Einen neuen Bürgermeister brauchten die Bürger der Stadt Wegberg am Wahlsonntag nicht zu wählen. Schon im Jahr 2023 hatte Bürgermeister Michael Stock (SPD) sein Amt vor Amtszeitende niedergelegt. Sein parteiloser Nachfolger, Christian Pape, ist seit vergangenem Jahr im Amt – und das noch bis zum Jahr 2030.
Also hatte man am Wahlsonntag in Wegberger Wahlkabinen ein Kreuzchen weniger zu setzen, als es normalerweise bei Kommunalwahlen üblich ist. Was sich hingegen verändern wird, ist der Stadtrat: Schon vor Jahren ist in Wegberg die Zahl der Ratsfrauen und Ratsherren von 38 auf 36 gesenkt worden. Bei Gemeinden mit einer Bevölkerungszahl von über 15.000 und unter 30.000 Menschen ist eine Anzahl von insgesamt 38 Vertretern vorgegeben, allerdings ist es möglich, bis spätestens 45 Monate nach Beginn der Wahlperiode die Zahl der Ratsmandate zu verringern – dafür hatte man sich im Jahr 2017 in der Mühlenstadt entschieden.
Während man nun einige Jahre nur insgesamt 36 Ratsmitglieder im Stadtrat sitzen hatte, sorgt nun das Wahlergebnis der CDU für eine neue Sitzordnung. Dadurch, dass die CDU ein Wahlergebnis von etwa 40 Prozent eingefahren hat, ist es sicher, dass der Fraktion auch ebenjene Prozentanzahl an Sitzen im Stadtrat zukommen muss. Allerdings gewannen die Christdemokraten alle 18 Direktmandate in der Stadt und würden damit bei einer Größe von 36 Sitzen im Stadtrat 50 Prozent der Ratsmandate stellen. Um dieses Ungleichgewicht wieder auszugleichen, wird die Anzahl der Sitze im Stadtrat um acht Ausgleichsmandate auf eine Gesamtanzahl von 44 Sitzen erhöht und die Anzahl der Ratsfrauen und Ratsherren der jeweiligen Parteien an das entsprechende Ergebnis der Ratswahl angeglichen. Neu im Rat vertreten ist die AfD, die zwei Mandate im neuen Stadtrat erhält. Dass die AfD in Wegberg verhältnismäßig schwach abschnitt (6,2 Prozent), ist derweil einfach zu erklären: Sie schaffte es in der Mühlenstadt lediglich, acht der 18 Wahlbezirke mit Kandidaten zu besetzen. In den übrigen zehn Bezirken konnten die Wähler demnach ihr Kreuz nicht bei der AfD setzen. In den Bezirken, in denen sie antrat, landete die Partei zwischen 10,5 und 18 Prozent der Stimmen.
Der Stadtrat wird in den kommenden Wochen seine Arbeit aufnehmen. Wie sich die neuen Kräfteverhältnisse im Gremium bemerkbar machen werden, bleibt abzuwarten.