Hamburgs Luka Vuskovic bejubelt seinen Treffer

AUDIO: HSV-Trainer Polzin: „Ein absolutes geiles Gefühl“ (2 Min)

Stand: 20.09.2025 19:09 Uhr

Der HSV hat nach der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga den ersten Sieg gefeiert. Die Hamburger besiegten den 1. FC Heidenheim am Sonnabend in einer umkämpften Partie mit 2:1 (1:0). Luka Vuskovic und Rayan Philippe trafen für das Team von Trainer Merlin Polzin.

von Tobias Knaack

Neuzugang Vuskovic, Bruder des wegen Dopings gesperrten Mario Vuskovic, sorgte kurz vor der Pause mit dem ersten Bundesliga-Treffer des HSV seit sieben Jahren für kollektiven Jubel im Volksparkstadion (42.). Es war das erste Tor der Hamburger in der Beletage seit Lewis Holtbys Treffer beim 2:1-Sieg über Borussia Mönchengladbach – dem Tag des erstmaligen Abstiegs.

Philippe (59.) erhöhte nach starker Vorarbeit des neuen Spielgestalters Fabio Vieira und machte den ersten Bundesliga-Erfolg seit jenem 12. Mai 2018 perfekt. Das Team von Trainer Polzin verdiente sich den Erfolg trotz des späten Anschlusstreffers von Adam Kölle (90.+3) dank einer Leistungssteigerung nach einer durchwachsenen ersten halben Stunde.

Dennoch kann der Erfolg nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Hamburger noch eine Menge Arbeit vor sich haben, denn auch gegen die Baden-Württemberger brauchte es einen exzellent aufgelegten Torhüter Daniel Heuer Fernandes sowie eine gehörige Portion Glück. Für das Polzin-Team geht es am nächsten Sonntag weiter, dann bei Union Berlin (19.30 Uhr, im NDR Livecenter).

„Es fühlt sich unglaublich an.“

HSV-Verteidiger Miro Muheim

Der erste Bundesliga-Sieg des HSV seit mehr als sieben Jahren fühle sich „unglaublich“ an, sagte Verteidiger Miro Muheim im Interview mit dem NDR. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt, wir haben gezeigt, dass wir Tore schießen können. Ein Kompliment an die Mannschaft.“

Polzin sprach von einem „absolut geilen Gefühl. Es war schon eine Vorfreude da, die man den ganzen Tag gespürt hat, und die sich dann in pure Freude gewandelt hat.“ Der Prozess der Entwicklung müsse aber am Montag weitergehen. Polzin: „Nur wenn wir tagtäglich hart und gut arbeiten, können wir auch am Wochenende solche Spiele wie heute abliefern.“

Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv

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Heuer Fernandes muss mehrfach für den HSV retten

Der HSV wollte offensiver spielen als in den bisherigen drei Partien, sah sich in den ersten 20 Minuten aber zunächst in die Defensive gedrängt: Heuer Fernandes musste zunächst binnen einer Minute gleich zweimal nach Ecken stark retten – erst gegen einen Kopfball von Luca Kerber (11.), dann gegen eine Direktabnahme von Jan Schöppner (12.). Sieben Minuten parierte der Deutsche-Portugiese dann einen Schuss von Arijon Ibrahimovic.

Hamburgs Daniel Heuer Fernandes

HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes musste mehrfahch gegen Heidenheim retten.

Anders als den Hamburgern gelang es den Heidenheimern zunächst immer wieder, sich zügig und flüssig nach vorne zu kombinieren. Aber: Allmählich schwammen sich auch die „Rothosen“ frei – und kamen zu ersten Gelegenheiten: Ransford-Yeboah Königsdörffer wurde von Vieira am Sechzehner freigespielt. Der Mittelstürmer lupfte, FCH-Torhüter Diant Ramaj aber lenkte stark zur Ecke (27.). Und aus der resultierte gleich die nächste Großchance. Innenverteidiger Vuskovic setzte den Ball von Miro Muheim aus fünf Metern per Scherenschlag aber über das Tor (28.).

„Nachdem ich die große Chance vergeben hatte, habe ich dummerweise gegen den Pfosten geschlagen“, sagte der Verteidiger später. Seine erste Diagnose: „Ich habe mir wahrscheinlich zwei Finger gebrochen.“

Vuskovic erzielt ersten HSV-Bundesliga-Treffer seit 2018

Kurz vor der Pause aber traf der 18-Jährige doch und erzielte das erste Saisontor des Polzin-Teams. Nach einem Freistoß von Jean-Luc Dompé flipperte der Ball durch den Heidenheimer Sechzehner und landete letztlich vor Vuskovic, der per Volley aus zehn Metern zur umjubelten Führung traf (42.).

Pause aber war noch nicht: Der Kroate blockte Ibrahimovic‘ Versuch nach eigenem Fehler im Spielaufbau in höchster Not (44.), Kerbers Schuss ging knapp links vorbei (45.+1). Keine Frage: Die Hamburger Pausenführung war trotz der Leistungssteigerung glücklich.

Defensive wackelt, doch Philippe erhöht

Die Wackler in der Defensive blieben auch zu Beginn der zweiten Hälfte steter Begleiter des HSV-Auftritts: Warmed Omari legte unfreiwillig für den ehemaligen Hamburger Mikkel Kaufmann auf, Heuer Fernandes parierte den strammen Schuss (49.). Fünf Minuten später musste der Keeper gegen Ibrahimovic retten.

Anders als im ersten Durchgang kamen die Gastgeber aber in der Offensive schneller in die Gänge: Ramaj parierte Dompés Versuch im kurzen Eck aber stark (52.). Der zweite Treffer des Polzin-Teams aber war nur aufgeschoben, weil Vieira das Spiel schnell machte. Der Portugiese spielte auf der rechten Seite einen Doppelpass mit Giorgi Gocholeishvili und bediente Philippe, der den Ball mit dem linken Fuß ins Tor spitzelte (59.).

Grenzenloser Jubel nach Abpfiff im Volksparkstadion

Königsdörffer (62.) und Dompé (66.) verpassten nach Kontern das 3:0 wie Vieira, dessen schöner Schuss nur Zentimeter am rechten Winkel vorbeirauschte (77.).

Den Sieg vor Augen verloren die Polzin-Schützlinge allerdings wieder etwas den Zugriff, brachten das Spiel aber trotz Kölles Treffer, als er einen Schuss von Haktab Omar Traoré abfälschte (90.+3), über die Zeit. Der Rest war große Erleichterung und grenzenloser Jubel im Volksparkstadion über den ersten Bundesliga-Sieg seit 2018.

4. Spieltag, 20.09.2025 15:30 Uhr

Heuer Fernandes – Omari, L. Vuskovic, Elfadli – Gotscholeischwili (86. Mikelbrencis), Fábio Vieira (79. Rössing-Lelesiit), Remberg, Muheim – Philippe (74. Sambi Lokonga), Königsdörffer (86. Glatzel), Dompé (74. Baldé)

2

Ramaj – Traoré, Mainka, Gimber (68. Busch), Föhrenbach – Dorsch, Schöppner (68. Schimmer), Ibrahimovic (78. Kölle), Kerber (54. Beck), S. Conteh – M. Kaufmann (78. Wagner)

1

Tore

  • 1:0 L. Vuskovic (42.)
  • 2:0 Philippe (59.)
  • 2:1 Kölle (90. +3)

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