Dynamo Dresden knöpft Aufstiegs-Kandidat Hannover 96 beim 2:2 einen starken und im Abstiegskampf wichtigen Punkt ab. Weil die Mannschaft trotz Platzverweis nicht rot sieht…
Nach einer turbulenten ersten Halbzeit mit vier Toren, darunter ein Eigentor von Hannovers Ghita und die Tor-Premiere für Neuzugang Fröling, gab´s in der zweiten Hälfte dern frühen Schock: Ein auf den ersten Blick harmlos erscheinendes Foul von Vinko Sapina an der Mittellinie ahndet Schiri Dr. Max Burda mit glatt Rot (56.)!
„Ich konnte es erst auch nicht verstehen. Aber dann habe ich die Bilder gesehen, dass ich Chakroun mit offener Sohle oberhalb des Knöchels treffe“, schildert Sapina die Situation aus seiner Sicht. „Das ist dann schon Rot. Auch wenn ich mit wenig Tempo in die Aktion gehe und es völlig unbeabsichtigt war.“
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Trainer Thomas Stamm: „Der frühe Platzverweis dreht das Spiel komplett.“ Zwangsläufig musste er die Taktik ändern, stellte hinten auf Fünferkette um. Um zumindest den einen Punkt zu sichern. Klappte Dank einer kämpferisch starken, aufopferungsvollen und leidenschaftlichen Defensiv-Leistung seines Teams. „Wie wir es dann gegen eine so starke Mannschaft verteidigt haben, damit bin ich sehr zufrieden“, so Stamm.
Nicht nur zufrieden, sondern regelrecht erleichtert war Sapina selbst. „Ich muss den Jungs wirklich danken. So ein Platzverweis ist immer Scheiße. Man hat ein bisschen das Gefühl, die Mannschaft im Stich gelassen zu haben“, lässt der Rot-Sünder einen Blick in sein Inneres zu.
Der Mittelfeld-Stratege guckte den Krimi im Foyer des mit 31.700 Zuschauern erneut ausverkauften Harbig-Stadions zu Ende, bibberte, fieberte und jubelte schließlich vorm TV. „Ich hatte einen höheren Puls, als sonst. Klar ging einem Elversberg durch den Kopf.“
Erschöpft, aber glücklich: Dynamo bringt gegen starke Hannoveraner in Unterzahl einen Punkt nach Hause
Foto: Oliver Mueller/Jan Huebner
Vor einer Woche kassierte die SGD dort in der Nachspielzeit den Ausgleich zum 2:2. Diesmal hielt Dynamo sogar mit einem Mann weniger den Kasten sauber. Sapina: „Das ist auf jeden Fall ein gewonnener Punkt und zeigt, dass wir eine Mannschaft sind, in der jeder für den anderen da ist.“
In Darmstadt ohne Sapina
Sportsmann Sapina: Nach dem Spiel marschierte er direkt zu Schiri Burda in die Kabine. „Ich habe ihm gesagt, dass er Recht hatte. Ich denke, dass gehört sich auch so.“
Wird freilich nichts daran ändern, dass er kommenden Freitag beim neuen Spitzenreiter in Darmstadt zugucken muss. Was die ohnehin hammerharte Aufgabe für Dynamo Dresden nicht einfacher macht. Aber bei dem gezeigten Teamgeist – zumal dann wieder mit elf Mann – auch nicht unmöglich…