Bei sommerlichen Temperaturen beteiligten sich am Samstag 800 Wuppertalerinnen und Wuppertaler an der 4. Auflage des Talputzes. Dabei konnten rund 1,5 Tonnen Müll gesammelt werden. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr sammelten 600 Teilnehmer 1,2 Tonnen Abfall.

Eine Anmeldung für die Putz-Aktion des Ressorts Umweltschutz der Stadt Wuppertal war nicht nötig. Wer Lust hatte, sich zu beteiligen, konnte sich ab 9 Uhr an einer der acht Materialausgabestellen Handschuhe, Zangen, Müllbeutel und Buttons mit der Aufschrift „Talputz“ abholen, mit dem er dann während der Sammelaktion kostenlos mit der Schwebebahn von Ort zu Ort fahren konnte.

Die Ausgabestellen waren im gesamten Stadtgebiet verteilt: in Beyenburg, am Langerfelder Markt, am Barmer Rathaus, an der Kluse, am Zoo, am Lienhardtplatz in Vohwinkel, am Bandwirkerplatz in Ronsdorf sowie am Cronenberger Rathausplatz. Die gefüllten Säcke sollten bis 13 Uhr an den Sammelstellen stehen, dann begannen der Eigenbetrieb Straßenreinigung (ESW) und die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) mit der Abfuhr.

Schon zum Beginn der Veranstaltung bildeten sich an einigen Ausgabestellen Schlange – die Wuppertaler konnten es gar nicht abwarten, mit dem Müllsammeln anzufangen. Auch am Stadion am Zoo herrschte bereits am Samstagmorgen reges Treiben. Neben den OB-Kandidaten Miriam Scherff (SPD) und Matthias Nocke (CDU) war auch die U19 des Wuppertaler SV sowie die beiden verletzten Spieler der Regionalliga-Mannschaft, Dildar Atmacar und Semir Saric, vor Ort um das Zooviertel ein wenig sauberer zu machen. Das Team beteiligten sich zum ersten Mal an der Aktion. Auch der Bergische HC war Teil des Talputzes: A-Jugendliche sowie die beiden verletzten Spieler des Bundesliga-Teams, Robin Granlund und Belal Massoud, sammelten Müll in Vohwinkel.

Familie Meister, bestehend aus Mutter Marie, Vater Robin sowie den beiden Söhnen Carlo und Luca, nahm zum ersten Mal am Talputz teil. „Bei solchen Aktionen haben wir aber schon häufiger mitgemacht, beispielsweise an der Mozartstraße, da haben wir auf dem Spielplatz Müll gesammelt. Unser kleiner Carlo macht das auch gerne“, erzählte Marie Meister.

Familie Meister war jedoch bei Weitem nicht die einzige Familie, die sich am Talputz beteiligte, wie Stefan Melneczuk von der Stadt berichtete. Er verteilte gemeinsam mit Kollegen am Lienhardtplatz die Materialien. „Die Leute sind gut drauf, das Wetter spielt mit“, freute er sich. „Es gibt viele Wiederholungstäter, die sich Jahr für Jahr an der Aktion beteiligen.“ Mustafa Tunc ist Fahrer des ESW und half ebenfalls bei der Ausgabe in Vohwinkel. „Ich finde es gut, dass durch solche Aktionen darauf aufmerksam gemacht wird, dass jeder Einzelne die Stadt sauber halten kann. Wir als ESW müssen diese Ordnung aufrechterhalten, aber der Müll nimmt definitiv zu“, berichtete er.

Jan Meyer nahm gemeinsam mit seinen zwei kleinen Kindern (3 und 6) am Talputz teil. Begleitet wurde er von einem Freund mit seinen Kindern. Auch Jan Meyer findet: „Es ist wichtig, den Kindern zu zeigen, dass man den Müll von der Straße aufsammelt und er dort nicht hingehört. Dadurch macht man ihnen klar, dass man ihn dort nicht hinwirft.“ Er finde es schön, dass die Stadt die Aktion anbietet, dadurch würde Wuppertal lebenswerter werden. Zum zweiten Mal war die zwölfjährige Emily in Vohwinkel mit ihrer Oma beim Talputz. „Ich will der Umwelt etwas Gutes tun“, nennt sie als Motivation.

Für jeden Teilnehmer gab es beim Abholen der Materialien außerdem einen Gutschein für einen Gratis-Besuch im Zoo oder in einem städtischen Hallenbad. Weiterer Anreiz, um die Stadt ein Stück sauberer zu machen.