Stand: 21.09.2025 18:52 Uhr

Die Region Stuttgart im Fahrradfieber: 5.400 Menschen haben an der Sternfahrt 2025 des ADFC teilgenommen. Zum Abschluss forderten sie mehr Radwege und direkte Rad-Verbindungen.

Von Fabian Ziehe, Anna Knake

Bis zu 6.000 Radlerinnen und Radler hatte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Baden-Württemberg als Veranstalter zur diesjährigen Sternfahrt erwartet. Schlussendlich nahmen nach ADFC-Zählung 5.400 Menschen teil. Aus der ganzen Region Stuttgart und zum Teil darüber hinaus hatten sich am Sonntagvormittag Gruppen auf den Weg gemacht – etwa von Reutlingen, Göppingen, Schwäbisch Gmünd, Backnang, Ludwigsburg, Weil der Stadt, Sindelfingen und Filderstadt aus. „Ab aufs Rad! Gemeinsam sicher ankommen“, lautete das Motto. Für Letzteres sorgte auf zwölf Trassen die Polizei, die den Weg für die radelnden Gruppen absicherte.

ADFC fordert mehr direkte, schnelle Radwege

Die Sternfahrt war verbunden mit einer politischen Botschaft: Mehr Radschnellwege und ein schnellerer Ausbau des Radnetzes, so lauteten die zentralen Forderungen. Es gehe gerade um die Routen, die auf der Sternfahrt befahren wurden: „Diese Wege müssen wir besser befahrbar machen“, sagte ADFC-Landesvorsitzender Matthias Zimmermann im Gespräch mit dem SWR. Dass bei der Sternfahrt auch Bundesstraßen befahren werden, bedeute nicht, dass man diese für den Radverkehr beanspruche. Aber: „Wie wollen zeigen, dass es eine solche direkte Führung auch für den Radverkehr braucht“, sagte Zimmermann.

Rund 5.400 Radlerinnen und Radler versammelten sich bei Abschlusskundgebung der ADFC Sternfahrt 2025 auf dem Schlossplatz in Stuttgart

Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) schloss sich dieser Forderung an und forderte eine „neue Radkultur“: „Mehr Platz für Radfahrerinnen und Fußgänger bedeutet mehr Lebensqualität für alle.“ Thomas Dörflinger, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, betonte bei der Abschlusskundgebung am Nachmittag auf dem Stuttgarter Schlossplatz: „Das Fahrrad ist kein Nischenverkehrsmittel, sondern ein wichtiger Teil moderner Mobilität – in der Stadt genauso wie auf dem Land.“ Auch die CDU wolle den Ausbau von „durchgängigen, sicheren Radwegen“ vorantreiben. Zahlreiche weitere politische Vertreter schlossen sich dem im Kern an.

Sternfahrt trotz schlechter Wetterprognose

Die Sternfahrt war ein Kraftakt für die Veranstalter: Hunderte Helfer bereiteten im Hintergrund die Strecken und die Abschluss-Kundgebung vor. Dieses Mal hatten sie vorab mit schlechteren Wetterprognosen zu kämpfen – auch wenn der große Regen am Ende ausblieb. So war der ADFC danach durchaus zufrieden mit der Resonanz – wenn auch bei den früheren Sternfahrten zwischen 2013 und 2019 bis zu 7.000 Radfahrende teilgenommen hatten. ADFC-Chef Zimmermann wertete den Tag als „tolles Zeichen“ für die Verkehrswende: „Jetzt sind die Kommunen am Zug, solche direkten, sicheren Radwege vor der eigenen Haustür zu schaffen.“

Sendung am So., 21.9.2025 18:00 Uhr, SWR Aktuell Baden-Württemberg, SWR BW

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