Drogenkonsum

 21. September 2025 13:30
 Robert Klatt

Das Inhalieren von Cannabis erhöht das Risiko für Asthma und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) stark, auch bei Menschen, die die Droge ohne Tabak konsumieren und nicht rauchen.

San Francisco (U.S.A.). Der Cannabiskonsum nimmt in vielen Ländern kontinuierlich zu, obwohl die Droge unterschiedliche Gesundheitsprobleme auslösen kann, laut einer Studie des Boston Medical Center (BMC) etwa ein vierfaches Risiko für Typ-2-Diabetes. Forscher der University of California, San Francisco (UCSF) haben nun eine Studie publiziert, die zeigt, dass Menschen, die täglich Cannabis inhalieren, ein höheres Risiko für Asthma und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) haben.

Unter Inhalieren haben die Wissenschaftler mehrere Konsumformen zusammengefasst, darunter das klassische Rauchen von Cannabiszigaretten (Joints), das Verdampfen (Vaping) und das Vaping, bei dem hochkonzentrierte Cannabisdämpfe eingeatmet werden.

Höheres Risiko auch ohne Tabak

Die Studie basiert auf Daten von rund 380.000 Probanden aus dem Behavioral Risk Factor Surveillance System (BRFSS) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und ist damit die bislang größte Studie zum Zusammenhang zwischen Cannabisinhalation und Atemwegserkrankungen bei Nichtrauchern. 220.000 Probanden, also mehr als die Hälfte, haben laut eigenen Angaben noch nie Tabak konsumiert.

Die Daten zeigen, dass das tägliche Inhalieren der Droge das Risiko für Asthma (+ 44 %) und COPD (+ 27 %) erhöht. Laut der Publikation im Fachmagazin Journal of General Internal Medicine nimmt das Asthmarisiko durch das tägliche Inhalieren von Cannabis bei Nichtrauchern im Vergleich zu Nichtrauchern, die kein Cannabis inhalieren, am stärksten zu (+ 52 %).

Laut den Wissenschaftlern zeigen die Studiendaten, dass von Cannabis ein signifikantes Gesundheitsrisiko ausgeht. Weil die Droge in vielen Bundesstaaten der U.S.A. inzwischen legalisiert wurde, gilt sie in der Allgemeinbevölkerung jedoch als gesünder als Tabak und ihre Gefahren werden unterschätzt.

„Die Botschaft, dass Tabakrauchen gesundheitsschädlich ist, hat sich weitgehend durchgesetzt, bei Cannabis ist das Bild dagegen deutlich unschärfer.“

Angesichts der Studie empfehlen die Forscher, auf den Konsum der Droge zu verzichten.

„Wenn Menschen ihr Risiko für chronische Lungenerkrankungen senken wollen, sollten sie nicht mit Cannabis anfangen. Und wer bereits kifft, sollte es seltener tun.“

Journal of General Internal Medicine, doi: 10.1007/s11606-025-09833-8