
Danny Moloshok/Reuters
- John Rogers betont, dass Leidenschaft und Beziehungen Schlüssel zum Erfolg sind.
- Er empfiehlt, Karrieren um Themen zu bauen, die man liebt, und persönliche Netzwerke zu pflegen.
- Rogers leitet Ariel Investments und sieht langfristige Freundschaften als wertvoll für Ratschläge in schweren Zeiten.
Leidenschaft, gute Beziehungen und Zuverlässigkeit – für John Rogers sind das die Grundpfeiler einer erfolgreichen Karriere und eines erfüllten Lebens.
„Bauen Sie Ihre Karriere um Bereiche herum auf, über die Sie gerne lesen, studieren und nachdenken“, sagt der Gründer, Co-CEO und Chief Investment Officer von Ariel Investments im Gespräch mit Business Insider. Damit greift der Milliardär auf Warren Buffetts berühmtes Konzept des „Kompetenzkreises“ zurück: Menschen treffen bessere Entscheidungen, wenn sie in Bereichen bleiben, die sie wirklich verstehen. „Daran gibt es keinen Zweifel“, betont Rogers.
Netzwerke pflegen und nutzen
Rogers gründete Ariel im Jahr 1983, mit gerade einmal 24 Jahren. Heute verwaltet das Unternehmen ein Vermögen von 14 Milliarden Dollar (rund 12,9 Milliarden Euro). Sein Rat an junge Menschen: Investiert nicht nur in eure Karriere, sondern auch in eure persönlichen Netzwerke.
„Wenn Sie wirklich kluge und nachdenkliche, ethische und ehrliche Menschen treffen, sollten Sie diese Beziehungen für Ihre Karriere aufrechterhalten“, sagt er.
Bis heute ruft Rogers Menschen an, die er vor Jahrzehnten kennengelernt hat – erfahrene Investoren, Schulfreunde, Studienbekannte. In schwierigen Situationen bittet er sie um Rat. Denn neue Bekanntschaften seien oft noch nicht bereit, sich so stark zu engagieren. „Langfristige, kluge Freunde“, denen man vertraut, würden ihre besten Ideen teilen, ohne etwas anderes zu wollen, als zu helfen.
Ein verlässlicher Teamplayer sein, fordert der Milliardär
Rogers, früher Kapitän des Basketballteams der Princeton University, hat noch einen dritten Ratschlag: Sei ein guter Teamkollege.
Das bedeutet für Milliardär, sich für Freunde und Kollegen einzusetzen und immer zu seinen Verpflichtungen zu stehen. „Wenn die Leute wissen, dass sie sich darauf verlassen können, dass du pünktlich lieferst und keine Ausreden suchst, dann stellt sich der Erfolg ein – und du bekommst immer mehr Verantwortung und immer mehr Möglichkeiten“, sagt er.
Auf die richtigen Werte kommt es an
Rogers sitzt im Vorstand von Nike und der New York Times Company. Er spricht auch darüber, wie wohlhabende Eltern verhindern können, dass ihre Kinder ein Anspruchsdenken entwickeln – und wie Kinder aus privilegierten Familien ihren eigenen Weg finden können.
„Ich glaube, dass es wirklich wichtig ist, alle gleich zu behandeln und allen Respekt zu zollen, wenn man das Glück hatte, viel Reichtum und viele Möglichkeiten zu haben“, sagt Rogers.
Sein wichtigster Rat: Freunde nicht nach Status oder Reichtum aussuchen, sondern nach Charakter. Diese Lektion habe ihm sein Vater „eingebläut“. Dasselbe versucht er nun seiner eigenen Tochter weiterzugeben. „Manche Menschen haben eine natürliche Anziehungskraft – sie wollen nur mit den schicken Leuten mit den großen Titeln und viel Reichtum abhängen“, sagt er. „Ich versuche, sie davon abzuhalten.“
Milliardär rät Kindern, eigene Wege zu gehen
Rogers empfiehlt Kindern aus wohlhabenden Familien, bewusst einen anderen Weg einzuschlagen als ihre Eltern. Er selbst entschied sich für eine Karriere in der Finanzwelt, während sein Vater Jurist war.
Auch seine Tochter schlug einen eigenen Weg ein. Sie arbeitet bei Autodesk und folgt dort ihrer Leidenschaft für Kunst, Design und Kreativität. „Es ist schön, dass sie ihr eigenes Ding macht, das nichts mit mir oder meinen Beziehungen oder Kontakten zu tun hat“, sagt Rogers. „Es basiert alles auf dem, was sie sich selbst aufgebaut hat.“
Lektionen über Geld und Qualität
Auch beim Thema Geld gibt Rogers seiner Tochter Ratschläge mit auf den Weg. „Ich versuche immer, sie zu ermutigen, dass man bereit sein sollte, einen hohen Preis zu zahlen, wenn man einen hochwertigen Vermögenswert findet – egal ob es sich um eine Aktie, ein Gemälde oder eine Immobilie handelt“, sagt er.
Es sei verlockend, immer nach Schnäppchen zu suchen. Doch am Ende setze sich Qualität durch. Rogers erinnert hier an Warren Buffett und dessen verstorbenen Geschäftspartner Charlie Munger: Lieber „wunderbare Unternehmen kaufen, die im Laufe der Zeit wachsen und sich vermehren können“, als sich mit sogenannten „Zigarrenstummeln“ – also schwachen Investments – zufriedenzugeben.
Mit 67 Jahren blickt Rogers auf eine beeindruckende Karriere zurück. „Ich liebe, was ich tue, und kann es kaum erwarten, bis die Märkte am Montagmorgen öffnen“, sagt er. Noch möchte er einige Jahre weitermachen. Dann will der Milliardär einen Schritt zurücktreten – um mehr Coach und Mentor zu sein und der nächsten Generation von Investoren den Weg freizumachen.
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