Die Bahn kommt – allerdings nicht immer pünktlich. Was sich in den nächsten Jahren daran ändern soll, hat Verkehrsminister Schnieder verkündet. Der Freistaat Sachsen segnete indes endlich den Leipziger Haushalt ab; und nächtlicher Knall im Osten. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 22. September 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Bewegung bei der Deutschen Bahn
Es soll sich einiges ändern bei der Deutschen Bahn. Das beschreibt ein Strategiepapier, dessen wichtigste Eckpunkte von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) vorgestellt wurden. Spoileralarm: Die Ziele für mehr Pünktlichkeit wurden um Jahre nach hinten verschoben.
Ursprünglich sollten bis 2027 im Fernverkehr 75 bis 80 Prozent der Züge pünktlich ankommen. Das wurde nun etwas luftig nach hinten korrigiert. Schnieder spricht von 70 Prozent Pünktlichkeit bis 2029. Auf 80 Prozent wolle man es „mittelfristig“ bringen und auf 90 Prozent „langfristig“. Aktuell sind nach Angaben der Bahn nicht mal 60 Prozent ihrer Fernverkehrszüge rechtzeitig am Bestimmungsort.
Den Konzern-Vorstand wird mit der 51-jährigen Bahn-Managerin Evelyn Palla nun erstmals eine Frau anführen. Insgesamt soll der Vorstand von acht auf sechs Ressorts verkleinert werden. Die Sanierung der Infrastruktur wird drei Zielen folgen: Modernisierung bestehender Strecken, Aus- und Neubau sowie bessere Anbindung des ländlichen Raums. Bis 2035 ist zudem die Sanierung von 1.000 Bahnhöfen vorgesehen.
Sachsen-„Okay!“ für Leipziger Haushalt
Große Erleichterung im Leipziger Rathaus. Ein halbes Jahr, nachdem der Stadtrat den Doppelhaushalt 2025/2026 beschlossen hatte, kam am heutigen Vormittag endlich auch die offizielle Freigabe durch die Landesdirektion Sachsen. Allerdings mit Auflagen.
Wie unser Kollege Ralf Julke heute berichtet, weist der Haushaltsplan ein Gesamtvolumen von je rund 2,8 Milliarden Euro aus. Die Stadt Leipzig plant 2025 Investitionen von 345 Millionen Euro sowie 429 Millionen Euro in 2026. Investiert wird vor allem in den Bereichen Straßenbau, Schulen, Brand- und Katastrophenschutz sowie in der Kinder- und Jugendhilfe.
Das Problem: Leipzig kann diese kalkulierten Ausgaben nicht aus eigener Kraft wieder einspielen, wird also weitere Schulden machen müssen. Dennoch werden die gesetzlichen Anforderungen zur Genehmigung des Haushaltes in beiden Jahren erreicht, betont die Landesdirektion. Aber sie verteilt Auflagen.
Kredite werden nur zur Finanzierung unbedingt notwendiger Investitionsmaßnahmen im Bereich der kommunalen Pflichtaufgaben oder zur Darlehensvergabe an kommunale Einrichtungen und Unternehmen genehmigt. Dabei dürfen sich aber die bisher ausgewiesenen Fehlbeträge nicht weiter erhöhen. Und für 2027 wird ein Haushaltsstrukturkonzept gefordert.
Explosion am S‑Bahnhaltepunkt Engelsdorf
Den eigenen Finanzetat etwas aufbessern wollten offenbar auch bisher noch unbekannte Täter am Leipziger Stadtrand. Diese sprengten in der Nacht zum Montag gegen 2:40 Uhr einen Fahrkartenautomaten am S‑Bahnhaltepunkt Leipzig‑Engelsdorf, in der Hans‑Weigel‑Straße. Der Automat wurde durch den Einsatz einer ebenfalls noch nicht ermittelten Substanz vollständig zerstört.
Ob etwas entwendet wurde, ist nach Angaben der Polizei noch unklar. Entschärfer der Bundespolizei kamen zur Überprüfung vor Ort. Der Haltepunkt musste aufgrund des Vorfalls für mehrere Stunden gesperrt bleiben. Die Kriminalpolizei sicherte Spuren und hat ihre Ermittlungen wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion aufgenommen.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
SPD-Anfrage zu Burgplatz: Hier stehen genug Verkehrsschilder, sagt das MTA
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Was sonst noch wichtig war:
Bevor am Dienstag in New York die 79. UN-Generaldebatte startet, hat Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) den Start eines Zweistaaten-Prozesses mit den Palästinensern gefordert.
Ex-Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Maximilian Krah (AfD) weist im Prozess am Oberlandesgericht Dresden die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück, für den chinesischen Geheimdienst spioniert zu haben.
Der Cyberangriff auf mehrere internationale Flughäfen zeigt auch drei Tage später am BER noch Nachwirkungen. Es kommt weiterhin zu Verspätungen und längeren Wartezeiten.