In einem intensiven Spiel in der 2. Fußball-Bundesliga haben sowohl Dresden als auch Hannover 96 Comeback-Qualitäten gezeigt. Dynamo erkämpfte sich am Ende in Unterzahl einen Zähler.
Am Sonntag trennten sich Dresden und Hannover mit 2:2 (2:2). Benedikt Pichler (11., Handelfmeter) brachte Hannover früh in Führung. Durch Virgil Ghitas Eigentor (35.) und einen Treffer von Nils Fröling (41.) drehte Dresden zwischenzeitlich die Partie. Noel Aseko glich für Hannover wieder aus (43.). Dynamo-Mittelfeldmann Vinko Sapina sah noch die Rote Karte (54.).
Hannover verpasste durch das erste Remis unter dem neuen Trainer Christian Titz den Sprung an die Tabellenspitze. Die Niedersachsen belegen punktgleich mit Spitzenreiter Darmstadt und Verfolger Elversberg Rang drei (13 Zähler), haben aber die schlechtere Tordifferenz. Chefcoach Titz ärgerte sich am Sportschau-Mikro enttäuscht: „Wir wissen, dass wir hier zwei Punkte liegenlassen haben. Die zwei Gegentore haben wir selbst verschuldet. Nach dem Platzverweis hatten wir noch drei gute Möglichkeiten und da musst du halt eine von machen.“
Uwe Karte, Sportschau, 21.09.2025 16:33 Uhr
Dresden klettert auf Platz 14 (fünf Punkte). Trainer Thomas Stamm analysierte das Spiel so: „Wir haben wenig zugelassen nach der Roten Karte. Gegen die aktuell für mich die beste Mannschaft der Liga, wenn du dann einen Mann weniger hast, müssen wir extrem zufrieden sein mit dem Punkt. Und sehen, was das über die ganze Saison gesehen noch bedeuten kann.“
Früher Handelfmeter für Hannover nach VAR-Check
Hannover erwischte den besseren Start. Und das lag weniger an der eigenen Spielanlage, als vor allem am Spielverlauf. So bekam 96 nach VAR-Intervention schon früh einen Handelfmeter zugesprochen. Ime Okon hatte einen Eckball per Kopf aufs Tor gebracht. Konrad Faber drehte sich beim Blocken zwar weg, hatte den Arm aber alles andere als nah am Körper. Den Strafstoß verwandelte Pichler in die Mitte.
Anschließend nahmen die Gäste den Schwung mit, waren bei rund 60 Prozent Ballbesitz dominanter – und Dresden lief auch im dritten Heimspiel der Saison erstmal einem Rückstand hinterher. Jannik Rochelts Flanke hätte Okon fast zum zweiten Hannover-Treffer genutzt, er scheiterte aber mit seinem Kopfball am Querbalken (26.).
Uwe Karte, Sportschau, 21.09.2025 16:31 Uhr
Dresden dreht Partie, aber auch 96 kann Comeback
Allerdings hatte die SG Dynamo an diesem Tag auch mal das Spielglück auf ihrer Seite: Nach 260 torlosen Pflichtspielminuten im eigenen Stadion erlöste ausgerechnet ein gegnerischer Akteur die Dresdner Fans. Ghita fabrizierte nach einer Flanke von Vinko Sapina ein bitteres Kopfball-Eigentor.
Damit nicht genug: Die Sachsen blieben dran und belohnten sich innerhalb von nur sieben Minuten sogar mit dem zweiten Treffer. Nun auch durch einen Dresdner: Fröling staubte im Getümmel nach einem Eckstoß am Fünfmeterraum ab. Christoph Daferners Kopfball hatte Hannovers William Kokolo noch von der Linie kratzen können, aber Frölings Nachschuss zappelte im Netz.
Doch es war bezeichnend für die rasante erste Hälfte, dass 96 nur zwei Minuten später wieder ausglich. Aseko sorgte für Raunen auf den Rängen: Aus zentraler Position traf er mit seinem schwächeren linken Fuß aus der Drehung in den Winkel. Und in der Nachspielzeit entwischte Pichler der Dresdner Defensive, tunnelte den etwas ungestüm herausgeeilten SGD-Torhüter Tim Schreiber – traf aber nur den Pfosten (45.+6).
Dynamo stemmt sich in Unterzahl gegen 96-Ansturm
Die zweite Hälfte war erst ein paar Minuten alt, als das Spiel eine erneute Wendung nahm. Dresdens Sapina erwischte eher unbeholfen als absichtlich Husseyn Chakroun bei einem Ausfallschritt mit offener Sohle über dem Sprunggelenk. Schiedsrichter Max Burda hatte perfekte Sicht und zückte sofort die Rote Karte – eine vertretbare Entscheidung.
Hannover nahm die Dresdner Dezimierung mit Kusshand an und erhöhte den Druck. Die nächsten beiden Großchancen ließen nicht lange auf sich warten. Erst setzte Rochelt den frisch für Pichler eingewechselten Benjamin Källmann per Hacke in Szene – dessen Schuss knapp am Tor vorbeizischte (60.). Wenig später rettete Dresden-Torwart Schreiber aus kurzer Distanz gegen Waniss Taibi (69.).
Hannover spielte auf Sieg, doch Dresden verteidigte leidenschaftlich, ließ nur wenige Möglichkeiten zu – und verdiente sich so auch den Punkt. Stefan Kutschke rutschte sogar nach Hereingabe von Tony Menzel knapp am Siegtreffer vorbei (90.+3). Auf der anderen Seite prüfte Matsuda nochmal Dynamo-Torwart Schreiber (90.+6).
Dynamo in Darmstadt, Hannover gegen Bielefeld
Dresden ist am Freitagabend (18.30 Uhr) beim SV Darmstadt 98 zu Gast. Hannover empfängt am Sonntagmittag (13.30 Uhr) Arminia Bielefeld.