Es ist der Oster-Kracher um die 2. Liga! Der 1. FC Saarbrücken empfängt Dynamo Dresden am Sonntag (13:30 Uhr) zum Traditionsknaller.

Bei beiden Klubs ist mächtig Druck drauf, weil sie unbedingt raus aus der Drittklassigkeit wollen. Die Saarländer hängen seit dem letzten Zweitliga-Abstieg vor 19 Jahren in den Fußball-Niederungen fest, Dresden scheiterte in den letzten zwei Jahren auf der Zielgeraden.

Wer hat diesmal die Aufstiegsnerven?

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Da Bielefeld gerade am konstantesten wirkt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass das direkte Duell zwischen Saarbrücken und Dresden entscheidend wird.

Jeweils nach den Heimspielen gegen Osnabrück (FCS 1:1/Dresden 0:1), merkte man, wie angespannt die Situation in beiden Lagern ist. Bei der SGD musste sich Kapitän Stefan Kutschke etwas anhören, in Saarbrücken gab es lautstarke „Ziehl-raus“-Rufe gegen Trainer Rüdiger Ziehl (47).

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Wie gerüstet sieht der Dynamo-Coach das Nervenkostüm? „Durch die Ausgangssituation, die wir uns erarbeitet haben, fährst du da mit sehr viel Mut, Überzeugung und nur positiver Energie hin. Das spüre ich auch. Ich habe nicht das Gefühl, dass da einige Köpfe negativ denken. Sollten wir es nicht ziehen, haben wir immer noch vier Spiele und können es selbst entscheiden“, sagt Thomas Stamm (42).

Der Schweizer ergänzt: „Wir werden nicht blind reinlaufen, das ist klar. Wir haben es genau geschafft, dass wir uns jetzt absetzen können. Es geht in so einer Phase darum, es optimistisch zu sehen.“

Im Hinspiel traf David Kubatta (Mitte) in der 91. Minute zum 1:1 für Dynamo

Im Hinspiel traf David Kubatta (Mitte) in der 91. Minute zum 1:1 für Dynamo

Foto: Robert Michael/dpa/ZB

Der FCS holte aus den letzten sechs Spielen nur einen Dreier, ist bei vier Punkten Rückstand auf Dresden eigentlich zum Siegen verdammt. Dazu fehlen Routinier Calogero Rizzuto (Zerrung), der gelbgesperrte Mittelfeldmotor Sebastian Vasiliadis (6 Tore/3 Vorlagen) und Außenflitzer Simon Stehle (Bandverletzung). Saarbrückens Sportdirektor Jürgen Luginger (57) meint: „Groß taktieren können wir nicht. Wir wollen natürlich den Dreier holen.“

Anhand der Tabellensituation will Stamm die Taktik nicht festmachen. „Stellst du dich tiefer und liegst nach 20 Minuten 3:0 hinten, fragen sich alle, warum macht man das? Anders kannst du auch vorn draufgehen und ein Tor fangen. Für mich hat Einfluss, dass wir variabel sind. Nur auf einen Punkt zu spielen, das kann dich einholen.“

In der Schlussphase gilt dagegen eine gewisse Besonderheit. Stamm: „Da hat es für mich eher etwas damit zu tun, wie es in der 80. Minute steht. Wenn es 1:1 oder 1:0 für uns steht, musst du clever agieren. Das ist einfach wichtig. Nimmst du ein Unentschieden mit, kann das sehr gut passen.“

Stamm: „Die Wucht voll annehmen“

Da muss man aber erstmal hinkommen. Denn die Saarländer sind einer der größten Dynamo-Angstgegner. Die letzten acht (!) Spiele gab´s keinen Sieg mehr (6 Niederlagen, 2 Remis). Der letzte Triumph im Ludwigspark ist satte 20 Jahre her.

Der Schlüssel für den SGD-Trainer: „Wir müssen die Wucht voll annehmen. Das haben wir im Hinspiel manchmal nicht geschafft. Bei Standards müssen wir einen herausragenden Tag haben. Defensiv und offensiv ist Saarbrücken da sehr gut.“

Apropos Hinspiel: Da nickte David Kubatta in der 91. Minute zum 1:1 für Dynamo Dresden ein. Wiederholt sich die Nervenschlacht jetzt?