Von Rainer Kundel

Mannheim. Was für ein Wochenende für die Adler Mannheim. Dem „Feier-Abend“ mit dem 7:1-Erfolg am Freitag gegen Meister Eisbären Berlin ließ die Mannschaft von Dallas Eakins am Sonntagnachmittag ein hart erkämpftes 2:1 (0:1, 0:0, 2:0) gegen den starken ERC Ingolstadt folgen und festigte am vierten Spieltag den zwei Tage zuvor errungenen Platz an der Sonne in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). „Das hat heute Spaß gemacht, beide Teams wollten Eishockey spielen, es war ein Torhüterspiel, das uns Johan Mattson gewonnen hat“, freute sich Eakins nach weiteren drei Punkten.

Es war nicht einfach, 46 Stunden nach der emotional-aufgewühlten Partie vom Freitagabend, begleitet von der Verletzung des am Samstag aus dem Krankenhaus wieder entlassenen Luke Esposito, gegen die Oberbayern zum Alltag überzugehen. Neben der Sechs-Spiele-Sperre für „Eisbär“ Yannick Veilleux (die RNZ informierte auf ihrer Homepage) erwischte es auch Adler-Stürmer Kris Bennett, der wegen eines Beinstellens mit Verletzungsfolge an Eisbären-Torjäger Ty Ronning am Sonntag zusehen musste.

Dazu fiel der neben Eric Uba eingeplante Max Penkin aus, weil sich 16-Jährige am Samstag beim Jungadler-Spiel gegen Krefeld wenig professionell eine Spieldauerstrafe (Faustkampf) eingehandelt hatte, die auch für die DEL Wirkung entfaltet. Um vier komplette Sturmreihen aufbieten zu können, rückte der etatmäßige Verteidiger Hayden Shaw in den Angriff.

So entwickelte sich lange Zeit bei weitem nicht ein solch offener Schlagabtausch wie am Freitag. Nach anfänglichen Vorteilen der im ungewohnten mausgrauen Alternativ-Trikot angetretenen Adler mit einem regelkonform nicht anerkannten Überzahltreffer (9. Minute) von Leon Gawanke – Kristian Reichel hatte im Torraum Goalie Devin Williams behindert – kamen die Gäste besser ins Spiel.

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Und führten Ende des ersten Abschnitts, weil der Handgelenkschuss von Riley Barber (17.) aus verdeckter Position den Weg vorbei an Johan Mattsson fand, der im Rotationsmodus anstelle von Max Franzreb zwischen den Pfosten stand. Sein Gegenüber Willams zeigte sich bei Chancen von Tobias Fohrler (5.), Marc Michaelis (6.), Yannick Proske (18.) und Zach Solow bis zur Schlussphase noch unüberwindbar.

Den Adlern fehlte gegen die taktisch disziplinierten „Schanzer“ schon etwas die Frische, dennoch erarbeiteten sie sich während einer Drangperiode zur Mitte der Partie durch John Gilmour, Justin Schütz und Max Heim gute Möglichkeiten. Der starke Williams und fehlendes Scheibenglück standen da etwa zu gleichen Teilen dem Torjubel entgegen. Zwischendurch setzte der ERC immer wieder Nadelstiche, so vereitelte Mattsson gegen Kharboutli (29.) einen höheren Rückstand.

Auch wenn es den Adlern mitunter an Präzision fehlte, sie geben in diesem Herbst so schnell nicht auf. Eakins hatte schon im zweiten Drittel Umstellungen in den Sturmreihen vorgenommen, nur die Formation Ehl, Reichel und Kühnhackl blieb unverändert. Was Gawanke in der 9. Minute verwehrt blieb, vollendete der Verteidiger mit einem Schlagschuss (52.) zum 1:1.

Die Adler ließen nicht locker, blieben am Drücker. Und tatsächlich fand Tom Kühnhackl drei Minuten später nach Zuspiel von Kristian Reichel die Lücke im Winkel der kurzen Ecke. In den anderthalb Minuten, in denen die Donaustädter mit sechs Feldspielern auf den Ausgleich drückten, pflückte Mattsson die Scheibe wie selbstverständlich in seinen Torwarthandschuh, letztmals 15 Sekunden vor der Sirene.

Adler Mannheim-ERC Ingolstadt 2:1 (0:1, 0:0, 2:0)

Tore: 0:1 Barber (17.), 1:1 Gawanke (52.), 2:1 Kühnhackl (55.)

Schiedsrichter: Hunnius (Berlin), Iwert (Harsefeld)

Strafminuten: 6/6

Zuschauer: 10.072