Am stärksten hat das Zerbrechen des Weltreiches auf Frankreich gewirkt. Die Unabhängigkeitskriege in den französischen Kolonien verliefen extrem brutal: Sie kosteten in Indochina zwischen 1946 und 1954 etwa 600.000 Menschen das Leben. Im Algerienkrieg von 1954 bis 1962 starben eine halbe Million Menschen.
Anfang der Sechzigerjahre begann der Massenzustrom von französischen Siedlern aus Nordafrika: 1,5 Millionen Menschen machten sich auf den Weg über das Mittelmeer; die meisten von ihnen hatten nie in Frankreich gelebt. Sie siedelten sich in Paris und bevorzugt im französischen Midi an, im Süden des Landes. Dorthin zogen auch Algerier, die nach der Unabhängigkeit 1962 zunächst problemlos ein- und ausreisen durften. Sie wurden als Arbeitskräfte gebraucht, die Wirtschaft boomte.