Stand: 22.09.2025 21:52 Uhr

Nach einem Oberleitungsschaden bei Uelzen sollen in der Nacht zu Dienstag die ersten Züge wieder nach Plan fahren. Aktuell bestehen noch Einschränkungen im Regional- und Fernverkehr.

Wie die Metronom Eisenbahngesellschaft am Montagabend mitteilte, soll die seit Sonntagnacht bestehende Streckensperrung zwischen Uelzen und Bad Bevensen gegen 23 Uhr aufgehoben werden. Die kaputte Oberleitung sei repariert worden. Damit könnten die ersten Regionalzüge noch in der Nacht wieder zwischen Hamburg und Uelzen durchfahren, hieß es. Es könne jedoch weiterhin zu Verspätungen kommen. Wann der Fernverkehr auf der Strecke Hamburg-Berlin wieder planmäßig fährt, ist noch unklar. Dazu konnte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Abend keine Angaben machen. Die Bahn informiert auf ihrer Webseite über aktuelle Entwicklungen.

Güterzug beschädigte Oberleitung

Die Deutsche Bahn hatte am Montag mitgeteilt, dass die Reparatur der Oberleitung noch mindestens bis Ende des Tages dauern werde. Nach ersten Erkenntnissen der Bahn hat ein Güterzug den Schaden verursacht. Ein Anwohner sagte dem NDR Niedersachsen, es habe am Sonntagabend gegen 23.30 Uhr „furchtbar geknallt“. Nach Angaben der Bahn entstand ein Schaden auf rund 300 Metern. Techniker der „InfraGo“ seien vor Ort gewesen, um diesen zu beheben. Unter anderem seien für die Reparatur Spezialfahrzeuge nötig gewesen.

Reisende im Hamburger Hauptbahnhof

Für viele Bahnreisende am Hamburger Hauptbahnhof bedeutet die Sperrung der Ersatzstrecke zwischen der Hansestadt und Berlin erhebliche Einschränkungen.

Fernverkehr: Reisende sollen über Hannover fahren

Bis Ende April 2026 fahren Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Berlin aufgrund einer umfassenden Sanierung über Uelzen. Aufgrund des Oberleitungsschadens ist laut Bahn jedoch kein direkter Zugverkehr zwischen den beiden Städten möglich. In beiden Fahrtrichtungen fallen deshalb alle ICE aus. Reisenden wird empfohlen, über Hannover zu fahren und dort umzusteigen. Andere Fernverkehrszüge werden den Angaben zufolge umgeleitet. Die Halte in Celle, Uelzen und Lüneburg entfallen laut Bahn. Fahrgäste mit diesen Zielen sollten auf Regionalzüge ausweichen, hieß es.

Regionalverkehr: RE3/RB31 und RE4/RB41 betroffen

Nach Angaben der Metronom Eisenbahngesellschaft waren die Linien RE3 und RB31 von dem Oberleitungsschaden betroffen. Zwischen Uelzen und Bad Bevensen verkehrt am Montagabend noch ein Busnotverkehr. Die Züge zwischen Bad Bevensen und Hamburg sowie zwischen Uelzen und Hannover fuhren den Angaben zufolge – allerdings zum Teil verspätet. Auch auf den Linien RE4 und RB41 zwischen Hamburg und Bremen waren laut Metronom Verspätungen und Ausfälle möglich.

Wartende Fahrgästse stehen am Hauptbahnhof in Hannover an einem Gleis.

Auf der Strecke Hamburg-Berlin fallen alle ICE aus. Auch zwischen Hannover und Hamburg kommt es zu Ausfällen und Verspätungen.

Private Güterbahnen kritisieren Umleitungsstrecke

Nach der Störung äußerte das Netzwerk Güterbahnen Kritik an der Umleitungsstrecke über Uelzen, die aufgrund der Sanierung der Strecke Hamburg-Berlin besteht. Die beschädigte Oberleitung sei der „verkehrliche Albtraum“, vor dem die Interessensvertretung der privaten Güterbahnunternehmen gewarnt habe. „Sämtliche Güter- und Fernzüge der neun Monate voll gesperrten Strecke Hamburg-Berlin auf die niedersächsischen Strecken umzuleiten, war fahrlässig wegen der hohen Verkehrsbelastung und des überalterten Netzes in Niedersachsen“, sagte Peter Westenberger, Geschäftsführer des Netzwerkes, am Montag.

Symbolisches Startsignal für den Beginn der Bauarbeiten am Streckenabschnitt Berlin-Hamburg.

Die Bahnstrecke Hamburg-Berlin ist bis Ende April 2026 gesperrt – mit massiven Folgen für den Fern- und Regionalverkehr.

Auf der Bahnstrecke Hamburg-Berlin werden mit schweren Maschinen Gleise erneuert.

Bis Ende April ist die Zugstrecke Hamburg-Berlin gesperrt. Die Bauarbeiten gehen gut voran. Aber wird hinterher auch einiges besser?

Ein alter Kran im Lüneburger Hafenviertel.

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