Nach einer Rudelbildung im Kreisliga-A-Spiel der SG Selm gegen den IKSV Münster weist die SG Rassismus-Vorwürfe zurück. Beide Vereine fordern Klärung.

Die Kreisliga-A-Partie zwischen der SG Selm und dem IKSV Münster war am 14. September mit 1:1 zu Ende gegangen. als es zu einer Rudelbildung kam, in die Spieler, Trainer beider Seiten sowie Vertreter der SG verwickelt waren. Der IKSV Münster sprach anschließend in einem Instagram-Post von rassistischen Beleidigungen gegen zwei seiner Spieler und warf der SG zudem aggressives Verhalten des Trainerteams vor. Trainer Baran Bary bestätigte gegenüber dieser Redaktion die Vorwürfe und stellte klar, er habe „keine Zweifel“ an den Aussagen seiner Spieler. SG-Coach Sebastian Wessel hatte bereits erklärt, die Worte nicht gehört zu haben, kündigte aber interne Aufarbeitung an. Am Sonntag (21. September) veröffentlichte die SG Selm nun eine ausführliche Stellungnahme. Diese lautet im Wortlaut:

SG Selm: Stellungnahme

„In der Ausgabe der Ruhrnachrichten vom 19.09.2025 wird unter der Überschrift ‚Rassismus-Vorwurf gegen Spieler der SG Selm‘ (Autor: Marek Neppl) behauptet, dass am Sonntag, den 14.09.2025 im Spiel gegen den IKSV Münster e.V. rassistische Äußerungen gefallen sein sollen. Zudem wird in ihrem Artikel Bezug genommen auf einen Instagram-Beitrag der IKSV-Seite in dem suggeriert wird, dass innerhalb des Vereins ein strukturierter Rassismus vermittelt werden würde.

Gerne beziehen wir als geschäftsführender Vorstand Stellung zur Rudelbildung (‚Involviert waren Spieler und Trainer beider Mannschaften sowie später auch Teile des Selmer Vorstandes‘ – Printausgabe von Montag, den 15.09.2025 (Autor Patrick Schroer) sowie den Wahrnehmungen während und nach dem Spiel in Bezug auf den vorgeworfenen Rassismus.

Die SG Selm, hier mit Francesco Milone (oben), lieferte sich mit dem IKSV Münster ein intensives Spiel.

Zunächst sei zu erwähnen, dass gemäß §29 Absatz 2 der Spielordnung (Stand 03.09.2025) der Heimverein ‚für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung auf dem Platz vor, während und nach dem Spiel verantwortlich‘ zuständig ist. In dieser Aufgabe als Ordnungsdienst sind Teile des Selmer Vorstandes (mich eingeschlossen) auf dem Platz gewesen gemäß der Spielordnung zu handeln. Der Bericht ihres Autors Herrn Schroer suggeriert Ihren Lesern, dass der Selmer Vorstand in der Rudelbildung aktiv involviert gewesen sein sollen. Wir bitten um zeitnahe Klarstellung dieser Fehlinformation in einem gesonderten Bericht.

Die vorgeworfenen rassistischen Äußerungen wurden während des Spiels von keinem unsererseits wahrgenommen (wie aus den Gesprächen mit dem verantwortlichen Trainer Herrn Sebastian Wessel sowie mir bereits zu entnehmen war). Die Thematik wurde unter der Woche in diversen Gesprächen sowohl innerhalb der Mannschaft als auch innerhalb des Gesamtvereins thematisiert.

SG Selm distanziert sich

Wir – die Sportgemeinschaft Selm 2010 e.V. – distanzieren uns glasklar vom Rassismus. Wir fördern die Integration von den Jugend- über die Seniorenmannschaften bis hin zu den Ü-Mannschaften. Sowohl innerhalb der Jugendmannschaften als auch bei den Seniorenmannschaften gibt es zahlreiche Beispiele dafür, wie gut die Integration bei der SG Selm funktioniert.

Die Anschuldigung des IKSV Münster e.V. via Instagram (‚…Werte und Einstellung, die in Selm vermitteln zu werden scheinen.‘) weisen wir aufs Schärfste zurück. Diese Generalanschuldigung richtet sich an jeden Trainer, Betreuer, Funktionär, etc., die ehrenamtlich ihre Zeit auf dem Platz für unseren Verein und die Menschen investieren.

Aufgrund der inhaltlichen Brisanz verzichten wir auf die Erwähnung, welche Anschuldigungen seitens der Mannschaft des IKSV sowie deren Trainerteam in Richtung unserer Spieler / Funktionären fielen.“