zu lösen, ließ Kohfeldt auf der Pressekonferenz wie gewohnt offen. Yosuke Furukawa sorgte zuletzt nach seiner Einwechselung zumindest für Schwung, auch Marco Richter stünde bereit. Das Wichtigste aus Lilien-Sicht: verletzte oder angeschlagene Profis gibt es nicht.
Darmstadt 98 kann in Aufstiegsränge springen
Und so hat der SV Darmstadt 98 in Düsseldorf tatsächlich die große Chance, sich erst einmal in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga festzubeißen. Ganz offiziell sind die vorderen Plätze des Tableaus zwar nicht als Ziel ausgegeben, eine schöne Momentaufnahme wäre der mögliche Sprung auf einen der Aufstiegsplätze aber allemal. Aktuell sind die Lilien mit zehn Punkten Vierter, am Sonntagnachmittag wäre bei optimalem Verlauf sogar die Übernahme der Spitze möglich. So ein Wochenende in Düsseldorf kann schon viel Schönes haben.
So könnten die Lilien in Düsseldorf spielen:
So könnten die Lilien in Düsseldorf spielen.