2. Fußball-Bundesliga
Miroslav Klose tief berührt von den Fan-Reaktionen
Aktualisiert am 21.09.2025 – 15:08 UhrLesedauer: 3 Min.
Endlich Sieger: Miroslav Klose in Aktion am Spielfeldrand. (Quelle: Jens Niering/dpa/dpa-bilder)
„So ein Ding haben wir gebraucht!“ Das dramatische 2:1 gegen Bochum löst beim 1. FC Nürnberg eine Explosion der Gefühle aus – auch beim Trainer. War das die Wende?
Bei Miroslav Klose entlud sich nach dem späten Siegtor der ganze, aufgestaute Druck in einem hochemotionalen Jubel. Mit geballten Fäusten feierte der Trainer den total verdienten ersten Saisonsieg des 1. FC Nürnberg in der 2. Fußball-Bundesliga im Krisenduell mit dem VfL Bochum. Der Weltmeister von 2014 umarmte am Spielfeldrand sogar einen Balljungen. Es fehlte eigentlich nur ein Salto – wie früher nach Toren von „Grande Miro“.
Nach dem 2:1 (0:0) war dann auch Joti Chatzialexiou mit Fan-Schal Teil der Nürnberger Jubeltrauben auf dem Platz. Das Vertrauen des Sportvorstandes in seinen Cheftrainer ist im sechsten Saisonspiel belohnt worden – und wie!
Von „Gänsehaut pur“ schwärmte Last-Minute-Zugang Adriano Grimaldi. Mit seinem Kopfball in der zweiten Minute der Nachspielzeit ließ der 34-Jährige das mit 33.998 Zuschauern gefüllte Max-Morlock-Stadion förmlich explodieren. Laute „Miroslav Klose“-Rufe hallten durch die Fankurve, vor der die Spieler und ihr sichtlich geschaffter Trainer den so erlösenden Heimerfolg feierten.
Klose zeigte sich tief berührt von der Zuneigung. „Wie die Fans mich hier vom ersten Tag an empfangen haben, dass sie an den Weg und an mich auch in schwierigen Phasen geglaubt haben – für mich gibt es nichts Schöneres“, schwärmte er. Seine Bodenständigkeit, seine Nahbarkeit und sein Arbeitsethos kommen in Franken an. „So wie ich bin, so werde ich auch wahrgenommen“, sagte Klose: „Ich arbeite für den Club – und das macht mir unheimlich Freude.“ Und vorerst darf der 47-Jährige weiterarbeiten.
Punkte sind halt immer noch die beste Jobgarantie. Gegen die Bochumer, die – anders als die Nürnberger – auf ihren Saison-Fehlstart hektisch mit der Doppel-Trennung von Chefcoach Dieter Hecking und Geschäftsführer Dirk Dufner reagiert hatten, war Kloses Team der absolut „verdiente Sieger“, wie sogar Bochums Interimscoach David Siebers ehrlich einräumte.
Auch das Bochumer Foulelfmetertor von Ibrahim Sissoko in der 86. Minute schüttelte Kloses Mannschaft mit bemerkenswerter mentaler Stärke ab. Einen Freistoß von Berkay Yilmaz köpfte Edel-Joker Grimaldi ein. „So ein Ding haben wir gebraucht. Wir haben oft genug Tore in der Nachspielzeit bekommen“, erinnerte Klose an die knappen Nürnberger Niederlagen zuvor: „Heute haben wir mal eines gemacht. Ich wusste, dass wir noch einen Punch haben.“