Am Tempelhofer Feld scheiden sich die Geister. Die Berliner Bevölkerung erhob den Erhalt der kompletten Freifläche 2014 per Volksentscheid zum Gesetz, der aktuelle Senat wirbt jedoch für eine Randbebauung. Im Juni 2025 wurde ein internationaler Ideenwettbewerb zur Zukunft des neuralgischen Ortes entschieden. Ab Samstag, 20. September 2025, zeigt eine Ausstellung alle 164 eingereichten Arbeiten.

Bislang waren nur die sechs ausgezeichneten Entwürfe veröffentlicht worden. Vier der Teams sahen den vollständigen Erhalt der Freifläche vor, zwei eine „behutsame Randbebauung“. In der letzten von drei Dialogwerkstätten, die der Senat initiiert hatte, wurden die Wettbewerbsergebnisse im Juli mit zufällig ausgewählten Bürger*innen diskutiert – eine Mehrheit stimmte erneut gegen die Bebauung. 

Grundsätzlich könnte das Abgeordnetenhaus das ThF-Gesetz, das Baumaßnahmen verbietet, mit einfacher Mehrheit ändern oder aufheben. Einen Volksentscheid auf diese Weise auszuhebeln, gilt politisch allerdings als heikel. Daher sprach sich Bürgermeister Kai Wegner (CDU) zuletzt für eine erneute Volksabstimmung aus. Diese kann formal aber nur von Bürger*innen selbst initiiert werden.

Wie es mit den Wettbewerbsergebnissen weitergeht, bleibt offen. Umso interessanter dürften die übrigen Entwürfe für die Debatte sein. Bis Sonntag, 5. Oktober 2025, sind sie auf dem Vorfeld des ehemaligen Flughafengebäudes zu sehen. Damit endet auch der offizielle Dialogprozess. (tg)

Eröffnung: Samstag, 20. September 2025, 16–18 Uhr
Ausstellung: 21. September bis 5. Oktober 2025, täglich 11–18 Uhr
Ort: Vorfeld des ehemaligen Flughafengebäudes Tempelhof, Eingang U Paradestraße

Die Ausstellung findet im Freien statt und bleibt daher bei Unwetter geschlossen.

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