Stand: 23.09.2025 06:51 Uhr

Nach einem Oberleitungsschaden bei Uelzen fahren seit der Nacht die ICE-Züge auf der Umleitungsstrecke Hamburg-Berlin wieder nach Plan. Auch der Regionalverkehr ist wieder angelaufen. Laut Deutscher Bahn wurde der Schaden repariert.

Wie die Eisenbahngesellschaft Metronom mitteilte, wurde die seit Sonntagnacht bestehende Streckensperrung zwischen Uelzen und Bad Bevensen am späten Montagabend aufgehoben. Damit konnten die ersten Regionalzüge noch in der Nacht wieder zwischen Hamburg und Uelzen durchfahren, hieß es. Bis sich der Bahnverkehr normalisiert hat, könne es jedoch weiterhin zu Verzögerungen kommen.

Fernverkehr wieder freigegeben

Auch der Fernverkehr auf der Strecke Hamburg-Berlin ist seit Dienstagmorgen wieder in den regulären Betrieb zurückgekehrt. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn am Morgen sagte, laufe der Betrieb derzeit reibungslos. Die Bahn informiert auf ihrer Webseite über aktuelle Entwicklungen.

Güterzug beschädigte Oberleitung

Nach ersten Erkenntnissen der Bahn hat ein Güterzug den Schaden verursacht. Ein Anwohner sagte dem NDR Niedersachsen, es habe am Sonntagabend gegen 23.30 Uhr „furchtbar geknallt“. Nach Angaben der Bahn entstand ein Schaden auf rund 300 Metern. Die beschädigte Oberleitung habe vollständig ausgetauscht werden müssen. Techniker von InfraGo seien vor Ort gewesen, um den Schaden zu beheben. Unter anderem seien für die Reparatur Spezialfahrzeuge nötig gewesen.

Reisende im Hamburger Hauptbahnhof

Für viele Bahnreisende am Hamburger Hauptbahnhof bedeutet die Sperrung der Ersatzstrecke zwischen der Hansestadt und Berlin erhebliche Einschränkungen.

Fernverkehr: Reisende mussten über Hannover fahren

Bis Ende April 2026 fahren Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Berlin aufgrund einer umfassenden Sanierung über Uelzen. Aufgrund des Oberleitungsschadens war laut Bahn jedoch kein direkter Zugverkehr zwischen den beiden Städten möglich. In beiden Fahrtrichtungen fielen deshalb alle ICE aus. Reisenden wurde empfohlen, über Hannover zu fahren und dort umzusteigen. Andere Fernverkehrszüge wurden den Angaben zufolge umgeleitet. Die Halte in Celle, Uelzen und Lüneburg entfielen laut Bahn. Fahrgäste mit diesen Zielen sollten auf Regionalzüge ausweichen.

Wartende Fahrgästse stehen am Hauptbahnhof in Hannover an einem Gleis.

Auf der Strecke Hamburg-Berlin fallen alle ICE aus. Auch zwischen Hannover und Hamburg kommt es zu Ausfällen und Verspätungen.

Private Güterbahnen kritisieren Umleitungsstrecke

Nach der Störung äußerte das Netzwerk Güterbahnen Kritik an der Umleitungsstrecke über Uelzen, die aufgrund der Sanierung der Strecke Hamburg-Berlin besteht. Die beschädigte Oberleitung sei der „verkehrliche Albtraum“, vor dem die Interessensvertretung der privaten Güterbahnunternehmen gewarnt habe. „Sämtliche Güter- und Fernzüge der neun Monate voll gesperrten Strecke Hamburg-Berlin auf die niedersächsischen Strecken umzuleiten, war fahrlässig wegen der hohen Verkehrsbelastung und des überalterten Netzes in Niedersachsen“, sagte Peter Westenberger, Geschäftsführer des Netzwerkes, am Montag.

Symbolisches Startsignal für den Beginn der Bauarbeiten am Streckenabschnitt Berlin-Hamburg.

Die Bahnstrecke Hamburg-Berlin ist bis Ende April 2026 gesperrt – mit massiven Folgen für den Fern- und Regionalverkehr.

Auf der Bahnstrecke Hamburg-Berlin werden mit schweren Maschinen Gleise erneuert.

Bis Ende April ist die Zugstrecke Hamburg-Berlin gesperrt. Die Bauarbeiten gehen gut voran. Aber wird hinterher auch einiges besser?

Ein alter Kran im Lüneburger Hafenviertel.

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