Zwölf Doppelhaushälften, tausend Bewerbungen: Familie Derala aus Rahm zieht mit vier Kindern in ein gefördertes Miet-Haus – und kann ihr Glück kaum fassen.
Als das erste Bauschild Ende 2021 steht, beginnt für Familie Derala im Dortmunder Westen ein Ritual. „Wir sind jeden Tag daran vorbeigelaufen“, sagt Mutter Shefije. Zunächst an dem Plakat, das ein besonderes Wohnprojekt ankündigt, später an der wachsenden Baustelle.
Drei kleine Töchter hat das junge Ehepaar, als ihm Florian Kwiatkowski von der Ruhrgrund-Grundstücksgesellschaft das erste Mal vom Plakat aus zulächelt. Anfang 2024 bringt die heute 38-Jährige ihr viertes Kind zur Welt. Zu sechst wohnt die Familie in einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit nur einem Kinderzimmer in der ersten Etage eines Mehrfamilienhauses. Früh steht für Shefije Derala fest: Die neuen Häuser an der Straße Am Bannenberg in Dortmund-Rahm könnten für die große Familie der Schlüssel zu ihrem Wohn-Glück sein.
Familie Derala fühlt sich sehr wohl in ihrem Miet-Haus in Dortmund-Rahm. Auch auf diesem Foto fehlt eines ihrer vier Kinder.© Beate Dönnewald
Was die jungen Eheleute lange zittern lässt: Die zwölf sozial geförderten Doppelhaushälften sind begehrt, am Ende sind es rund 1000 Familien, die sich bei der Stadt Dortmund und bei der Ruhrgrund bewerben. „Wir haben es uns so gewünscht, hier zu wohnen, die lange Wartezeit und die Ungewissheit waren hart.“
Die Zusage für die Delaras kommt kurz vor Jahresende 2024 – persönlich, per Anruf. „Mein Herz ist fast stehengeblieben“, sagt Shefije Derala. „Ich habe es aber erst geglaubt, als ich den Mietvertrag unterschrieben hatte.“ Die Kündigungsfrist der alten Wohnung passt, am 1. Mai 2025 zieht das Paar mit seinen vier Kindern (8, 6, 5 Jahre und 20 Monate) in das Miet-Haus ein. Verteilt werden die Doppelhaushälften über ein Losverfahren. Dennoch landen die Deralas in ihrem Wunschobjekt: „Nicht vorn an der Straße, nicht ganz hinten, nicht in der Sandwich-Mitte – für uns ist es das perfekte Haus.“
Vier Kinderzimmer
Ihr Glück könne sie immer noch nicht fassen, sagt Shefije Derala. Sie sei jeden Tag aufs Neue dankbar für den Komfort, den sie nun mit ihrer Familie genießen könne. In dem neuen Haus haben die Deralas 130 Quadratmeter und vier Kinderzimmer. Zum Erdgeschoss gehören Küche, Wohnzimmer, Wirtschaftsraum, ein Gäste-WC mit Dusche – alles barrierefrei, mit breiten Türen und schwellenlosen Zugängen.
Im ersten Obergeschoss befinden sich drei Kinderzimmer und ein großes Bad mit Dusche und Wanne. Ganz oben im Haus: „Ein riesiges Schlafzimmer, ein großes Kinderzimmer und ein Wäscheraum.“ Über der zweiten Etage liegt noch ein Dachboden. „Stauraum ohne Ende“, schwärmt die 38-Jährige.
1/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
2/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
3/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
4/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
5/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
6/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
7/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
8/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
9/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
10/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
11/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
12/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
13/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
14/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
15/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
16/16
In Dortmund-Rahm ist eine kleine Siedlung mit zwölf geförderten Doppelhaushälften entstanden. Zu den glücklichen Familien, die in eines der Häuser einziehen durften, gehören Shefije und Bekjer Derala mit ihren vier Kindern. Sie haben sich dort gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Ihr Glück ist vollkommen. © Beate Dönnewald
Die Räume hat die vierfache Mutter geschmackvoll und mit Liebe zum Detail eingerichtet. „Fast alles Ikea“, verrät sie. Die drei Mädchenzimmer sind „Träume in Rosa“, das Erdgeschoss präsentiert sich hell und modern, mit Möbeln und Teppichen ausschließlich in Beige- und Cremetönen. Küche, Wohn- und Esszimmer gehen fließend ineinander. Energetisch ist der Neubau mit einer Luft-Wärme-Pumpe auf dem neuesten Stand. Hinzu kommen Dreifachverglasung und Fußbodenheizung.
Zum Haus gehört ein Garten, knapp 80 Quadratmeter groß „Die Größe reicht vollkommen. Wir können hier grillen, sitzen, einen Pool aufstellen“, sagt die Mutter. Im Sommer haben sie draußen Geburtstage gefeiert. „Das alles war in der alten Wohnung schwierig. Einen Pool aufstellen? Wegen der Sicherheit der anderen Kinder mussten wir den sofort wieder leeren.“ Jetzt sei das einfach: Tür auf, raus in den eigenen Garten.
