Wolfsburgs Spielerinnen bejubeln einen Treffer

Stand: 21.09.2025 20:33 Uhr

Die Frauen des VfL Wolfsburg haben in der Fußball-Bundesliga spät den zweiten Saisonsieg perfekt gemacht. Das Team von Trainer Stephan Lerch kam beim 1. FC Köln am Sonntag zu einem Last-Minute-2:1 (1:1). Sorgen gibt es aber um Alexandra Popp, die verletzt ausgewechselt werden musste.

von Tobias Knaack

Camilla Küver traf in der siebten Minute der Nachspielzeit nach einer Ecke zum umjubelten Siegtreffer. Die Innenverteidigerin setzte sich am kurzen Pfosten von ihrer Gegenspielerin ab und köpfte ein. Die Wolfsburgerinnen konnten dank des späten Treffers der 22-Jährigen Kapital aus dem überraschenden 0:0 von Bayern München gegen Carl-Zeiss Jena schlagen und nach Punkten zu den Meisterinnen aufzuschließen.

Einen Sieg, so ehrlich muss man sein, hatten die Niedersächsinnen nach der Vorstellung in Köln eigentlich nicht verdient. Der VfL spielte über weite Strecken der Partie mit zu wenig Tempo und Passgenauigkeit gegen die dicht gestaffelte Defensive der Rheinländerinnen. Wolfsburgs Stürmerin Lineth Beerensteyn (45.) hatte die FC-Führung durch Carlotta Imping (38.) noch im ersten Durchgang egalisiert.

Die „Wölfinnen“ sind mitten in einer englischen Woche, die eigentlich „Bremer Woche“ heißen könnte: Am Mittwoch geht es in der Bundesliga zu Hause gegen den SV Werder (19 Uhr, im NDR Livecenter), am Sonnabend dann im DFB Pokal zum ATS Buntentor (14 Uhr).

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Beerensteyn kontert Imping-Traumtor

Die erste Hälfte in Köln war lange Zeit reine Kopfsache, denn die ersten (Halb-)Chancen der Partie auf beiden Seiten resultierten alle aus Kopfbällen. Sowohl die Ex-Wolfsburgerin Marina Hegering für Köln (14.) als auch Popp (16. und 19.) sowie Beerensteyn (29.) für den VfL brachten aber nicht genug Wucht hinter ihre Versuche.

In der 38. Minute dann der erste ernstzunehmende Abschluss mit dem Fuß – und die Kölner Führung. Imping bekam auf der rechten Seite den Ball, zog gegen die unsortierte Wolfsburger Defensive in die Mitte und schoss mit links herrlich in den linken Winkel. Ihr erster Bundesliga-Treffer war ein absolutes Traumtor, keine Chance für Stina Johannes im Tor der Niedersächsinnen.

Die Antwort des Lerch-Teams aber war beeindruckend: Zuerst scheiterte Beerensteyn noch an Lisa Schmitz (44.), eine Minute später aber profitierte sie von einem Fehler der FC-Torhüterin. Popp köpfte einen Ball von der linken Seite zurück in die Mitte, wo die ehemalige Wolfsburger Keeperin unter dem Ball hindurchflog und Beerensteyn per Kopfball-Bogenlampe traf.

Schmitz pariert stark gegen Popp

Und beinahe fing die zweite Hälfte so an, wie die erste zu Ende gegangen war: mit einem Kopfballtreffer der Niederländerin. Allerdings setzte sie den Ball dieses Mal knapp neben das Tor (50.). Abgesehen davon taten sich die Wolfsburgerinnen aber – wie schon über weite Strecken des ersten Abschnitts – extrem schwer gegen die giftig verteidigenden Rheinländerinnen.

Das hatte zur Folge, dass das Spiel über gut 20 Minuten vor allem im Mittelfeld stattfand – mit vielen Zweikämpfen und ohne jegliche Höhepunkte. Erst in der 72. Minute kamen die Gäste der Führung wieder nahe: Popp bekam 18 Meter zentral vor dem Kölner Strafraum den Ball und schloss knallhart ab, Schmitz tauchte aber ins aus ihrer Sicht linke Eck ab und parierte stark mit einer Hand.

Küver trifft zum umjubelten Sieg

Acht Minuten vor dem Ende vergab die eingewechselte Smilla Vallotto die nächste Großchance, die Schweizerin brachte es aber fertig, den Ball aus sieben Metern nicht auf das Tor zu bringen. Doppelt bitter in der Situation: Popp kollidierte in der Entstehung der Chance mit Hegering und humpelte – von Teambetreuern gestützt – vom Feld. Bitter für den VfL. Immerhin sorgte Küver am Ende dafür, dass doch noch lachende Gesichter bei den Wolfsburgerinnen gab…

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