Ist das der ersehnte Befreiungsschlag?
Im Krisen-Gipfel mit dem VfL Bochum kommt der 1. FC Nürnberg am sechsten Spieltag ENDLICH zu seinem ersten Saisonsieg. Und wie verdient war dieses 2:1!
188 Tage nach dem letzten Heimerfolg am 16. März über Greuther Fürth (3:0) zeigt der Club dank seines extrem spielstarken Mittelfelds die mit Abstand beste Leistung seit Monaten und springt auf Platz 16.
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Dass Nürnbergs viel umjubelter Siegtreffer erst in der 92. Minute durch den kurz zuvor eingewechselten Sturm-Routinier Adriano Grimaldi (34) fällt, überrascht FCN-Cheftrainer Miroslav Klose (47) keineswegs: „Ich war heute überzeugt, dass wir dieses Spiel gewinnen. Auch nach dem 1:1 wusste ich, dass wir noch einmal den Punch haben, zurückzukommen. Und wenn bei Adriano etwas hereinfliegt, dann ist er da.“
Nach dem ersten Dreier kann Klose deutlich ruhiger schlafen. Schon vor dem Spiel hatte FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou (49) einen Rauswurf des WM-Rekordtorschützen selbst bei einer Niederlage definitiv ausgeschlossen.
Doch was war das für ein dramatisches Spiel!
Nach zögerlichem Start spielt Nürnberg schon in der ersten Halbzeit nur auf das Bochumer Tor. Doch die überfällige Führung will einfach nicht fallen. Abschlussschwäche (Diop!) oder der VAR (Gruber-Tor wird wegen Millimeter-Abseits zurückgenommen) lassen den FCN lange zittern.
Nach der Pause erhöht Nürnberg noch einmal die Schlagzahl (79 Prozent Ballbesitz!). Aber es dauert bis zur 68. Minute, ehe Julian Justvan mit einer sagenhaften Einzelaktion das Max-Morlock-Stadion zum Beben bringt. Selten war eine Führung verdienter und überfälliger…
Und Bochum? Erst nach dem Rückstand erwacht der Bundesliga-Absteiger wieder langsam und kommt tatsächlich noch durch einen Elfmeter (86./Janisch mit dem unnötigen Foul) zum mehr als schmeichelhaften Ausgleich.
Doch an diesem Abend trägt der Fußballgott endlich mal wieder rot-schwarz: Mit einem wuchtigen Kopfball erlöst Grimaldi in der Nachspielzeit das Publikum und vor allem Klose.
Der Ex-Paderborner nach seinem Siegtreffer: „Das war heute Gänsehaut pur. Genau dafür spielt man Fußball. Ich wusste nach meinem Siegtreffer zuerst gar nicht, wohin mit mir. Über die Bande wollte ich dann nicht mehr in meinem Alter springen. Die Fans haben uns heute fantastisch nach vorn getrieben – selbst nach dem 1:1. Das war unglaublich.“