Ein innovatives Wohnprojekt landet auf dem ersten Platz des mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Architekturpreises 2025. Welches Stuttgarter Büro unter den Gewinnern ist.
So ist es nicht allzu verwunderlich, dass der vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und der Bundesarchitektenkammer (BAK) ausgelobte Deutsche Architekturpreis 2025 an ein vorbildliches Wohnprojekt geht.
Stuttgarter Architekten in der Jury
Das international renommierte Architekturbüro Sauerbruch Hutton aus Berlin, das unter anderem das Münchner Museum Brandhorst mit einer Fassade aus über 20.000 Keramikstäben entworfen hat, erhält die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung. Das Büro realisierte zusammen mit der Innovatio Projektentwicklung aus Heidelberg und Profund aus Gera das „Franklin Village“ in Mannheim. Die Architekten dürfen sich auch auf den DAM-Preis 2026 Hoffnungen machen.
„Nach Plänen von Sauerbruch Hutton ist in einem ehemaligen Militärareal ein lebendiges Mehrgenerationenquartier entstanden“, urteilte die Jury. „ Mit dem Projekt ist es Sauerbruch Hutton gelungen, ein herausragendes architektonisches wie soziales Leuchtturmprojekt im urbanen Raum zu realisieren. Die Wohnbebauung ist das Herzstück eines neuen Quartiers, das beispielhaft für gelungene Nachverdichtung, durchmischtes Wohnen und exzellente Gestaltung steht.“
Fünf Neubauten und ein erweitertes Bestandsgebäude fügen sich zu einem Ensemble, das unterschiedlichste Lebensformen integriert: vom Single-Apartment über klassische Familienwohnungen bis zu Clusterwohnungen mit gemeinschaftlicher Nutzung.
Büros aus Stuttgart haben den Shortlist-Preis erhalten Architekt Kilian Juraschitz von Atelier Kaiser Shen aus Stuttgart hat das Projekt in Ingerkingen betreut. Foto: Ibo Koese
Stuttgarter Architekturbüros und Projekte im Land Baden-Württemberg haben einige der zehn zweiten Preise erhalten, versammelt auf der „Shortlist“, sie sind mit je 3000 Euro dotiert. Die Jury – darunter die Stuttgarter Architekten Martin Haas und Stephan Birk – hat das junge Stuttgarter Büro Atelier Kaiser Shen ausgewählt, das mit einer vor allem in Holzbauweise umgestalteten Mehrzweckhalle auf dem Land in Ingerkingen beeindruckt.
„Neben dem ökologisch sinnvollen Ansatz, die im Bestand gebundene graue Energie weiterzuverwenden, ist so nicht nur ein Erinnerungs-, sondern auch ein ästhetischer Mehrwert entstanden“, so die Jury zu dem Projekt. „Der hier beschrittene Weg der Bestandsnachnutzung kann als Vorbild für die Sanierung vieler weiterer Hallen in Deutschland dienen.“
Aufstockungen auf Wohngebäuden
In Baden-Württemberg realisiert wurden zudem ein Aufstockungswohnprojekt in Karlsruhe namens „NORDGRÜN“ von Drescher Michalski Architekten aus Karlsruhe. Zudem steht in Heilbronn am Neckaruferpark die schon mehrfach ausgezeichnete „Innovationsfabrik 2.0“ von Waechter + Waechter Architekten aus Darmstadt. „Die Innovationsfabrik 2.0 Heilbronn ist ein beeindruckendes Beispiel moderner Architektur und nachhaltigen Bauens“, lobt die Jury. „Das Gebäude steht im Zukunftspark Wohlgelegen, einem Quartier, das sich durch urbane Entwicklung und den Bezug zur Natur auszeichnet.“
Von den ausgezeichneten Bauwerken sollen zum einen Anregungen für zukünftige Planungen ausgehen, zum anderen die Bedeutung der Baukultur und des nachhaltigen Bauens der Öffentlichkeit nahegebracht werden.
Alle Projekte von den Siegern bis zu den zehn Shortlist-Gewinnern finden sich in der Bildergalerie.
Preis
Kriterien
Laut Auslober hatte die Jury diese Aspekte zu beachten: „Projekte im Neubau oder bei der Sanierung und Modernisierung historischer Bausubstanz sollen von einem vorbildlichen Umgang mit Konstruktion und Material zeugen, dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Hinsicht verpflichtet sein und positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes beitragen.“