Berlin – Überraschende Putin-Aussage von AfD-Chefin Alice Weidel. Sie hat den Kreml-Herrscher ungewöhnlich scharf für die Luftraumverletzungen der vergangenen Wochen mit Drohnen und Jets kritisiert. Und ebenso für Russlands ausbleibende Friedensbereitschaft im Ukraine-Krieg.
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Vor der Fraktionssitzung am Montagabend sagte sie: „Wir müssen davon ausgehen, dass hier die Luftabwehrsysteme der Nato getestet werden.“ Und weiter: „Sollte dies der Fall sein, kann ich davor nur warnen: Man sollte die Geduld von Donald Trump nicht auf die Probe stellen. Man sollte ihn auch nicht in seinen Friedensbemühungen das Gesicht verlieren lassen.“
Hintergrund: In der Nacht zum 10. September drangen russische Drohnen in den polnischen Luftraum ein, am 19. September flogen russische Jets minutenlang im estnischen Luftraum. Zudem ignoriert Russland die Forderung aus Washington nach einem Frieden in der Ukraine und attackiert das Land immer weiter.
Weidels Appell Richtung Putin: „Ich glaube, dass auch Russland dazu aufgerufen ist, sich deeskalierend zu verhalten und nicht zusätzlich den Nato-Luftraum zu verletzen und die Luftabwehrsysteme zu testen.“ Das habe „absolutes Potenzial zur weiteren Eskalation“, so Weidel. „Irgendwo muss sich Putin irgendwann bewegen. Davon haben wir leider bislang zu wenig gesehen.“
Bislang war die AfD und ihre Parteispitze vor allem dafür bekannt, Russlands Aggression gegen die Ukraine und den Westen kleinzureden. Noch im Mai hatte Weidel gefordert, dass Russlands Sicherheitsinteressen „endlich mitberücksichtigt“ werden. Im BILD-Interview im Wahlkampf hatte Weidel jede Kritik an Russland vermieden.
Wenige Momente vor Weidels Statement hatte AfD-Co-Chef Tino Chrupalla die Nato-Luftraumverletzung noch als „sogenannte Drohnenüberflüge“ abgetan. Es seien Drohnen gewesen, „die aus Styropor und Sperrholz zusammengeschustert“ seien. Nur Augenblicke später widersprach Weidel: Putin soll den Bogen nicht überspannen!