Hamburg – Sie ist erst 14 Jahre alt. Doch laut Aussage ihres Vaters möchte Klara mutig vor Gericht aussagen – damit sie endlich ihre Version des Falls und die Beziehung zu ihrer Mutter schildern kann!

Auch interessant

Anzeige

Auch interessant

Anzeige

Klaras Mama, Steakhaus-Erbin Christina Block (52, „Block House“), soll laut Anklage befohlen haben, dass ihre Tochter und deren jüngster Bruder beim Vater in Dänemark entführt werden. Christina Block bestreitet die Entführung.

Am elften Prozesstag sprach Vater Stephan Hensel vor dem Hamburger Landgericht auch darüber, dass er und die Kinder das Vertrauen in deutsche Behörden verloren hätten. Stephan Hensel führte weiter aus: „Das Jugendamt hat nicht geholfen. Die Staatsanwaltschaft hat nicht geholfen. Darum will Klara hier aussagen, damit ihr endlich jemand zuhört.“

Der Prozess endete wie immer um 16 Uhr. Am Dienstag, dem 23. September, wird es um 9.30 Uhr weitergehen.

Vom Gericht ist bis jetzt nicht entschieden worden, ob und wann Klara aussagen darf. Lesen Sie alles, was am elften Tag im Prozess des Jahres passiert ist, im Live-Ticker nach.

Live-Ticker

  • 22.09.2025 – 15:55 Uhr

    Prozesstag endet im Streit unter Juristen

    Der Prozesstag endet im Streit. Die Verteidiger der Angeklagten sind unzufrieden damit, wie die Vorsitzende Richterin Isabel Hildebrandt den Prozess führt. Sie beschweren sich darüber, dass der Antrag von Dr. Voß am Morgen nicht zugelassen wurde. Er beanstandete, dass die Sachverständige, die Kinderpsychiaterin Dr. Mareike Schüler-Springorum, heute das erste Mal am Prozesstag teilnahm und deshalb kein vollständiges Bild habe. Stephan Hensels Anwalt Philip von der Meden versucht noch zwischen der Kammer und den Verteidigern zu vermitteln.

    Im Publikum herrscht zum Schluss genervte Unruhe über das juristische Klein-Klein. Die Richterin beendet den Prozess schließlich wie immer pünktlich um 16.00 Uhr.

    Die Vorsitzende Richterin Isabel Hildebrandt (55)

    Die Vorsitzende Richterin Isabel Hildebrandt (55)

    Foto: MARCUS BRANDT/AFP

  • 22.09.2025 – 15:38 Uhr

    Verteidiger streiten sich mit Richterin

    Es wird laut. Die Vorsitzende Richterin Isabel Hildebrandt bittet den Verteidiger von Block-Familienanwalt Andreas C. seinen Antrag vom Morgen jetzt zu stellen. Der gibt an, sein Antrag habe sich jetzt überholt. Die Vorsitzende habe seinen Befangenheitsantrag nicht zur Kenntnis nehmen können, das sie zwei Wochen im Urlaub war. Und weiter: „Sie können gern triumphierend lächeln. Wie möchten Sie in Zukunft mit der Verteidigung umgehen? Das ist kein faires Verfahren!“

    Er sieht sich falsch im Protokoll zitiert und die Richterin diktiert neu. Die Verteidigerin eines weiteren Angeklagten (steht wegen Beihilfe vor Gericht) sagt: „Können Sie mal anfangen, zuzuhören?“ Richterin: „Ich verstehe Ihr Problem nicht.“

  • 22.09.2025 – 15:33 Uhr

    „Habe die Mutter nicht von den Kindern ferngehalten!“

    Stephan Hensel will noch einmal klarstellen, dass er den Kontakt zwischen Mutter und Kindern nicht blockiert hat. Er habe sogar für Christina Block Umgang mit den Kindern beantragt, damit sie Kontakt halten könne: „Ich habe die Mutter nicht von den Kindern ferngehalten!“

  • 22.09.2025 – 15:26 Uhr

    „Ich wollte mit den Presseberichten einmal einiges klarstellen“

    Blocks Verteidiger Ingo Bott spricht Hensel auf den 9. November 2022 an. An diesem Tag standen sechs Angestellte der Sicherheitsfirma BPS 360 Grad (gehört Ex-BND-Präsident August Hanning) in Kapuzen-Pullovern vor Hensels Haus. Als der die Polizei rief, wurden die Kapuzen-Männer von der Polizei festgenommen und zwei Messer sichergestellt.

    Ingo Bott möchte von Stephan Hensel wissen, warum er eine Art Homestory mit den Kindern zugelassen hat. Es geht um einen TV-Bericht. Hensel: „Ich wollte damit einmal einiges klarstellen.“ Als Bott nach Hensels Medienkontakten fragt, kontert der mit Presseberichten, die seiner Meinung nach von seiner Ex-Frau nach dem Vorfall gesteuert wurden: „Ganz starker Treiber war die BILD-Zeitung.“ Die Vorsitzende Richterin grätscht dazwischen: „Das ist hier jetzt nicht Thema.“

  • 22.09.2025 – 15:22 Uhr

    Verspotteten die Kinder ihre Mutter mit einem Spiel?

