Ab Mittwoch ist die Eisenbahnstrecke von Berlin-Südkreuz nach Bitterfeld bis Mitte Dezember gesperrt. Es ist die sogenannte Anhalter Bahn Richtung Süden über Ludwigsfelde, Jüterbog und Lutherstadt Wittenberg. Hier fahren ICE über Leipzig/Halle (Saale), Erfurt und Nürnberg nach München.
Die Fernzüge werden umgeleitet, die Fahrzeit bis Leipzig verlängert sich um etwa eine Stunde. Im Regionalverkehr müssen Fahrgäste in Busse umsteigen. Damit wird knapp zwei Monate nach der ICE-Strecke nach Hamburg eine zweite wichtige Linie für längere Zeit gesperrt.
Das Angebot zwischen Frankfurt und Berlin über Kassel bleibt unverändert. ICE zwischen Berlin und Frankfurt über Erfurt entfallen während der Bauarbeiten. In Berlin werden die Fernzüge nicht über den Bahnhof Südkreuz geführt, sondern über Ostbahnhof. Wegen dieser zusätzlichen Belastung der Stadtbahn wird die Zahl der Regionalzüge verringert.
Bis 13. Dezember sollen Gleise und Weichen zwischen Berlin und Bitterfeld erneuert werden. Betroffen sind ab Berlin die wichtigen RE-Linien RE3 und RE4 sowie die Linien RE8, RB24, RB32 und RB33.
Ab dem 24. Oktober wird zudem der Abschnitt Hauptbahnhof bis Südkreuz in Berlin komplett gesperrt. Dies betrifft zusätzlich die Linien RE5, RE85 und RB14. Grund ist der Umbau eines elektronischen Stellwerks, da zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember die Dresdner Bahn eröffnet werden soll. Diese beiden Strecken nach Süden verzweigen sich südlich von Südkreuz. Die S-Bahn fährt normal in dieser Zeit.
Die Strecke nach Hamburg ist seit 1. August für eine neunmonatige Generalsanierung komplett gesperrt. Nun noch eine Hauptstrecke. „Das hohe Bauvolumen, die aufwändige und komplexe Baustellenlogistik und die Koordination der Bauabläufe machen eine Totalsperrung der Strecke für den Bahnbetrieb im Nah- und Fernverkehr unausweichlich“, teilte die Deutsche Bahn mit.
Für die Linien RE3 und RE4 werden laut Verkehrsverbund fünf SEV-Linien mit unterschiedlichen Haltekonzepten eingerichtet. Die SEV-Busse starten in Teltow Stadt. Hier besteht direkter Anschluss an die S-Bahn nach Berlin (S25 und S26). Für die Anbindung von Luckenwalde, Jüterbog, Lutherstadt Wittenberg und Oehna (Richtung Falkenberg) fahren Expressbusse.
Die Bauarbeiten erstrecken sich von Südbrandenburg bis nach Berlin.
© Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB)
Diese Ersatzlinien werden angeboten:
Bus RE3X: S Teltow Stadt Jüterbog Lutherstadt Wittenberg: Fährt alle zwei Stunden mit wenigen Halten, es werden Reisebusse eingesetzt
Bus RE3A: (S Teltow Stadt ) Jüterbog Lutherstadt Wittenberg: Fährt alle zwei Stunden und bedient jeden Halt zwischen Jüterbog und Lutherstadt Wittenberg, in Jüterbog besteht Anschluss von und zum RE4A nach Berlin. Montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit gibt es durchgehende Fahrten zwischen Teltow Stadt und Lutherstadt Wittenberg über Jüterbog.
Bus RE4X: S Teltow Stadt Jüterbog Oehna: fährt täglich alle zwei Stunden mit wenigen Halten. In Oehna besteht Anschluss zum RE4-Zug von/nach Falkenberg (Elster).
Bus RE4A: S Teltow Stadt Jüterbog: fährt täglich ca. alle 50/70 Minuten und bedient alle Haltestellen.
Bus RE4B: S Teltow Stadt Jüterbog: fährt täglich alle zwei Stunden mit wenigen Halten.
Bus RB24: S Waßmannsdorf Zossen: fährt täglich stündlich. In Waßmannsdorf Anschluss mit S-Bahn S45, S9 von/nach Berliner Innenstadt sowie Flughafen BER. In Zossen Anschluss mit dem RE8-Zug von/nach Wünsdorf-Waldstadt. Von und nach Dahlewitz können der RE8-Zug und örtliche Buslinien genutzt werden.
Bus RB32: S Waßmannsdorf Ludwigsfelde, Bahnhof: fährt täglich stündlich. In Waßmannsdorf Anschluss mit S-Bahn S45, S9 von/nach Berliner Innenstadt sowie Flughafen BER. In Ludwigsfelde Anschluss mit den RE3- und RE4-Ersatzverkehren von/nach Luckenwalde, Jüterbog und darüber hinaus.
Bus RB33: Jüterbog Treuenbrietzen: fährt täglich stündlich (mit Ausnahmen vom Takt, wie RB33-Zug)
In Jüterbog Anschluss mit RE4-Ersatzverkehr von/nach Luckenwalde, Ludwigsfelde, Teltow. In Treuenbrietzen Anschluss mit dem RB33-Zug von/nach Beelitz, Potsdam
Mehr zu Bauarbeiten bei der Bahn Die Deutsche Bahn entdeckt das Miteinander So soll der Bau von Bahnstrecken künftig billiger werden Spontan-Bauarbeiten beendet Das steckte hinter der Unterbrechung bei der Berliner S-Bahn Bahn plant weitere Generalsanierung Berliner Stadtbahn wird für sechs Monate gesperrt
Der Fahrgastverband Pro Bahn hatte der Bahn im August eine unzureichende Kommunikation vorgeworfen. Tatsächlich hat der Konzern die Generalsanierung der Strecke nach Hamburg deutlich offensiver angekündigt.
Offiziell gelten die Arbeiten zwischen Berlin und Bitterfeld nicht als Generalsanierung, de facto ist es eine. Mehrere große Städte wie Ludwigsfelde und Jüterbog sind von der Bahn abgeschnitten, die Fahrzeitverlängerungen im Fernverkehr sind größer als aktuell Richtung Hamburg.