Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat 61 Akku-Züge bestellt, die ab Dezember 2029 im neu formierten Netz nördliches Westfalen eingesetzt werden – und damit auch auf der Regionalbahn-Linie RB75 Osnabrück–Bielefeld, bekannt als Haller Willem. Sie wird derzeit von der Osnabrücker Nordwestbahn mit Dieselzügen betrieben.

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Strom statt Diesel: So funktionieren die Akku-Züge

Die neuen Triebzüge vom Typ Siemens Mireo fahren mit Strom und stoßen keine Abgase aus. Mangels Verbrennungsmotor sind sie auch deutlich leiser als Dieseltriebwagen. Die sogenannten Battery Electric Multiple Units (Bemu) laden ihre Batterien an Strecken mit Oberleitung auf. Auf Strecken ohne Oberleitung nutzen sie die gespeicherte Energie. Beim Bremsen wird Strom zurückgewonnen.

Bislang verkehren auf der Linie RB75 Osnabrück-Bielefeld Dieselzüge. Sie werden ab Dezember 2029 durch batteriebetriebene Fahrzeuge ersetzt.
Foto: Michael Gründel

Bislang verkehren auf der Linie RB75 Osnabrück-Bielefeld Dieselzüge. Sie werden ab Dezember 2029 durch batteriebetriebene Fahrzeuge ersetzt.Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize

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Mehr Komfort für Fahrgäste auf der Linie RB75

Für Fahrgäste bedeutet der Einsatz der Akku-Züge mehr Komfort und bessere Ausstattung. Es gibt zum Beispiel kostenloses Bord-WLAN. Der Boden im Zug befindet sich auf gleicher Höhe wie der Bahnsteig. So fällt das Ein- und Aussteigen leichter, erst recht mit Rollstuhl, Fahrrad oder Kinderwagen.

Die Akku-Züge sollen laut Mitteilung jedes Jahr etwa 7,1 Millionen Kilometer fahren und das mindestens 15 Jahre lang. Sie werden auch vom NWL nicht gekauft, sondern bei der Firma Rock Rail NnW geleast.

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Die eigens für dieses Vorhaben gegründete Projektgesellschaft gehört zur britischen Rock-Rail-Gruppe: einem privaten Unternehmen, das sich auf die Finanzierung von Schienenfahrzeugen spezialisiert hat. Die Abkürzung „NnW“ steht für Netz nördliches Westfalen.

Entscheidung über Linienbetreiber fällt Anfang 2026

Wer das Netz und damit auch die Osnabrücker Linie RB75 ab 2029 betreiben wird, steht noch nicht fest. Der NWL sucht dafür gerade ein Eisenbahnverkehrsunternehmen. Die Entscheidung soll Anfang 2026 getroffen werden.