    Blocks Verteidiger Ingo Bott legt vor Gericht nach. Er hält dem Vater der Kinder, Stephan Hensel, vor: „In Ihrem Haus in Dänemark soll es abends beim Zähneputzen ein Spiel gegeben haben. Jeder musste ein Beispiel bringen, warum die Mutter schlimm sei. Wem nichts mehr einfiel, der hatte verloren.“

    Hensel verneint: „Davon weiß ich nichts.“

  • 22.09.2025 – 15:15 Uhr

    „Klara bemerkte, dass sie stank“

    Nach der Beratung steht fest: Die Frage nach dem Besuchsrecht von Opa und Oma Hensel bei den beiden jüngsten Block-Kindern steht in keinem Sachzusammenhang zur Anklage. Blocks Verteidiger beantragt eine erneute Überprüfung dieser Entscheidung. Dann zieht Bott den Einwand zurück und bedankt sich, dass er seine starken Zweifel zum Ausdruck bringen durfte.

    Jetzt möchte der Verteidiger noch einmal über die Kleidung der Kinder sprechen. Er fragt, wer die Kleidung der Kinder gewaschen hat, wenn sie „stinkend aus Hamburg“ kamen. Bott: Haben die Kinder auch mal geäußert, dass sie sich schmutzig fühlten?“ Stephan Hensel sagt aus, Johanna habe sehr darunter gelitten, sogar Klassenkameraden hätten sich beschwert. Auch Klara habe bemerkt, „dass sie stank.“

  • 22.09.2025 – 15:04 Uhr

    Was haben die Großeltern mit der Entführung zu tun?

    Vor Gericht geht es um die Großeltern. Blocks Verteidiger Ingo Bott fragt, wie oft die Eltern von Stephan Hensel ihre Enkelkinder Klara und Theodor gesehen hätten. Er erklärt, es spiele eine Rolle, wann die Kinder mit wem zusammenkommen durften. Bott weiter: „Weil die Großeltern Block die Kinder nicht sehen durften.“ Hensel erklärt: „Man stand einfach bei uns unangemeldet vor der Tür.“ Bott will wissen, ob auch die anderen Großeltern die Enkel nicht sehen konnten.

    Dann greift die Vorsitzende Richterin Isabel Hildebrandt ein: „Ich kann den Sachzusammenhang überhaupt nicht erkennen.“

    Bott führt aus, er wolle klären, wie die Vorkommnisse in der Silvesternacht zustande gekommen sind. Die Richterin lässt die Frage auch nach Botts Erklärung nicht zu. Was die Großeltern mit der Entführung zu tun haben, wird nicht klar.

    Jetzt berät sich das Gericht.

  • 22.09.2025 – 14:41 Uhr

    „Ich ging davon aus, dass es Frau Block war“

    Jetzt geht es in Ingo Botts Fragen kurz um das Geschehen in der Silvesternacht. Er fragt Hensel, ob er oder seine Ehefrau Astrid H. versucht haben, Christina Block in der Silvesternacht zu erreichen. Hensel verneint das: „Ich ging davon aus, dass es Frau Block war.“

    Auch zu Steakhaus-Gründer Eugen Block habe er keinen Kontakt aufgenommen. Seine erste Anlaufstelle sei sein Anwalt gewesen.

  • 22.09.2025 – 14:38 Uhr

    „Reduzieren Sie diesen Kram!“

    Ingo Bott fragt weiter. Er will wissen, welche Erinnerungen Hensel an Klaras Einschulung auf das Gymnasium am 9. August 2021 hat.

    Stephan Hensels Anwalt Philip von der Meden schaltet sich ein: „Ist das noch relevant?“ Die Vorsitzende Richterin schüttelt leicht den Kopf, dann ergänzt er an Bott gerichtet: „Reduzieren Sie diesen Kram!“

  • 22.09.2025 – 14:32 Uhr

    „Klara will aussagen, damit ihr endlich jemand zuhört“

    „Ich lass mich hier nicht vorführen“, sagt der Vater der Kinder, Stephan Hensel. Er wird langsam sauer. Blocks Verteidiger Ingo Bott gibt nicht auf und sagt: „Sie sind rechtstreu, sagen aber dann, Ihre Kinder haben kein Vertrauen zu deutschen Behörden.“

    Jetzt geht die Richterin dazwischen. Stephan Hensel führt weiter aus: „Das Jugendamt hat nicht geholfen. Die Staatsanwaltschaft hat nicht geholfen. Darum will Klara hier aussagen, damit ihr endlich jemand zuhört.“