Die wegen durchtrennter Bahnkabel gesperrte Nord-Süd-Strecke zwischen Köln und Düsseldorf ist wieder freigegeben worden. Das teilte eine Bahnsprecherin am Abend mit. Insgesamt war die Strecke 17 Stunden gesperrt.
Die Polizei wertet den Angriff auf die Bahnstrecke als Sabotageakt. Ein politisch motivierter Angriff auf die kritische Infrastruktur könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es aus Polizeikreisen. Der Staatsschutz sei eingeschaltet. Unbekannte hatten in der Nacht einen unterirdischen Kabelschacht geöffnet und alle Kabel mit einem Trennschleifer durchtrennt.
Die um kurz nach Mitternacht festgestellten Kabelschäden gebe es entlang der Strecke an mindestens zwei Standorten, sagte ein Bahn-Sprecher. Die Arbeiten waren umfangreicher als gedacht. Die Polizei Köln hat bestätigt, dass Unbekannte in der Nacht zu Montag in Leverkusen-Rheindorf Kabel durchtrennt haben.
Eine Sprecherin der Bundespolizei in Köln bestätigte unserer Redaktion den Vorfall und sagte, die beschädigten Kabel würden sich im Bereich Leverkusen befinden. Ob es, ähnlich wie Ende Juli in Düsseldorf, Brandanschläge auf die Kabel gegeben habe, konnte sie noch nicht sagen. Auch die Kölner Polizei ist in die Ermittlungen eingebunden. Inzwischen wurde der Tatort freigegeben, die Reparaturen haben begonnen. Es wird gegen unbekannt ermittelt.
Die Kriminalpolizei ermittelt, Beamte schauten sich die Schäden vor Ort an und suchten nach Spuren. Der Bahnverkehr auf der Strecke wurde umgeleitet oder es fuhren Ersatzbusse – wer dort unterwegs war, war deutlich länger unterwegs als üblicherweise. Ein Ersatzverkehr (SEV) mit vier Bussen der Firma Dominguez und Univers Reisen zwischen Köln-Mülheim und Düsseldorf Hauptbahnhof war eingerichtet worden. Der Fernverkehr aus dem Ruhrgebiet wurde während der Streckensperrung über Wuppertal umgeleitet, der Regionalverkehr linksrheinisch über Neuss.