Trauer um eine Tennis-Legende.
Niki Pilić ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Das bestätigte der kroatische Tennisverband am Dienstagvormittag. Als Trainer führte er das deutsche Tennis-Team 1988, 1989 und 1993 zum Davis-Cup-Titel.
Auch mit Kroatien (2005) und Serbien (2010) holte er den wichtigsten Nationen-Pokal des Tennissports. Pilić ist damit der einzige Coach, der den Davis-Cup mit drei verschiedenen Ländern gewinnen konnte.
In Oberschleißheim nahe München betrieb der Kroate ein Tennis-Internat, das zahlreiche Superstars durchliefen. Darunter auch Novak Djokovic (38), der im Alter von zwölf Jahren an die Pilić-Tennisschule kam und für vier Jahre blieb.
Zu seiner Zeit als Profi zählte Pilić zu den besten Spielern der Welt. 1973 erreichte er das Finale der French Open, unterlag jedoch Ilie Năstase (79) in drei Sätzen. Im Doppel siegte er 1970 bei den US Open und erreichte 1962 das Wimbledon-Endspiel.
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Quelle: BILD23.09.2025
Abseits des Platzes galt der Linkshänder als Tennis-Revolutionär. 1968 war er Teil der sogenannten „Handsome Eight“ (zu Deutsch: die schönen Acht), einer Gruppe von acht Spielern, die den Grundstein für die Professionalisierung der Tennis-Tour legten.
1973 löste er einen Massen-Boykott des Turniers in Wimbledon aus. Hintergrund war der Vorwurf des jugoslawischen Verbands, dass er sich geweigert hätte, im Davis Cup zu spielen.
Der internationale Verband (ILTF) reduzierte die neunmonatige Sperre des Jugoslawien-Verbands zwar auf einen Monat, sorgte mit der Entscheidung aber dafür, dass Pilić in London nicht antreten konnte. Aus Protest zogen 81 Spieler ihre Teilnahme am Turnier zurück.