Sichtungen von Drohnen haben in der Nacht den Betrieb an den Flughäfen in Skandinavien gestört. Der Flughafen in Kopenhagen ist nach einer vierstündigen Sperrung wieder in Betrieb gegangen, Oslo folgte nach dreistündiger Sperrung. Es werde jedoch noch zu Verspätungen und Flugausfällen kommen, teilten die Betreiber auf der Plattform X mit. 

Laut dänischer Polizei waren am Montagabend zwei oder drei große Drohnen in der Nähe des Kopenhagener Flughafens gesichtet worden. „Die Polizei hat eine intensive Untersuchung eingeleitet, um festzustellen, um welche Art von Drohnen es sich handelt“, sagte der stellvertretende Polizeichef von Kopenhagen, Jakob Hansen, vor Reportern. „Die Drohnen sind verschwunden, und wir haben keine von ihnen sichergestellt“, teilte er mit. Laut dem Flugbeobachtungsdienst FlightRadar wurden rund 50 Flüge umgeleitet.

Der Flughafen Oslo schloss seinen Luftraum ab Mitternacht, wie ein Sprecher des norwegischen Flughafenbetreibers Avinor mitteilte. Alle Flüge seien zu den nächstgelegenen Flughäfen umgeleitet worden. Laut den Behörden in Dänemark und Norwegen soll nun geprüft werden, ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen besteht.

Befürchtungen wegen russischer Drohnen

Zuletzt waren 19 russische Drohnen in den Luftraum Polens und damit auch in Nato-Bündnisgebiet
eingedrungen. Sie flogen über Belarus und die Ukraine auf polnisches Gebiet, vier davon wurden abgeschossen. Auch waren russische Kampfflugzeuge zwölf Minuten lang über Staatsgebiet von Estland geflogen. 

Polen meldete außerdem am Freitagabend,
dass russische Jets im Tiefflug über eine Bohrplattform geflogen seien
und dabei die Sicherheitszone verletzt hätten. Auf einen Zusammenhang mit den in Kopenhagen gesichteten Drohnen gibt es nach bisherigem Kenntnisstand keine Hinweise.

Erst am Wochenende hatte ein Cyberangriff auf einen
IT-Dienstleister zu Beeinträchtigungen an mehreren europäischen
Flughäfen geführt. Darunter waren die Flughäfen Berlin, Brüssel, London
Heathrow und Dublin. Die Probleme hielten am Montag teilweise noch an.

Dänemark

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