Ein Kind lernt mit einem Rechenbuch auf einem Tisch. Es scheint, als ob das Kind mit den Fingern zählt, während es die Aufgaben bearbeitet.


Die Grundschulen in Lünen sollen auf die erweiterten OGS-Ansprüche vorbereitet werden (Symbolbild). © Kusch/dpa

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Der Ausbau der Offenen Ganztagsbetreuung (OGS) in Lünen wird im Mittelpunkt der nächsten Sitzung des Betriebsausschusses Zentrale Gebäudebewirtschaftung Lünen am Donnerstag (25. September) stehen. Dabei liegt der Fokus auf der Kardinal-von-Galen-Schule in Nordlünen, der Schule am Heikenberg in Alstedde und der Viktoriaschule im Stadtkern, für die umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen geplant sind, um den wachsenden Bedarf an Ganztagsbetreuungsplätzen zu decken.

Kardinal-von-Galen-Schule

Für die Kardinal-von-Galen-Schule ist ein umfassender Ausbau der OGS-Betreuung geplant. Der bestehende Platzmangel soll mit einem Erweiterungsbau behoben werden, um künftig 275 statt der derzeit 186 Kinder betreuen zu können. Diese Erweiterung umfasst eine Küche mit Speiseraum, vier Multifunktionsräume sowie einen Besprechungs- und Teamraum. Die Baukosten sind auf rund 5,3 Millionen Euro veranschlagt und sollen ab 2026 anteilig im Wirtschaftsplan aufgenommen werden.

Die Finanzierung beinhaltet sowohl die Erweiterungskosten als auch die langfristigen Mieterhöhungen. Ab dem Jahr 2035 wird eine jährliche Erhöhung der Bauunterhaltungskosten um etwa 64.000 Euro erwartet. Ergänzend dazu wird die Landesförderung aufgestockt, um den Anstieg auf 275 betreute Kinder zu finanzieren. Der städtische Eigenanteil steigt ebenfalls um rund 60.342 Euro.

Schule am Heikenberg

An der Schule am Heikenberg soll eine Kapazität von 220 Betreuungsplätzen geschaffen werden – ein Anstieg von den aktuellen 120 Plätzen. Der Ausbauplan sieht auch hier einen Erweiterungsbau mit multifunktionalen Räumen und einer Küche vor. Die mit einem Budget von 6,3 Millionen Euro angesetzten Baukosten sollen ebenfalls ab 2026 anteilig im Wirtschaftsplan aufgenommen werden. Die Stadt plant, durch die Erweiterung der Kapazitäten eine Betreuungsquote von 83 Prozent zu erreichen.

Die geplanten Maßnahmen sollen auch zur Klimaverträglichkeit beitragen, indem sie im Passivhaus-Standard oder mit entsprechenden Komponenten realisiert werden. Die Landesförderung erhöht sich auf 376.640 Euro für 220 Kinder, wobei der städtische Zuschuss um 109.800 Euro erhöht wird. Die Bemühungen in Richtung Inklusion werden durch barrierefreie Maßnahmen unterstützt.

Viktoriaschule

Für die Viktoriaschule ist ein Ausbau auf 250 Betreuungsplätze vorgesehen, was einem deutlichen Anstieg von den derzeitigen 101 Plätzen entspricht. Dies umfasst den Bau neuer multifunktionaler Räume und die Sanierung der bestehenden Räumlichkeiten im Kellergeschoss. Das Gesamtbudget für diesen Ausbau beläuft sich auf 6,7 Millionen Euro, wobei die Sanierungskosten der bestehenden Infrastruktur einfließen.

Auch hier wird der Ausbau im Passivhaus-Standard geplant, um die Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. Die Landesförderung steigt aufgrund der erhöhten Kinderzahlen auf 428.000 Euro. Der städtische Zuschuss ist mit einer bedeutenden Mehrausgabe von 163.602 Euro veranschlagt. Ziel ist es, eine Betreuungsquote von rund 86 Prozent zu erreichen.

Kardinal-von-Galen-Schule in LünenDie Kardinal-von-Galen-Schule ist eine der Grundschulen in Lünen, die für die OGS ausgebaut werden soll (Archivbild).© Günter Goldstein

Die geplanten Ausbauten an den Schulen sollen sicherstellen, dass der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/2027 erfüllt wird. Die Stadt stehe vor der Herausforderung, die nötigen finanziellen und personellen Ressourcen aufzubringen. Bei Nichtbeachtung drohen Klageverfahren und zusätzliche Kosten. Die Ausschussvorlage unterstreicht das Engagement der Stadt Lünen für eine inklusive und umfassende Bildung, jedoch bleibe die Skepsis in Bezug auf die Unterstützung durch Bund und Land bestehen. Die endgültigen Beschlüsse über diese geplanten Maßnahmen werden in der Ratsversammlung am Donnerstag (9. Oktober) erwartet.