„Ein Sechser im Lotto“
Dass sie den Zuschlag bekommen haben, sei „wie ein Sechser im Lotto“. Das Verfahren bei gefördertem Wohnraum, erklärt Shefije Derala, sei komplexer, als sie gedacht habe: „Man braucht einen Wohnberechtigungsschein (WBS), aber den bekommt man nicht einfach so auf Vorrat. Erst wenn es ein konkretes Mietobjekt gibt, wird geprüft: Einkommen, Kinderzahl, aktuelle Wohnsituation. Nur wenn alles passt, wird der Schein ausgestellt.“
Sie persönlich hätte nie damit gerechnet, mit zwei Einkommen überhaupt eine Chance auf einen WBS zu haben. Nun könne sie mit dem gängigen Vorurteil, sozial geförderter Wohnraum sei nur für Menschen ohne Arbeit und mit Bürgergeld, aufräumen: „Das stimmt einfach nicht.“ Sie sagt stolz: „Wir haben gute Berufe, sind Arbeitstiere und immer fleißig.“ Shefije Derala ist PTA (Pharmazeutisch-technischen Assistentin), ihr Mann arbeitet als Industrie-Isolierer.
Alle drei Mädchenzimmer im Haus der Familie Derala in Dortmund-Rahm verraten: Rosa gehört zur Lieblingsfarbe.© Beate Dönnewald
Die Warm-Miete liegt bei rund 1300 Euro. Ohne Förderung wäre ein Haus dieser Größe für die Delaras unerreichbar: „Man kriegt kein Haus unter 2000 Euro Kaltmiete. Mit Nebenkosten ist man locker bei 2400 Euro. Egal, wie gut wir verdienen – mit vier Kindern schaffen wir das nicht.“ Der Satz fällt mehrfach: „Deshalb sollte es von solchen Mietobjekten mehr in Dortmund geben.“
Zwölf Familien mit 52 Kindern leben in der neuen Siedlung. Seit dem ersten Tag würden sich alle untereinander sehr gut verstehen und unterstützen, so Shefije Derala. „Es klingelt bestimmt dreimal am Tag jemand mit Kuchen oder Lahmacun an meiner Tür.“ Im Sommer spielten die Kinder in den Gärten oder auf der Straße, bei Regen „suchen sie sich eine Garage und bauen da irgendwas.“ Was ihr besonders gut gefällt: „Morgens laufen alle zusammen zur Schule.“
Die Bewohnerinnen und Bewohnern kommen aus vielen Ländern. „Deutsche, Türken, Albaner, Tunesier … hier ist alles gemischt“, sagt Shefije Derala. Ein Bild, das ihr besonders nah gehe und ihr immer Gänsehaut bereite: „Ein Mädchen im Rollstuhl, vorher wohnte es in der fünften Etage. Jetzt fährt es aus der Haustür direkt zu den anderen Kindern. Dieses Mädchen steht den ganzen Tag draußen.“
Die Begeisterung der Deralas wird zusätzlich von einer Erfahrung getragen, die viele Großfamilien teilen: die frustrierende und in der Regel erfolglose Wohnungssuche. „Sobald ich sage, ich habe vier Kinder, bin ich raus“, erzählt die Mutter. „In vielen Anzeigen steht sogar: bitte nicht mehr als drei Kinder.“ Oft seien gar nicht die Vermieter das Problem, sagt sie, „sondern die Nachbarn, die die Kinder nicht wollen.“
Neugier und Klischees
In Rahm sei anfangs Neugier spürbar gewesen – Menschen seien in die neue Privatstraße gelaufen und hätten gefragt: „Leben Sie hier zur Miete? Wie viele Kinder wohnen hier?“ Dazu hätten sich die Klischees gesellt. „Viele dachten: Wer weiß, wer hier einzieht. Familien mit vielen Kindern sind ‚assi‘ – Entschuldigung, aber das ist einfach so“, sagt Shefije Derala. Heute, nach den ersten Monaten, sei es ruhiger geworden.
Dass die Siedlung nur einen Steinwurf vom alten Zuhause entstanden ist, empfindet die 38-Jährige als Fügung. „Ich musste die Kinder nicht aus Schule und Kindergarten reißen. Sie kennen die Umgebung, alles ist vertraut.“ Sie sei mit ihrer Familie definitiv angekommen. „Ich fühle mich wie in der Sendung ,Zuhause im Glück‘.“ Noch einmal umziehen, später doch noch selbst kaufen – all das seien keine Optionen für sie.
So wie sie würden die meisten in der kleinen Siedlung denken: „Alle kommen im Durchschnitt von 70 Quadratmetern, alle haben mindestens vier Kinder“, so Shefije Derala. Sie ist überzeugt: Nirgends könnten sie alle besser leben als hier. „Das ist Heimat.“ Und: „Ich habe jetzt die Sorgenfreiheit der Eigentümer – nur ohne Kredit.“ Sie führt aus: „Ich denke nicht an einen Kredit, nicht an ein kaputtes Dach. Wenn etwas ist, rufe ich den Vermieter an. Ich habe diesen Komfort – Garten, Garage, Platz – ohne die Haufen Sorgen im Hintergrund.“
Neues Kapitel in Wellinghofen
- Die gleichen Investoren starten nach dem Erfolg in Rahm ein weiteres Projekt in Dortmund. Vorgesehen ist in Wellinghofen ein Mehrfamilienhaus mit barrierefreien Wohnungen direkt im Ortskern sowie fünf Reihenhäuser mit je 130 Quadratmetern im hinteren, grünen Bereich.
- Das Konzept bringt Generationen zusammen. Während die Großeltern beispielsweise vorne wohnen, ziehen Eltern mit Kindern nach hinten. Gebaut wird im höchsten Energiestandard: als Nullenergiehaus.