US-Präsident Donald Trump hat erneut die Rückgabe des US-Luftwaffenstützpunkts Bagram
in Afghanistan gefordert und der Talibanregierung gedroht. Wenn Afghanistan den landesweit größten Stützpunkt nicht an diejenigen zurückgebe, „die ihn gebaut haben“, würden „schlimme Dinge passieren“, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. Die in Afghanistan herrschenden radikalislamischen Taliban wiesen die Drohung zurück.

„Ein Deal über auch nur einen Zentimeter
afghanischen Bodens ist nicht möglich“, erklärte der
Stabschef des afghanischen Verteidigungsministeriums, Fasihuddin Fitrat.
„Kürzlich haben einige erklärt, sie hätten Verhandlungen mit
Afghanistan über die Rückeroberung des Luftwaffenstützpunkts Bagram aufgenommen“, sagte er laut afghanischen Medien. Einen Deal werde es allerdings nicht geben, den brauche man nicht. Später hieß es in einer offiziellen Erklärung
der Talibanregierung, dass „die Unabhängigkeit und territoriale
Integrität Afghanistans von größter Bedeutung sind“.

Trump hatte während seines Besuchs in Großbritannien in dieser Woche erstmals
öffentlich geäußert, den 2021 aufgegebenen Stützpunkt zurückhaben zu
wollen. Grund sei, dass er nur „eine Stunde entfernt von dem Ort liegt,
wo China seine
Atomwaffen herstellt“.

Bagram war wichtigster Stützpunkt für US-Truppen in Afghanistan

Der Stützpunkt war in den 1950er-Jahren mit Unterstützung der Sowjetunion errichtet worden. Nachdem die USA infolge des Terroranschlags vom 11. September 2001 in Afghanistan einmarschierten, diente die Militäranlage nördlich der Hauptstadt Kabul den US- und Nato-Streitkräften zwei Jahrzehnte lang als Basis im Kampf gegen die Taliban.

© Lea Dohle

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Nachdem die US-Truppen im Juli 2021 Afghanistan verlassen hatten, wurde die Basis an die afghanischen Streitkräfte übergeben. Kurz nach dem teils chaotischen Abzug der westlichen Truppen übernahmen die Taliban die Macht im Land. 

In Bagram zelebrierten sie auch die ersten drei Jahrestage ihrer Machtübernahme mit Militärparaden, bei denen auch von den USA zurückgelassenes Militärgerät zur Schau gestellt wurde. An der Militärparade zum dritten Jahrestag im August 2024 nahmen auch iranische und chinesische Diplomaten teil.