Künftig soll das Ressort Infrastruktur wegfallen, um die Netztochter DB InfraGo stärker vom Mutterkonzern zu entflechten. Bei der InfraGo plant Schnieder ebenfalls einen Wechsel an der Spitze: Dirk Rompf soll den Österreicher Philipp Nagl ersetzen. Rompf ist seit 2021 Geschäftsführer bei der Strategieberatung Ifok. Davor war er jahrelang Vorstand der DB Netz AG, dem Vorgänger-Unternehmen der DB InfraGo.

Neue Strategie: Mehr Sicherheit, mehr Sauberkeit

„Heute drücken wir auf Neustart“, sagte Schnieder zur neuen Bahn-Strategie. Diese sieht auch drei „Sofortprogramme für ein besseres Reiseerlebnis“ vor: Das erste soll zu mehr Sicherheit und Sauberkeit an Bahnhöfen führen. Ziel sei es, „eine objektiv wie subjektiv verbesserte Sicherheit und Sauberkeit durch einen Mix aus Personal und Technik“ zu erreichen, heißt es darin, etwa durch Videoüberwachung. Das Sofortprogramm soll ab dem ersten Quartal 2026 greifen.

Für eine bessere Kundenkommunikation soll die Fahrgast-App DB Navigator verbessert werden. „Ziel ist, dass Veränderungen im Reiseverlauf in dem Augenblick weitergegeben werden, wenn diese Informationen innerhalb der DB vorliegen“, heißt es in der Strategie. Außerdem soll die Sauberkeit in Fernverkehrszügen sowie das Angebot im Bordbistro verbessert werden. Die DB Fernverkehr soll ein Maßnahmenpaket umsetzen, um bereits 2026 spür- und messbare Verbesserungen zu erreichen.

Schnieder: Zusammenhang zwischen Bahn und Vertrauen in den Staat

Schnieder hält in seiner neuen Strategie am Konzept der Generalsanierung fest. Es sieht vor, dass bis 2036 mehr als 40 besonders wichtige Strecken grundlegend modernisiert werden. Ziel ist es, auf diese Weise die Zahl der Baustellen nach und nach zu reduzieren und den Zugverkehr wieder zuverlässiger fahren zu lassen.

Viele setzen das Nicht-Funktionieren bei der Bahn gleich mit einem Nicht-Funktionieren unseres Staates. Ich finde das brandgefährlich.

Patrick Schnieder
Bundesverkehrsminister

Schnieder hat am Montag erklärt, dass die Zuverlässigkeit bei der Deutschen Bahn auch für eine Frage des Vertrauens in den Staat halte. „Viele setzen das Nicht-Funktionieren bei der Bahn gleich mit einem Nicht-Funktionieren unseres Staates. Ich finde das brandgefährlich.“ Es müsse nun gezeigt werden, dass der Staat und die Bahn funktionierten. Sein klares Ziel sei es, dass die Bahn nun zuverlässiger werde.

Wird nun alles gut? Dazu Fragen an Lydia Hüskens, Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin.