Das Hickhack der letzten Tage bei Dynamo Dresden verdeutlicht, dass dringend neue Leute gebraucht werden, um den zerstrittenen Traditionsklub wieder zu vereinen. Hinter den Kulissen plant der Zweitligist deshalb ein Urgestein zurückzuholen. Doch es gibt einen Haken …
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So soll Ex-Nachwuchsleiter Jan Seifert (56) in den Dynamo-Aufsichtsrat aufgenommen werden. Der Jugendrat will ihn nach der Wahl der neuen Gremiumsmitglieder im November ins Kontrollorgan kooptieren.
Seifert hat eine lange Vergangenheit bei der SGD, war Profi in Dresden und zwischen 2005 und 2010 bereits Trainer der zweiten Mannschaft. Dazu leitete der gebürtige Mittelsachse neun Jahre lang sehr erfolgreich die Geschicke von Dynamos Talenteschmiede. 2023 übernahm Seifert eine neue berufliche Herausforderung im öffentlichen Dienst.
Mit ihm soll jetzt die sportliche Kompetenz im Aufsichtsrat gestärkt werden. So entpuppte sich beispielsweise der voreilige Rauswurf von Ex-Sportchef Ralf Becker (54) im Nachhinein als Fehler, weshalb jetzt mehr fußballerisches Einschätzungsvermögen in den Kreis der obersten Dynamo-Entscheider eingebunden werden soll.
Jan Seifert hat eine lange Dynamo-Vergangenheit, war Profi, Trainer und Nachwuchsleiter
Foto: picture alliance / Thomas Eisenhuth/dpa-Zentralbild/ZB
Problem: Es gibt einen Antrag für die kommende Mitgliederversammlung im November, den Jugendrat aufzulösen. Wird diesem stattgegeben, darf Seifert nach BILD-Informationen nur solange ins Gremium, wie der Jugendrat noch existiert. Da dessen Ende in dem Fall bereits für 2026 vorgesehen ist, würde er – wenn überhaupt – nur für eine Mini-Amtsperiode zurückkommen dürfen.
So droht ein Krimi um die Rückkehr des Ex-Bosses!
Obwohl der Jugendrat in den Augen mancher Vereinsfunktionäre mittlerweile verzichtbar erscheint, hängt jetzt das Seifert-Schicksal daran. Wegen einer kurzzeitigen Unterbrechung seiner Vereinsmitgliedschaft durfte er nicht zur direkten Aufsichtsratswahl nominiert werden.
Sobald der Jugendrat abgeschafft werden würde, ginge ab diesem Zeitpunkt das Recht für dessen Platz im Aufsichtsrat auf denjenigen über, der bei der Wahl die achtmeisten Stimmen erhalten hat. Er wäre dann quasi der Nachrücker.
Mindestens vier neue Gesichter
Interessant: Inzwischen sind alle Namen der Kandidaten für den Aufsichtsrat bekannt. Von der aktuellen Besetzung treten mit Jens Heinig, Michael Ziegenbalg, Michael Grafe und Thomas Blümel vier Amtsinhaber erneut an.
Mirco Lorenz soll vom Ehrenrat erneut kooptiert werden. Klar ist damit auch, dass es im neunköpfigen Vereinsorgan mindestens vier neue Gesichter geben wird.
Zur Wahl stellen sich mit Silke Donat, Romy Schneider und der bekannten Anwältin für Strafrecht, Ines Kilian, drei Frauen. Hinzu kommen Michael Jahn, Nicholas Meyer sowie Torsten Pawlik. Wie BILD vorab exklusiv berichtete, ist auch Ex-Geschäftsführer Michael Born (57) unter den elf Bewerbern.
Ausscheiden werden aus dem bisherigen Aufsichtsrat Sylvie Löffler, André Gubsch, Jürg Kasper und Robert Pesch.
Frisches Blut ist auf jeden Fall nötig, waren doch viele Fans und Mitglieder mit der Arbeit des ehrenamtlichen Kontrollgremiums in den vergangenen Jahren nicht immer einverstanden. Umso spannender wird jetzt die Mitgliederversammlung von Dynamo Dresden.